Thomas Koschwitz, eine bekannte Persönlichkeit im deutschen Radio und Fernsehen, hat nach 48 Jahren im Mediengeschäft seinen Ruhestand angekündigt. Seine Karriere begann beim Hessischen Rundfunk und führte ihn durch verschiedene Stationen im Radio und Fernsehen, zuletzt moderierte er seine eigene Morgensendung bei hr1. Dieser Artikel beleuchtet wichtige Aspekte seiner Karriere, gesundheitliche Herausforderungen und seine Pläne für die Zukunft.
Entscheidung für den Ruhestand
Nach seiner Rückkehr zum Hessischen Rundfunk wurde Koschwitz klar, dass dies seine letzte Station sein würde. Er wollte den Zeitpunkt seines Abschieds selbst bestimmen und nicht von Managern vorgegeben bekommen. Obwohl er den richtigen Moment nie genau bestimmen konnte, entschied er sich, die Kontrolle über seine berufliche Zukunft zu behalten.
Vermissen der Kollegen
Am meisten wird Koschwitz seine Kollegen vermissen, die er als seine "kleine Frühstücks-WG" bezeichnete. Die tägliche Zusammenarbeit und das gemeinsame Überwinden der Müdigkeit am frühen Morgen schweißten das Team zusammen.
Herausforderungen des frühen Aufstehens
Das frühe Aufstehen um 2:30 Uhr war eine der größten Herausforderungen seines Jobs. Obwohl er ein Frühaufsteher ist, bevorzugt er es, erst um sieben Uhr aufzustehen. Das frühe Aufstehen beeinträchtigte auch die Lebensqualität seiner Frau, da er unter der Woche früh ins Bett gehen musste und nur am Wochenende Zeit für gemeinsame Aktivitäten blieb.
Sorgen um die Rente
Koschwitz macht sich derzeit noch keine Sorgen um seine Rente, kann aber nicht ausschließen, dass dies in Zukunft ein Thema werden könnte. Er betont, dass er kein Millionär ist und in einer normalen Gehaltsgruppe unterwegs war. Er erinnert daran, dass auch Menschen in der Öffentlichkeit mit Krankheit und Sorgen zu kämpfen haben, wie er selbst erfahren musste, als er vor über 20 Jahren einen Schlaganfall erlitt.
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Karriere-Highlights und Tiefpunkte
Zu den Highlights seiner Karriere zählt Koschwitz die Rettung des Senders 94,3 RS2 nach dem Mauerfall. Innerhalb eines Monats gelang es ihm, den Sender wieder erfolgreich zu machen. Eine Entscheidung, die er bereut, ist die Moderation von "Hamster TV". Die Sendung erhielt vernichtende Kritik und beschädigte sein Image erheblich. Er lernte daraus, dass er sein eigener Programmdirektor sein muss und nicht blind den Anweisungen anderer folgen sollte.
Wechsel vom Fernsehen zum Radio
Nach dem Fernsehen kehrte Koschwitz zum Radio zurück, da ihm dieses Medium mehr zusagt. Im Fernsehen werde oft zu wenig Wert auf Substanz gelegt, stattdessen versuche man mit "Trash" und Aufregern hohe Quoten zu erzielen. Das Radio hingegen ermöglicht es ihm, mit Musik, seiner Stimme und Erzählungen etwas in den Köpfen der Menschen auszulösen. Er betont die Wichtigkeit des Radios als eine Art "Telefonseelsorge" für einsame Menschen.
Veränderungen im Radio im Laufe der Karriere
Koschwitz beobachtete, dass sich das Radio durch den Einzug der Privatradioszene deutlich verändert hat. Aus dem ursprünglichen Kulturgedanken sei ein kommerzielles Geschäft geworden. Er bedauert, dass es den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht gelungen ist, den Versuchungen des Privatradios zu widerstehen.
Pläne für den Ruhestand
Für seinen Ruhestand kann sich Koschwitz vorstellen, eine Late-Night-Show oder eine Sendung im Stil des "Frühschoppen" von Werner Höfer zu machen. Derzeit gibt es jedoch keine konkreten Pläne in diese Richtung.
Umgang mit Kritik und Meinungsfreiheit
Koschwitz findet es richtig, dass man vermeiden sollte, andere Menschen zu verletzen. Er kritisiert jedoch den "Irrwitz", im vorauseilenden Gehorsam alte Comedy-Stücke zu etikettieren, anstatt humorvoll damit umzugehen. Er selbst hatte im Radio nie Probleme mit Kritik wegen seiner Sprüche, abgesehen von einer Formulierung, die er einmal verwendet hatte und die missverstanden wurde.
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Schlaganfall im Jahr 2002
Im Jahr 2002 erlitt Thomas Koschwitz während Dreharbeiten einen Schlaganfall. Er beschreibt die Erfahrung als Todesangst und Überforderung. Nach dem Schlaganfall war er zunächst ein hilfloses Wrack und konnte weder Arme noch Beine bewegen. Er kämpfte sich jedoch zurück ins Leben und stand nach acht Monaten wieder vor der Kamera. Der Schlaganfall lehrte ihn, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und seine Mitte zu finden.
Rückkehr zum Hessischen Rundfunk
Mit 62 Jahren kehrte Koschwitz zum Hessischen Rundfunk zurück, um die Morningshow bei hr1 zu moderieren. Er forderte ein Ende des "Dudelfunks" und wollte das Radio wieder selbstbewusster machen. Er betonte, dass das Radio immer noch ein wichtiges Medium ist und täglich von Millionen Menschen gehört wird.
Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Koschwitz kritisierte, dass sich die populären Wellen des HR kaum vom privaten Dudelfunk unterscheiden. Er bemängelte, dass der Anteil der Musik am Programm zu Lasten von Wortbeiträgen zugenommen hat. Er plädierte dafür, dass das Radio wieder mehr Wert auf spannende Geschichten und interessante Inhalte legen sollte.
Persönliche Verbindung zu Frankfurt und Marburg
Koschwitz betonte seine persönliche Verbindung zu Frankfurt und Marburg. Er schätzt die Bodenständigkeit Frankfurts und erinnert sich gerne an seine Schul- und Studienzeit in Marburg.
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