Tee gegen Blähungen und Krämpfe: Rezepte und Hausmittel für einen ruhigen Bauch

Ein gelegentlicher Blähbauch ist nichts Ungewöhnliches. Blähende Lebensmittel können zu Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt führen. Auch hastiges Essen kann die Ursache sein. Im Darm zersetzt der Körper die aufgenommenen Lebensmittel, wodurch Gase entstehen können. Glücklicherweise gibt es verschiedene Teesorten und Hausmittel, die bei Blähungen und Krämpfen Linderung verschaffen können.

Die Kraft der Kräuter: Tee als wohltuende Winterhilfe

Wenn der Bauch zwickt, ein Husten quält oder heftiges Frösteln Fieber ankündigt, ist Wärme von innen - mit den richtigen Kräutern - die ideale Kombination, damit wir uns gleich ein bisschen besser fühlen. Wer noch kein:e Teetrinker:in ist, sollte es sich überlegen. Wer entweder Kräuter selbst gezogen oder gesammelt und getrocknet hat, ist jetzt natürlich fein raus. Andererseits gibt es tolle Biokräuter zu kaufen, z. B. in Apotheken. Die kann man in ein Teenetz oder -säckchen oder leere Teebeutelchen füllen, die es in fast jedem Biomarkt gibt. Das lohnt sich, denn schließlich bekommt der Tee durch die sorgfältige Zubereitung noch ein Plus: Liebevolle Fürsorge ist für geschwächte Menschen eine mindestens so heilsam wirkende Zutat wie ätherisches Öl oder entzündungshemmendes, antibakterielles Kraut.

CCF-Tee: Ayurvedische Unterstützung für die Verdauung

Nach ayurvedischer Lehre aktivieren Gewürze das „Verdauungsfeuer“ (Agni), was aus westlicher Sicht einer Anregung der Enzymproduktion und einer verbesserten Durchblutung des Verdauungstrakts entspricht. Ein bewährtes Rezept ist der CCF-Tee:

  • Zutaten: Je ½ Teelöffel Koriandersamen, Kreuzkümmelsamen und Fenchelsamen pro 4 Tassen Wasser.
  • Zubereitung: Die Mischung aufkochen, ziehen lassen, abseihen und genießen.
  • Anwendung: Vor oder nach dem Essen zur Unterstützung der Verdauung, bei akuten Beschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl, oder regelmäßig als sanfte Kur zur Förderung der Darmgesundheit.

Der CCF-Tee ist eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Möglichkeit, das Verdauungssystem zu unterstützen - ganz im Einklang mit der ayurvedischen Heilkunst.

Bewährte Hausmittel aus der Speisekammer

Oft liegt eine akute Lösung bei Blähungen näher, als man denkt. Viele Vorratsschränke und Speisekammern beherbergen Hausmittel gegen Blähungen - vom Fenchel-Tee über Ingwershot bis hin zu Kümmel.

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Fenchel, Anis und Kümmel: Das Dreigestirn gegen Blähungen

Als bewährtes Hausmittel gegen Blähungen und Bauchweh gilt Fenchel-Anis-Kümmel-Tee: Je 20 g Samen von Fenchel und Anis sowie Kümmelkörnern im Mörser zerstampfen und 2 Teelöffel davon mit aufgekochtem Wasser übergießen.

Pfefferminze: Entkrampfung für den Bauch

Besonders Pfefferminze hilft, Beschwerden loszuwerden. Die Pfefferminze, die in den Tees verarbeitet wird, wirkt sich positiv auf Verdauungsprobleme wie Magen-Darm-Beschwerden aus und mindert Bauchkrämpfe. Für eine Kanne Pfefferminztee werden fünf bis sieben frische oder sieben bis zehn getrocknete Blätter benötigt. Der Tee sollte zehn Minuten ziehen, bevor er getrunken wird.

Fenchel: Fördert die Darmbewegung

Fenchel-Tee hilft ebenfalls bei leichten Blähungen. Die im Fenchel enthaltenen ätherischen Öle können die Darmperistaltik - also die Bewegung des Darms - fördern.

Anis: Ähnliche Wirkung wie Fenchel

Genau wie Fenchel zählt auch Anis zu den Heilpflanzen und ist durch seine ätherischen Öle ein geeignetes Hausmittel bei leichten Blähungen.

Melisse: Beruhigung für Bauch und Geist

Bereits seit der Antike im Einsatz: Die Melisse wurde schon früher als Heilpflanze genutzt. Die Pflanzenart ist das Hausmittel gegen Blähungen schlechthin und kann obendrein noch bei Unruhe und schlechtem Schlaf verabreicht werden. Auch (Zitronen-) Melisse lindert getrocknet und/oder frisch Magen-Darm-Beschwerden. Melisse hilft gegen innere Unruhe, die ein Fieberanstieg oft mit sich bringt.

