Übersäuerung des Nervensystems: Symptome, Ursachen und Behandlung

Unser moderner Lebensstil mit seinen hohen Anforderungen in Beruf, Familie und sozialem Leben kann unser Nervensystem stark belasten. Stress, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel können zu einer Übersäuerung des Körpers führen, die sich auf verschiedene Weise äußern kann, insbesondere im Nervensystem.

Was ist Übersäuerung?

Im menschlichen Körper müssen Säuren und Basen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, damit alle Stoffwechselprozesse optimal ablaufen können. Der pH-Wert ist ein Maß für dieses Verhältnis. Ein pH-Wert unter 7 deutet auf eine saure Umgebung hin, während ein Wert über 7 basisch ist.

Bei nahezu jedem Stoffwechselvorgang im Körper entstehen Säuren. Das Blut hat die Aufgabe, diese Säuren aufzunehmen und zu neutralisieren, um den pH-Wert konstant zu halten, und sie schließlich über die Ausscheidungsorgane (Haut, Lunge, Niere und Darm) zu entsorgen. Wenn jedoch zu viele Säuren produziert werden und die Ausscheidungsorgane überlastet sind, werden die Säuren zwischengelagert. Dies kann zu einer chronischen Übersäuerung des Organismus führen, die den Transport von Nährstoffen zu den Zellen beeinträchtigt und den Sauerstofftransport verschlechtert.

Der Volksmund verwendet den Begriff "Übersäuerung" oft synonym mit "Azidose", was jedoch nicht ganz korrekt ist. Eine Übersäuerung entsteht in der Regel durch eine erhöhte Säurebelastung aufgrund von Ernährung und Lebensweise, während eine Azidose eine Störung des Säure-Basen-Haushaltes aufgrund einer Stoffwechselerkrankung darstellt.

Ursachen einer Übersäuerung

Eine Übersäuerung des Körpers kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:

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  • Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung mit viel tierischem Eiweiß (Fleisch, Milchprodukte), Fertigprodukten und Süßwaren führt zu einer erhöhten Säureproduktion im Körper.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde Bewegung reduziert die Abatmung von Kohlendioxid (einer Säure) und beeinträchtigt die Durchblutung und Darmtätigkeit.
  • Stress: Dauerstress führt zur vermehrten Ausschüttung von Hormonen, die eine Übersäuerung begünstigen können. Unter Stress kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin.
  • Alkohol: Der Abbau von Alkohol im Körper führt zur Entstehung von Säuren.
  • Rauchen: Nikotin schädigt die Lunge und beeinträchtigt die Ausscheidung von Kohlendioxid.
  • Geringe Flüssigkeitszufuhr: Eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme reduziert die Ausscheidung von Säuren über den Urin. Trinken Sie zu wenig (ideal sind circa zwei Liter stilles Wasser oder ungesüßte Kräutertees am Tag), so bildet der Körper weniger Urin, über welchen Säure ausgeschieden wird.
  • Diäten: Viele Diäten verlangsamen den Stoffwechsel und führen zu einer vermehrten Bildung von Ketonkörpern, was die Säureproduktion erhöht.

Symptome einer Übersäuerung des Nervensystems

Eine Übersäuerung kann sich auf vielfältige Weise äußern. Zu den häufigsten Symptomen, die das Nervensystem betreffen, gehören:

  • Nervosität und innere Unruhe: Man ist völlig durch den Wind, wird von ständiger innerer Unruhe geplagt.
  • Konzentrationsprobleme: Weitere Hinweise sowie Folgen einer Übersäuerung können sein: Konzentrationsprobleme, nervöse Unruhe.
  • Müdigkeit und Erschöpfung: Du fühlst dich ständig schlapp und energielos?
  • Schlafstörungen: Es gibt bestimmte Giftstoffe, die vom Nervensystem besonders leicht aufgenommen werden, wodurch diese schnell ins Blut und in der Folge ins Gehirn gelangen und sich dort niederlassen können. Dies wiederum verursacht Schlafstörungen. Solche Gifte sind unter anderen enthalten in Pestiziden, Lösungsmitteln und Schwermetallen.
  • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Ist das Verdauungsorgan nun vergiftet und die Darmflora nicht im Gleichgewicht, wird beispielsweise weniger Serotonin produziert, das wichtig für unsere gute Laune ist.
  • Kopfschmerzen und Migräne: Häufige Anzeichen bei einem übersäuerten Körper sind Kopfschmerzen oder Migräne.
  • Muskelkrämpfe und -schmerzen: Es kommt zu Schmerzen in den Muskeln und Gelenken, die Muskeln ermüden schneller und fühlen sich empfindlich an.
  • Zuckungen des Augenlids: Hinzu kommen Zuckungen des Augenlids und ein allgemeiner Zustand der Verunsicherung: Man fühlt sich der Situation ausgeliefert.

