Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark beeinflussen kann. Er ist in Deutschland die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs und die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter. Jährlich sind etwa 200.000 Menschen in Deutschland neu von einem Schlaganfall betroffen, und etwa 66.000 erleiden einen erneuten Schlaganfall. Angesichts dieser Zahlen ist es wichtig, die Ursachen, Risikofaktoren, Präventionsmaßnahmen und Therapieoptionen im Zusammenhang mit Schlaganfällen zu verstehen.
Ursachen und Risikofaktoren
Schlaganfälle und Herzinfarkte haben oft die gleiche Ursache. Beide lebensbedrohliche Erkrankungen werden in vielen Fällen durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verursacht, das ein Gefäß verstopft. Die von der Durchblutung abgeschnittenen Bereiche sind dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Gewebe stirbt ab, und es kommt zum Infarkt. Steckt das Gerinnsel im Herzen fest, ist ein Herzinfarkt die Folge. Wird das Blutgerinnsel mit dem Blutstrom ins Gehirn getragen, droht ein Schlaganfall. Hinzu kommt, dass ein krankes Herz das Schlaganfall-Risiko erhöht. Herzerkrankungen zählen zu den häufigsten Schlaganfall-Ursachen überhaupt. Dies gilt vor allem für Vorhofflimmern und bestimmte Herzklappenerkrankungen.
Die Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall sind Bluthochdruck und Vorhofflimmern. Andere Schlaganfall-Risikofaktoren, die weniger stark, aber dennoch relevant sind, sind Diabetes, Rauchen, Bewegungsmangel und Fettstoffwechselstörung. Das Risiko für einen Schlaganfall steigt mit dem Alter an. Eine Person über 70 Jahre hat ein höheres Schlaganfall-Risiko als eine Person mit 60 Jahren. Mit 80 Jahren ist das Risiko wiederum größer als mit 70 und so weiter.
Bluthochdruck gehört zu den größten Gefahren für die Entwicklung einer Arteriosklerose (Gefäßverkalkung). Die verengten und oft entzündeten Gefäße sind ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung von Blutgerinnseln. „Bei einem Bluthochdruck kann die Senkung des oberen Wertes um nur 10 mmHg das Schlaganfall-Risiko bereits um die enorme Zahl von fast 40 Prozent verringern“, erklärt Prof. Dr. med. Joachim Röther, Chefarzt der Neurologischen Klinik, Asklepios Klinik Altona und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung.
Bedeutung regelmäßiger Blutdruckmessungen
Regelmäßige Blutdruckmessungen sind deshalb so wichtig, da erhöhte Blutdruckwerte oft keine besonders auffälligen Beschwerden hervorrufen und daher häufig unentdeckt bleiben. Sie können Ihren Blutdruck jederzeit beim Arzt und in vielen Apotheken messen lassen. Dort erfahren Sie auch, wie oft Sie Ihren Blutdruck kontrollieren sollten und welche Blutdruckwerte für Sie empfehlenswert sind.
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- Tägliche Messung: Sinnvoll für Bluthochdruckpatientinnen und -patienten, wenn Änderungen der Blutdruckmedikamente erfolgen oder wenn Beschwerden auftreten, die mit Bluthochdruck in Zusammenhang stehen können, etwa Schwindel, Kopfschmerzen, innere Unruhe und Nasenbluten.
- Monatliche Messung: Ratsam für Menschen mit Herzerkrankungen, um sicherzugehen, dass das Herz keinem zu hohen Druck ausgesetzt ist.
- Halbjährliche Messung: Viele Mediziner empfehlen, ab dem 40. Lebensjahr mindestens in halbjährlichen Abständen den Blutdruck zu messen. Das gilt besonders, wenn Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhanden sind. Dazu gehören Übergewicht, Rauchen, hohe Blutfettwerte (Cholesterin), Bewegungsmangel und Stress. Kommt in der Familie Bluthochdruck gehäuft vor, sollten die Messungen bereits ab dem 35.
Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Rauchen, starkes Übergewicht und ungünstige Cholesterinspiegel sind weitere Einflussgrößen, welche die Gefahr für Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen. Alle diese Faktoren können zu Gefäßverkalkungen führen.
Prävention
Um einem Schlaganfall vorzubeugen, kommt nicht nur der Behandlung von Bluthochdruck eine wichtige Rolle zu. Ebenso bedeutsam ist, dass ein krankes Herz frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt wird. Die Einnahme von Gerinnungshemmern (Blutverdünnern) beispielsweise gehört zu den wichtigsten Therapiemaßnahmen bei Vorhofflimmern und Herzklappenerkrankungen. „Mit einer gewissenhaften Einnahme von Gerinnungshemmern lässt sich die Bildung von gefährlichen Blutgerinnseln in vielen Fällen wirkungsvoll verhindern und somit ein effizienter Schutz vor Schlaganfällen erreichen“, sagt Prof. Dr. med.
Die besten Tipps zur Prävention eines Schlaganfalls sind letztendlich immer die Vermeidung von Risikofaktoren. Das heißt: Maßnahmen, die effektiv einem Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel und letzten Endes auch Diabetes vorbeugen und verhindern. Dazu gehört im ersten Schritt, dass man sich vernünftig ernährt, das heißt eine balancierte, ausgewogene zum Beispiel mediterrane Diät zu sich führt. Also überwiegend Gemüse, nicht zu viel Fleisch, nicht zu viel Alkohol. Alkohol ist zwar nicht komplett verboten, aber nur in sehr geringen Mengen. Und natürlich ist ausreichende Bewegung sehr wichtig. 20 bis 30 Minuten Bewegung pro Tag, bei der man leicht schwitzt, ist ideal. Und wenn Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck vorliegen, sollte man die natürlich auch behandeln.
„Mit einem gesunden Lebensstil können Sie diese Risikofaktoren reduzieren und je nach eigenem Risikoprofil zum Beispiel mit etwas mehr Bewegung, einer Gewichtsabnahme oder der Normalisierung der Cholesterinspiegel auf einfache Weise einen nachhaltigen Schlaganfall- und Herzinfarkt-Schutz aufbauen“, erklärt Prof. Dr. med.
Schlaganfall-Risikotest
Es gibt Schlaganfall-Risikotests, mit denen Personen ihr persönliches Schlaganfall-Risiko einschätzen können. Diese Tests sind eine Art Screening. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung, aber jemand, der zum Beispiel familiär vorbelastet ist, vielleicht sogar den ein oder anderen Risikofaktor hat und älter wird, für den ist solch ein Test eine Chance. Wenn der Test auffällig ist, sollte er unbedingt immer zum Arzt gehen und dann können Risikofaktoren frühzeitig überprüft und entsprechende Behandlungen eingeleitet werden.
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Schlaganfall-Warnzeichen
Wichtig ist außerdem, Schlaganfall-Warnzeichen richtig zu deuten. Einem Schlaganfall gehen oft Vorboten voraus. Diese können Stunden, Tage oder Wochen vor dem Hirninfarkt auftreten. Meist handelt es sich um fast die gleichen Symptome wie bei einem Schlaganfall. Anders als bei einem „echten“ Schlaganfall verschwinden die Beschwerden nach kurzer Zeit jedoch wieder. Mediziner nennen diese Schlaganfall-Vorboten „Transitorische Ischämische Attacke“, kurz TIA.
Symptome eines Schlaganfalls
Charakteristisch für einen Schlaganfall ist der plötzliche Ausfall von Gehirnfunktionen. Die Patient*innen erleben von einem Moment auf den anderen beispielsweise starke Kopfschmerzen, eine unerklärliche Schwäche oder gar Lähmung eines Körperteils, oder auch Seh- und Sprachstörungen. Diese Symptome können auch kurzfristig wieder verschwinden (transitorisch ischämische Attacke, abgekürzt TIA). Es besteht dann jedoch das Risiko, dass sich später noch ein weiterer schwerer Schlaganfall ereignet.
