Die vaskuläre Demenz ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste Form der Demenz. Sie wird durch Schäden an den Blutgefäßen im Gehirn verursacht, die zu einer verminderten Durchblutung und Sauerstoffmangel in bestimmten Gehirnregionen führen. Dies kann durch Schlaganfälle oder kleinere Gefäßschäden geschehen. Die Symptome können je nach Art und Ort der Schädigung im Gehirn plötzlich, schleichend oder schrittweise auftreten und sehr unterschiedlich sein.
Was ist vaskuläre Demenz?
Demenz ist ein allgemeiner Begriff für Erkrankungen, die durch den chronischen und progressiven Abbau von kognitiven Fähigkeiten gekennzeichnet sind. Dies betrifft insbesondere das Gedächtnis, das Denkvermögen, die Orientierung, das Verständnis, die Rechenfähigkeit, das Lernvermögen, die Sprache und das Urteilsvermögen. Weltweit sind etwa 50 Millionen Menschen von Demenz betroffen, und es gibt jährlich fast 10 Millionen Neuerkrankungen. In Deutschland sind es aktuell ca. 1,8 Millionen Menschen. Aufgrund des globalen demografischen Wandels und der Zunahme der älteren Bevölkerung wird erwartet, dass die Zahl der Demenzerkrankungen in den kommenden Jahrzehnten weiter zunehmen wird.
Die vaskuläre Demenz macht etwa 20 % der Betroffenen aus. Sie entsteht durch Schäden an den Blutgefäßen im Gehirn, die zu einem verminderten Blutfluss und Sauerstoffmangel in bestimmten Gehirnregionen führen. Dies kann durch Schlaganfälle oder kleinere Gefäßschäden geschehen, insbesondere durch mikroangiopathische Veränderungen bei Diabetes mellitus. Das Risiko, an einer vaskulären Demenz zu erkranken, ist bei Diabetikern um das Zweifache erhöht, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.
Ursachen und Symptome
Zu den typischen Ursachen einer vaskulären Demenz gehören:
- Schlaganfälle: Diese können eine Hirnarterie verschließen und eine Reihe von Symptomen verursachen, zu denen auch eine vaskuläre Demenz gehören kann.
- Stille Schlaganfälle: Diese verlaufen ohne spürbare Symptome, erhöhen aber ebenfalls das Demenzrisiko.
- Arterienverkalkung (Arteriosklerose) oder Bluthochdruck: Diese machen sich die Beschwerden meist eher schleichend bemerkbar.
Die Symptome der vaskulären Demenz können je nach Art und Ort der Schädigung im Gehirn sehr unterschiedlich sein. Häufige Symptome sind:
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- Gedächtnisprobleme
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Probleme mit dem Denken und Planen
- Verlangsamung der Denkprozesse
- Stimmungsschwankungen
- Depressionen
- Gangstörungen
- Sprachstörungen
- Verhaltensänderungen
Im weiteren Verlauf können sich die Symptome entweder schleichend oder plötzlich verschlechtern. Dazwischen kann es auch längere stabile Phasen geben.
Fallbeispiele
Fallbeispiel 1: 65-jährige Patientin mit Diabetes und Bluthochdruck
Eine 65-jährige Patientin mit Diabetes und Bluthochdruck klagt über Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwäche. Unter Berücksichtigung solcher Risikofaktoren sind vaskuläre Ursachen zu berücksichtigen. Eine MRT des Gehirns zeigt mehrere kleine Infarkte.
Fallbeispiel 2: 72-jähriger Patient mit zunehmender Vergesslichkeit
Ein 72-jähriger Patient wird von seiner Familie zu einer neurologischen Untersuchung gebracht, weil er zunehmend vergesslich ist und Schwierigkeiten hat, tägliche Aufgaben zu bewältigen. Unter Berücksichtigung der S3-Leitlinien wird eine ausführliche Anamnese erhoben, gefolgt von kognitiven Tests.