Weitere Symptome einer Übersäuerung

Neben den Auswirkungen auf das Nervensystem kann eine Übersäuerung auch folgende Symptome verursachen:

  • Hautprobleme: Ebenfalls typisch für eine Übersäuerung sind plötzliche Unreinheiten und Irritationen im Gesicht.
  • Haarausfall: Ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt äußert sich zudem dadurch, dass die Körperzellen nicht ausreichend mit Nährstoffen - vor allem Mineralien - versorgt werden. Dies kann sich neben Hauptproblemen auch anhand brüchiger Nägel oder Haarausfall zeigen.
  • Brüchige Nägel Eine Übersäuerung zeigt sich zu Beginn oftmals anhand von brüchigen Nägeln, fahler, unreiner Haut oder Haarausfall.
  • Verdauungsprobleme: Verdauungsprobleme. Normalerweise werden im Darm Giftstoffe und unerwünschte Substanzen verarbeitet und mit dem Stuhl ausgeschieden. Bei einer gestörten Darmflora funktioniert dies nicht mehr richtig und ein träger Darm kann den Stoffwechsel nicht mehr ausreichend unterstützen.
  • Sodbrennen: Sodbrennen wird zunächst sehr häufig mit einer Übersäuerung verwechselt, dabei sind die Säuren häufig die Ursache der Beschwerde.
  • Mundgeruch: Diese Bakterien wiederum setzen bestimmte Giftstoffe frei, die sich im Verdauungstrakt und Mund niederlassen und für einen unangenehmen Geruch sorgen.
  • Infektanfälligkeit: Übersäuerte Menschen leiden nicht selten unter wiederkehrenden Pilzinfektionen, z.B. Haut-, Darm- oder Scheidenpilz. Denn im sauren Körpermilieu fühlen sich die Bakterien und Viren ganz besonders wohl.
  • Gewichtszunahme: Eine Übersäuerung kann auf verschiedene Weise eine Gewichtszunahme begünstigen oder dafür sorgen, dass Sie schwerer abnehmen.

Diagnose einer Übersäuerung

Ein erster Hinweis auf eine mögliche Übersäuerung kann eine pH-Wert-Messung des Urins im Tagesprofil geben. Allerdings ist diese Methode nicht immer aussagekräftig. Eine umfassendere Diagnose kann ein Arzt durchführen, der verschiedene Untersuchungen wie eine Blutgasanalyse durchführen kann.

Behandlung einer Übersäuerung

Die Behandlung einer Übersäuerung umfasst in der Regel eine Kombination aus Ernährungsumstellung, Nahrungsergänzung und Entspannungsübungen.

Ernährungsumstellung

Eine basenüberschüssige Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Dabei sollten säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Käse, Milchprodukte, Süßigkeiten und Fertigprodukte reduziert und stattdessen vermehrt basische Lebensmittel wie Gemüse, Salate, Obst, Kartoffeln und Kräuter konsumiert werden.

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Wer es einfach angehen will, sollte vor allem auf diese Speise setzen: frisches Gemüse Kräuter (Petersilie) und Salate Pilze Früchte Kartoffeln Vollkornbrot Beeren Nüsse und Samen Weitgehend vermeiden solltest du hingegen säurebildende Lebensmittel wie: Fleisch- und Wurstwaren Fisch Käse Milchprodukte Hülsenfrüchte Eier Teigwaren Süßigkeiten Margarine und minderwertige Öle Kaffee Alkohol

Nahrungsergänzung

Ergänzend zur Ernährungsumstellung können Basenpulver und Basentabletten eingenommen werden, die Mineralstoffe wie Zink, Kalium und Magnesium enthalten. Das tri.balance® Basenpulver und die Basentabletten sind effektive Mineralstoffmischungen auf Citrat- und Carbonatbasis, die diese Übersäuerung effektiv bekämpfen. Das organisch gebundene Zink trägt zu einem normalen Säure-Basen-Stoffwechsel bei und hilft, die Begleiterscheinungen der erhöhten Säurebelastung zu normalisieren.

Kalium spielt eine wichtige Rolle bei der Übertragung von elektrischen Impulsen an den Nervenzellen und fördert die Funktion der Nerven in allen Organen. Magnesium ist notwendig für die Dämpfung der Reizweiterleitung der Nerven und die Übertragung auf die Muskeln.

Entspannungsübungen

Gezielte Entspannungsübungen wie Yoga, Tai Chi oder Quigong können helfen, Stress abzubauen, die Atmung zu beruhigen und Verspannungen zu lösen. Besonders geeignet sind beispielsweise Yoga, Tai Chi oder Quigong.

Weitere Maßnahmen

Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen können auch folgende Tipps helfen, den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen:

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  • Ausreichend trinken: Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter stilles Wasser oder ungesüßte Kräutertees.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport und Bewegung an der frischen Luft fördern die Durchblutung und die Ausscheidung von Säuren.
  • Stress reduzieren: Vermeiden Sie Stress und sorgen Sie für ausreichend Entspannung und Erholung.
  • Alkohol und Nikotin meiden: Alkohol und Nikotin belasten den Körper und fördern die Übersäuerung.

Azidose: Eine Sonderform der Übersäuerung

Bei einer Azidose ist der Säure-Basen-Haushalt des Körpers stark aus dem Gleichgewicht geraten. Der pH-Wert im Blut sinkt unter 7,35, was einen lebensbedrohlichen Zustand darstellen kann.

Man unterscheidet zwei Formen der Azidose:

  • Atmungsbedingte Azidose: Sie entsteht durch eine Störung der Atmung, die zu einem Anstieg des Kohlendioxidgehalts im Blut führt.
  • Stoffwechselbedingte Azidose: Sie entsteht durch eine vermehrte Produktion von sauren Stoffwechselprodukten oder eine unzureichende Ausscheidung von Säuren über die Nieren.

Ursachen für eine Azidose können Erkrankungen wie Diabetes Typ 1, Nierenschwäche, Lungenerkrankungen, Vergiftungen oder schwere Unfälle sein.

Die Behandlung einer Azidose zielt darauf ab, die Grunderkrankung zu behandeln und den Säure-Basen-Haushalt wiederherzustellen. Dies kann durch die Gabe von Sauerstoff, Bikarbonat oder anderen Medikamenten erfolgen.

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