Vorzeichen für einen Schlaganfall:
- kurzfristige Lähmung, Schwäche oder Taubheit einer Körperhälfte
- kurzfristige Sehstörungen bis hin zum vorübergehenden Erblinden eines Auges
- vorübergehende Sprachstörungen: Sowohl das Verstehen von Sprache als auch das Sprechen können gestört sein.
- Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen, Drehschwindel, plötzliche Stürze
- erstmalig und plötzlich auftretende, extrem starke Kopfschmerzen
- vorübergehende Bewusstseinsstörungen oder Desorientierung in Bezug auf Raum, Zeit oder Personen
Wenn auch nur eines dieser Vorzeichen auftritt oder nur kurz anhält, besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall oder ein akut erhöhtes Schlaganfallrisiko.
„Tritt auch nur eines der oben genannten Schlaganfall-Warnzeichen auf, rufen Sie sofort den Notruf unter 112 und äußern Sie den Verdacht auf einen Schlaganfall. Bei einem Hirninfarkt zählt jede Minute. Es gilt: ‚Time is Brain‘, also ‚Zeit ist Gehirn‘“, warnt Prof. Dr. med. Joachim Röther. „Viele Menschen begehen den Fehler, dass sie erst einmal abwarten, ob die Probleme von alleine wieder verschwinden. Bei einem Notfall in der Nacht warten sie bis zum nächsten Morgen oder am Wochenende bis zum Montag.
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Erste Hilfe bei Schlaganfall
Wenn Sie einen akuten Schlaganfall haben, müssen Sie immer sofort den Rettungsdienst beziehungsweise Notarzt (112) anrufen. Sie rufen sofort die 112. Das Wichtigste ist, dass der Rettungsdienst alarmiert wird und so schnell wie möglich Hilfe eintrifft. Das Wichtigste ist die Aktivierung des Rettungssystems mit großem Abstand zu allen anderen Maßnahmen.
In der Zeit, bis der Rettungsdienst eintrifft, können Sie denjenigen natürlich beruhigen und darauf achten, dass er nicht stürzt, falls er eine Gangstörung hat. Aber all das sind Dinge, die dem gesunden Menschenverstand entsprechen. Das Wichtigste ist die Aktivierung des Rettungssystems mit großem Abstand zu allen anderen Maßnahmen.
Es gibt einen einfachen Test, um Ihren Verdacht zu überprüfen. Dazu müssen Sie die Person nur bitten, nacheinander drei kleine Aufgaben durchzuführen:
- Die Person soll lächeln.
- Die Person soll einen einfachen Satz nachsprechen.
- Die Person soll gleichzeitig beide Arme nach oben heben.
Fällt das Ausführen bereits nur einer Aufgabe schwer, rufen Sie sofort den Notruf an und berichten Sie vom Verdacht eines Schlaganfalls, den auftretenden Symptomen und geben Sie weitere Informationen, die Sie über die Person haben. Bitten Sie andere Menschen Ihnen in dieser Notfallsituation zu helfen.
Bis der Rettungswagen eintrifft sollten Sie beim Patienten bleiben, ihm nichts zu Essen oder Trinken geben, die Atmung und den Puls überwachen und notieren Sie Symptome inklusive der Uhrzeit zu der sie einsetzen.
Verliert der Patient das Bewusstsein, legen Sie ihn in die stabile Seitenlage.
FAST-Test
Der FAST-Test ist ein Schnelltest für die Erkennung eines Schlaganfalls, der auch von medizinischen Laien durchgeführt werden kann. Das Merkwort FAST setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Worte face (Gesicht), arms (Arme), speech (Sprache) und time (Zeit) zusammen. Wenn Sie bei den Bewegungen im Gesicht oder der Arme Seitenunterschiede (z. B. schiefes Gesicht, Lähmungen einer Körperseite) feststellen und/oder die Aussprache des oder der Betroffenen undeutlich oder verwaschen ist, hat er oder sie möglicherweise einen Schlaganfall. Der Rettungsdienst muss sofort alarmiert werden!