Fallbeispiel 3: 84-jähriger Patient mit situativer Verwirrung
Ein 84-jähriger, dem Hausarzt schon lange bekannter Patient fällt dem Praxisteam durch eine zunehmende situative Verwirrung auf. Aus der Eigenanamnese sind bereits mehrfache, passagere zerebrale Durchblutungsstörungen mit Nachweis von disseminierten Infarkten bekannt. Die Kognitionstests zeigen zunächst eine MCI, bei der Wiederholung sechs Monate später fällt das Ergebnis schlechter aus und beschreibt eine leichte Demenz. Nach den S3-Leitlinien wird bei Verdacht auf vaskuläre Demenz zunächst die Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren intensiviert, aber aufgrund des Fortschreitens der kognitiven Einschränkungen kann nun auch die Behandlung mit einem Acetylcholinesterase-Hemmer begonnen werden.
Fallbeispiel 4: 65jähriger männlicher Patient mit vaskulärer Demenz bei Subkortikaler arteriosklerotischer Enzephalopathie mit vaskulärem Parkinson-Syndrom
65jähriger männlicher adipöser (zu dicker) Patient, leidet seit 20 Jahren unter einem schlecht eingestellten Bluthochdruck, vor 10 Jahren darüber hinaus Diagnose eines Diabetes mellitus. Seit ca. 5 Jahren langsam fortschreitende Vergesslichkeit (vergisst Absprachen und Termine, mehrfach schon Topf auf dem Herd vergessen), wirkt im Denken zunehmend langsamer, begreift Erklärungen mühsam. Schwankender Verlauf (d.h. zwischendurch auch Tage an denen es viel besser geht). Seit ca. 3 Jahren darüber hinaus leichte Depression, Stimmung sehr labil (weint leicht, was früher nie getan hat). Seit 2 Jahren Gangstörung: kurze Schritte, vorgebeugte Körperhaltung, Mimik deutlich reduziert. Der Neurologe, der den Patienten untersucht hat, spricht von Parkinson-Syndrom (nicht von der Parkinson-Krankheit!). Es wird eine Neuropsychologische Testung veranlasst, die die Hirnleistungsstörungen objektiviert und in der ein "subkortikales Demenzprofil leichterer Ausprägung" beschrieben wird. In der Blutuntersuchung fällt ein erhöhter Cholesterinspiegel auf, sonst alles in Ordnung. Die Diagnose des behandelnden Neurologen lautet "Vaskuläre Demenz bei Subkortikaler arteriosklerotischer Enzephalopathie mit vaskulärem Parkinson-Syndrom".
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Fallbeispiel 5: Geschäftsmann P. T.
Der Geschäftsmann P. T. war bis 2018 ein geselliger, kommunikativer Typ. Im September 2018 sackte er in der Küche zusammen und erlitt eine Gehirnerschütterung. Ein Schlaganfall wurde ausgeschlossen, aber P. T. war nicht mehr derselbe. Er wurde stiller, lustloser und depressiv. Im Frühjahr 2020 kam Corona hinzu, was seine Angst verstärkte. Nach einem Urlaub auf Norderney wurde die Situation schlimmer. P. T. hatte Angst vor der Dunkelheit und wurde zunehmend unangenehm. Im Februar 2021 wurde er in einer geriatrischen Klinik untersucht, aber die Diagnose blieb unklar. Sein Zustand verschlechterte sich weiter, und er zog sich mehr und mehr zurück. Im März 2021 kam er auf eigenen Wunsch in die psychiatrische Abteilung der Klinik. Anschließend besuchte er eine Tagesstätte in seiner ehemaligen Stammkneipe, was ihm half. Später entschied er sich für eine TPS-Behandlung, die seinen Zustand verbesserte.