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Kümmel: Verdauungsfördernde Samen

Die Samen des Kümmels sind nicht nur eine beliebte Kochzutat, sondern werden auch in der Naturheilkunde als Heilpflanze verwendet. Kümmel hat eine verdauungsfördernde Wirkung und kann bei blähenden Lebensmitteln dazu beitragen, die Gasansammlung im Darm einzudämmen. Deshalb mischen Köche zum Beispiel Kohlgerichten direkt ein paar der Samen bei. Kümmel beruhigt die Schleimhäute, wenn der Bauch mit Übelkeit reagiert.

Ingwer: Anregung für den Verdauungstrakt

Ingwer wird in der Naturheilkunde als Heilpflanze verwendet. Das Gewächs enthält ätherische Öle, Scharfstoffe (dazu zählt Gingerol) und Stärke. Ingwer wird zur Anregung des Verdauungstraktes genutzt und soll zum Beispiel die Darmmotorik fördern. Achten Sie jedoch darauf, am Tag nicht mehr als 4 Gramm Ingwer zu sich zu nehmen. Ingwer unterstützt die Immunabwehr im Kampf gegen Krankheitserreger, denn es kurbelt die Durchblutung an.

Wärmflasche: Wohltuende Wärme bei Krämpfen

Ebenfalls in fast jedem Haushalt zu finden: die Wärmflasche. Besonders bei Bauchkrämpfen und den Blähungen, die damit einhergehen können, wirkt eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen wahre Wunder. Gönnen Sie sich Ruhe, legen Sie sich bequem hin und haben Sie etwas Geduld.

Zusätzliche Tipps gegen Blähungen

Neben den genannten Hausmitteln gibt es weitere Maßnahmen, die gegen Blähungen helfen können:

  • Langsam essen und gut kauen: Um der Entstehung von Blähungen vorzubeugen, sollten Sie sich beim Essen genug Zeit nehmen und ausgiebig kauen. Dadurch nehmen Sie Ihrem Magen-Darm-Trakt eine Menge Arbeit ab und vermeiden das blähende Gas, bevor es überhaupt entstehen kann. Das Prinzip gilt ebenfalls beim Trinken: Lassen Sie sich Zeit und trinken Sie eher kleine Schlucke.
  • Verdauungsspaziergang: Wen nach dem Essen Völlegefühl und Blähungen plagen, sollte über den guten alten Verdauungsspaziergang nachdenken. Denn die Bewegung fördert und unterstützt die Verdauung - ganz obendrein sind Sie noch an der frischen Luft.
  • Bauchmassage: Bei akuten Blähungen können Sie ebenfalls über eine Bauchmassage nachdenken. Eine Bauchmassage verschafft akut Abhilfe bei Verdauungsproblemen wie Blähungen, Bauchschmerzen und Völlegefühl.

Teesorten für den Magen-Darm-Trakt im Detail

Viele Kräuter sind gleichzeitig Heilpflanzen - ihre Inhaltsstoffe können auf unterschiedlichste Weise auf unseren Organismus einwirken.

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Kamille: Beruhigung und Entzündungshemmung

Kamille gehört zur Gruppe der Korbblütler und ist schon seit sehr langer Zeit als Heilpflanze bekannt und auch bewährt. Die Blüten der Kamille enthalten sehr viele ätherische Öle, die antibakteriell wirken sollen, was wiederum Entzündungen hemmen kann. Deshalb wird Kamille oft gegen Bauchschmerzen und Blähungen eingesetzt. Auch zur Lösung von Krämpfen wird Kamillentee empfohlen: als Getränk, als Bad oder als warme Bauchwickel.

Kümmel: Fördert die Verdauung und wirkt gegen Blähungen

Auch beim Kümmel sind es die ätherischen Öle, die einen positiven Einfluss auf die Magen-Darm-Gesundheit haben sollen. Kümmeltee wird gerne bei Blähungen, Verstopfung und Magenschmerzen getrunken, und Kümmel an sich sorgt zum Beispiel in schweren Speisen dafür, dass sie einfacher zu verdauen sind. Das liegt daran, dass die Öle die Bildung von Magensäure anregen, was zu einer besseren Verdauung führt. Sogar gegen Mundgeruch soll Kümmel helfen, und zwar indem er gekaut wird.

Pfefferminze: Krampflösend und wohltuend bei Übelkeit

Pfefferminze enthält Gerbstoffe, Flavanoide und ätherische Öle, die sich auf die unterschiedlichsten Beschwerden positiv auswirken. Pfefferminze soll antiviral und antimikrobiell sowie krampflösend sein und auch der Galle gut tun, denn sie regt die Gallensaftproduktion an. Vor allem bei Übelkeit wird Pfefferminztee empfohlen sowie bei Patienten mit Reizdarm: Die ätherischen Öle sollen den Darm beruhigen und Durchfall lindern.