Der FAST-Test kann auch zu BE-FAST erweitert werden:
- Balance (Gleichgewicht): Ist das Gleichgewicht des oder der Betroffenen gestört?
- Eyes (Augen): Leidet der oder die Betroffene unter plötzlich aufgetretenen Sehstörungen?
Therapie
Die Erstversorgung in einer Stroke Unit ist essentiell. In Deutschland wird heutzutage auch der Großteil - ich will nicht sagen alle Schlaganfall-Patienten - auf solchen Stroke Units behandelt. Über die letzten Jahre hat sich auf diesem Gebiet eine Behandlungsexpertise entwickelt, so dass Schlaganfälle in solchen Einheiten besser behandelt werden als zum Beispiel in Krankenhäusern, die das nicht vorhalten oder in anderen Abteilungen oder internistischen Kliniken. In Stroke Units ist die diagnostische und therapeutische Expertise sehr hoch und daher können die Experten einschätzen, ob im individuellen Fall zum Beispiel eine Spezialtherapie möglich und nötig ist wie beispielweise eine Lyse-Therapie oder eine katheterbasierte sogenannte Thrombektomie. Auf diesen Stroke Units wird nicht nur die Akuttherapie gestartet, sondern es erfolgt in den folgenden Tagen auch ein Herz-Kreislauf-Monitoring. Nach der Akuttherapie wird der Fokus auf die Ursachenforschung des Schlaganfalls gelegt.
Es wird immer das Herz-Kreislauf-Monitoring gemacht, bei dem Herzfrequenz, Atemfrequenz und Blutdruck beobachtet werden. Zudem werden natürlich bei allen Schlaganfall-Patienten mithilfe bildgebender Verfahren wie MRT und CT die gehirnversorgenden Gefäße untersucht, um die Art und das Ausmaß des Schlaganfalls abzuklären.
Therapieerfolge
Im Bereich der Thrombektomie gibt es tatsächlich Heilungserfolge, die an Wunderheilung grenzen kann: Es gibt Fälle, in denen der Patient mit einer schwerstgradigen Lähmung in die Klinik kommt und bei Entlassung eine Woche später keinerlei Einschränkungen mehr hat - sofern er nach dem Schlaganfall schnell in die Klinik gebracht wurde. Das ist gar nicht mal so selten und natürlich ein riesiger Erfolg der medizinischen Therapie.
Der Therapieerfolg hängt nach der Beteiligung des Patienten richtet.
Folgen eines Schlaganfalls
Die Folgen eines Schlaganfalls hängen immer von Art und Ausmaß des Schlaganfalls ab. Die stärksten Beeinträchtigungen nach einem Schlaganfall resultieren aus schwerwiegenden Lähmungen und Sprachstörungen. Und natürlich gibt es weitere Symptome, die nicht unbedingt etwas mit der initialen Schlaganfall-Symptomatik zu tun haben, die sich aber im Verlauf des Schlaganfalls entwickeln können und gar nicht mal selten sind.
Durch die Folgen eines Schlaganfalls sind viele Personen nach einem Schlaganfall auf Unterstützung oder Pflege angewiesen. Das hängt erheblich von der Schwere des Schlaganfalls ab. Wenn es nur ein leichter Schlaganfall war oder einer, bei dem eine Rückbildung möglich ist, dann ändert sich vielleicht gar nicht viel und der Betroffene kann ganz normal in seine Wohnung zurückkehren. Wenn es ein schwerer Schlaganfall war, dann muss möglicherweise schon mehr Unterstützung oder Pflege organisiert werden. Meistens hat man als Angehöriger in so einem Fall aber etwas mehr Zeit für diese Organisation, weil Patienten mit einem schweren Schlaganfall nach der Akuttherapie in der Regel noch in die Reha gehen.
Bei einem sehr schweren Schlaganfall sollte man sich frühzeitig auf Pflegeportalen informieren und passende Pflege für seinen Angehörigen organisieren.