Anis: Ähnlich wie Fenchel bei Völlegefühl und Krämpfen

Die Inhaltsstoffe in Anis - Estragol sowie ätherische Öle aus den Substanzen cis-Anethol und trans-Anethol - sind denen von Fenchel ähnlich. Deshalb wird Anistee meist bei Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Blähungen, Koliken und Krämpfen empfohlen. Anis wird meist in Kombination mit Kümmel und Fenchel als Tee angeboten.

Ingwer: Entzündungshemmend und gegen Übelkeit

Ingwer ist vor allem für seine entzündungshemmende Wirkung bekannt und wird oft bei Halsschmerzen in Teeform empfohlen. Bei Magenbeschwerden ist Ingwer noch ein Geheimtipp. Dabei soll die Wurzel der Ingwerpflanze gegen Völlegefühl und Übelkeit helfen - auch in der Schwangerschaft, da dem Ingwer nachgesagt wird, den Brechreiz zu unterdrücken.

Schafgarbe: Krampflösend und verdauungsfördernd

Die Schafgarbe findet man meist als Teil von Tee-Mischungen. Sie soll krampflösend wirken, auch bei Menstruationsbeschwerden, außerdem bei Koliken und Verdauungsproblemen. Grund dafür sind die in Schafgarbe enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe, die die Verdauung fördern.

4-Winde-Tee: Das bewährte Hausmittel gegen Blähungen

Der 4-Winde-Tee ist ein bewährtes Hausmittel, das speziell zur Linderung von Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl zum Einsatz kommen kann. Diese Teemischung gibt es in verschiedenen Ausführungen und kombiniert die Heilkräfte von 4 ausgewählten Pflanzen. Eine gängige Kombination besteht aus Fenchel, Anis, Kümmel und Koriander. Manchmal finden sich in fertigen Mischungen aber auch Pfefferminze und Kamille. Jede dieser Pflanzen hat besondere Eigenschaften, welche die Verdauung unterstützen, entblähen und krampflösend wirken können.

Die Heilpflanzen im Detail

  • Fenchelfrüchte: Enthalten eine hohe Menge ätherisches Öl sowie Flavonoide. Wirken krampflösend und blähungswidrig. Können auch die Magensaftproduktion und den Transport des Nahrungsbreis im Magen-Darm-Trakt verbessern.
  • Kümmelfrüchte: Ähnliche Wirkung wie Fenchel. Kann die Verdauung von fetten Speisen unterstützen, weil er den Gallenfluss anregen kann. Kann entblähend und krampflösend wirken. Kann die Magensaftproduktion verbessern.
  • Anisfrüchte: Unterstützt die Verdauung und gibt der Teemischung ein liebliches, süßliches Aroma. Wirkt krampflösend, entblähend und verdauungssaftfördernd.
  • Korianderfrüchte: Kann der Gasbildung vorbeugen, indem sie die Produktion der Verdauungssäfte fördern können. Kann aber auch direkt entblähend und krampflösend wirken.

Rezept für 4-Winde-Tee

  • 1 Teil Fenchelfrüchte
  • 1 Teil Kümmelfrüchte
  • 1 Teil Anisfrüchte
  • 1 Teil Korianderfrüchte

Für eine Tasse Tee 1-2 TL der Mischung leicht im Mörser anstoßen und mit 250 ml heißem, abgekochtem Wasser übergießen. Zugedeckt 10-15 min ziehen lassen. 2-3 Tassen über den Tag verteilt trinken, idealerweise eine halbe Stunde vor dem Essen.

Weitere Tipps zur Linderung von Blähungen

  • Ernährung anpassen: Koche vermehrt mit entblähenden Gewürzen, um blähende Lebensmittel wie Kohl, Zwiebeln oder Hülsenfrüchte verträglicher zu machen. Iss nicht zu spät am Abend.
  • Gut gekaut ist halb verdaut: Die Aufspaltung der Nahrung beginnt bereits im Mund. Richtig zu kauen ist deshalb eine ganz einfache Maßnahme, die Blähungen reduzieren kann.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, die Verdauung und die Darmperistaltik zu fördern und somit die Gasbildung zu reduzieren.
  • Stressmanagement: Stress kann Verdauungsprobleme wie Blähungen verschärfen.

Wann zum Arzt?

Obwohl Blähungen häufig harmlos sind und oft mit Hausmitteln wie dem 4-Winde-Tee gelindert werden können, gibt es auch Situationen, in denen ein Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden sollte. Es könnten sich Erkrankungen wie Hefepilzbesiedlungen, Dünn- oder Dickdarmfehlbesiedlungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Unverträglichkeiten dahinter verstecken, die behandelt werden müssen. Halten die Blähungen also trotz 4-Winde-Tee dauerhaft an, kommen sie immer wieder, gehen sie mit starken Schmerzen einher oder stehen sie in Zusammenhang mit chronischer Verstopfung oder Durchfall, muss ein Experte konsultiert werden.

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