Gefahr eines zweiten Schlaganfalls
Es gibt eine Reihe an Rezidiv-Schlaganfällen (Anmerkung der Redaktion: wiederholte Schlaganfälle) und die Zahl liegt bei rund 50.000 bis 70.000 pro Jahr. Dass jeder Patient nach einem ersten Schlaganfall einen zweiten Schlaganfall erleidet, stimmt nicht, weil das im Wesentlichen von der jeweiligen Situation des Patienten abhängt. Auch wegen dieses hohen Rezidiv-Risikos ist aber so wichtig, nach dem ersten Schlaganfall die genauen Ursachen zu erforschen, um daraus eine gute Sekundär-Prävention aufbauen zu können. Andererseits gibt es aber auch Patienten, bei denen man keine Ursache findet, obwohl man sie sorgfältig untersucht, und deren Risikopotential dennoch sehr gering ist. Man kann keinem Patienten sagen ‚Ich garantiere Ihnen, dass Sie keinen Schlaganfall mehr bekommen‘.
Dabei gelten die selben Präventionsmaßnahmen wie vor Erstschlaganfällen. Die entscheidenden Faktoren sind einfach eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, kein Diabetes, kein Bluthochdruck usw.
Lebenserwartung nach einem Schlaganfall
Die Mortalität von Patienten nach einem ersten Schlaganfall liegt bei 25 bis 30 Prozent. Das betrifft allerdings nur die Subgruppe der sehr schweren Schlaganfälle. Das sind ja letztlich Patienten, die schwerste Lähmungen, schwerste Sprachstörungen, schwerste Sehstörungen haben und die nach dem ersten Schlaganfall in der Regel bettlägerig und stark pflegebedürftig sind. Von diesen schwerwiegenden Fällen stirbt eine sehr hohe Zahl innerhalb des ersten Jahres.
Nach einem Schlaganfall variieren die Überlebenschancen und das Risiko eines zweiten Anfalls innerhalb der folgenden Jahre stark - je nach Auslöser.
Fast jeder zweite Patient bzw. jede zweite Patientin stirbt innerhalb von fünf Jahren nach dem ersten Schlaganfall. Jeder fünfte bzw. jede fünfte erleidet einen erneuten Schlaganfall innerhalb von fünf Jahren. Das Langzeitüberleben und die Wiederholungsrate unterschieden sich jedoch erheblich je nach Ursache des ersten Schlaganfalls: So haben Patientinnen und Patienten, deren Schlaganfall durch den Verschluss kleiner Arterien ausgelöst wurde, die höchste Überlebenswahrscheinlichkeit nach fünf Jahren.
Forschung und Zukunftsperspektiven
Ein Bereich der Forschung dreht sich aktuell um die Verbesserung der Akuttherapie. Da haben wir ja mit der Thrombektomie eine sensationell wirksame neue Therapiemethode hinzugewonnen. Auf dem Gebiet der Schlaganfall-Früherkennung wird natürlich auch viel an der Genetik des Schlaganfalls geforscht. Warum treten Schlaganfälle zum Beispiel in manchen Familien häufiger auf als in anderen? Woran kann man eine Art Veranlagung erkennen? An diese und ähnlichen Fragen wird stark geforscht. Zuletzt gibt es auch viele Forschungsprojekte zur Verbesserung der Regeneration und Rehabilitation nach Schlaganfall.
Deutschland wird älter - und immer mehr Menschen erleiden im hohen Alter einen Schlaganfall. Alter ist der größte und nicht beeinflussbare Risikofaktor für einen Schlaganfall. Kein Wunder also, dass die Erkrankung in der Altersmedizin eine immer wichtigere Rolle spielt.
Auch in der Rehabilitation des Schlaganfalls gibt es altersspezifische Ansätze. Allerdings zeigen Studien, dass auch alte und hochbetagte Patientinnen und Patienten von einer spezialisierten, neurologischen Rehabilitation profitieren. Das Gehirn ist auch im hohen Alter noch in der Lage, verloren gegangene Fähigkeiten bis zu einem gewissen Grad zu kompensieren.
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