Diagnose
Eine Demenzerkrankung kann nur durch eine Ärztin oder einen Arzt diagnostiziert werden. Für eine Diagnose werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Am Anfang der Diagnostik steht das ärztliche Gespräch über die persönliche Krankengeschichte. Besonders wichtig sind dabei frühere oder aktuelle Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Hirngefäße, Bluthochdruck und Diabetes. Die Ärztin oder der Arzt erkundigt sich nach Beschwerden und Problemen im Alltag, nach Stimmungsschwankungen sowie nach den Lebensumständen. Nach dem Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung, um festzustellen, ob Durchblutungsstörungen vorliegen.
Mit bildgebenden Verfahren wie CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) können Veränderungen im Gehirn festgestellt werden. Bei einem Verdacht auf eine vaskuläre Demenz wird vor allem das Herz-Kreislauf-System untersucht, also Blutdruck, Herzgeräusche und Herzgröße. Ebenso wichtig ist der neurologische Status, der die Koordination, Motorik, den Tastsinn und den Gleichgewichtssinn umfasst. Medizinische Demenztests dienen der Beurteilung der geistigen Leistungsfähigkeit. Dabei werden bestimmte geistige Leistungsbereiche, wie Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit, getestet.
Gedächtnisambulanzen oder Gedächtnissprechstunden sind Abteilungen in Krankenhäusern, die auf kognitive Störungen spezialisiert sind. Dort klären ärztliche Teams die Ursache für Gedächtnis- oder Sprachprobleme ab.
Therapie
Eine vaskuläre Demenz ist nicht heilbar. Die im Gehirn entstandenen Schäden können nicht rückgängig gemacht werden. Ziel der Therapie ist es, weiteren Schäden vorzubeugen und eine Verschlimmerung der Beschwerden aufzuhalten bzw. zu verlangsamen.
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Bei der vaskulären Demenz werden Durchblutungsstörungen im Gehirn mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt. So kann weiteren Schlaganfällen vorgebeugt werden. Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel und erhöhter Blutzucker können ebenfalls medikamentös behandelt werden. Da die Symptome einer vaskulären Demenz sehr unterschiedlich sein können, ist die Behandlung sehr individuell.
Es gibt verschiedene Ansätze, eine vaskuläre Demenz ohne Medikamente zu behandeln. Behandlungsmöglichkeiten wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie können helfen, die kognitiven Fähigkeiten und somit die Lebensqualität der Patientin oder des Patienten zu verbessern. Auch Musiktherapie, Erinnerungsarbeit und Krankengymnastik können Betroffenen helfen. Vaskuläre Demenz kann mit Gesprächen (kognitive Stimulation) oder Erinnerungsarbeit (autobiographische Arbeit) behandelt werden. Körperliche Betätigung oder Kunsttherapie können geeignete Behandlungsmethoden darstellen.
Nach der Diagnosestellung basierend auf den S3-Leitlinien ist es wichtig, einen individualisierten Versorgungsplan zu erstellen. Dieser sollte sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Interventionen enthalten. Der Versorgungsplan sollte auch das soziale Umfeld des Patienten berücksichtigen und die Angehörigen in die Betreuung einbeziehen. Es ist wichtig, realistische Ziele zu setzen und regelmäßige Nachuntersuchungen durchzuführen, um den Plan bei Bedarf anzupassen.
Beschäftigung und Aktivierung von Menschen mit Demenz
Zur Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz gehört unbedingt auch die gezielte Beschäftigung mit Spielen oder anderen Tätigkeiten. Schlagen Sie von sich aus Dinge vor und motivieren Sie den Demenzerkrankten mitzumachen. Es sollte nicht Ihr Ziel sein, Menschen mit Demenz durch die Beschäftigung herauszufordern und sie vor schwierige Aufgaben zu stellen. Demenz lässt sich nicht „wegtrainieren“. Deshalb muss ein Demenzerkrankter auch nichts unter Beweis stellen.
Das Stadium der Demenz ist ausschlaggebend dafür, welche Aufgaben und Spiele Sie der betroffenen Person zumuten können. Gedächtnisübungen können zum Beispiel bei einer leichten Demenz noch sinnvoll sein und Spaß bereiten. Beachten Sie das Stadium der Demenz: Überforderung bewirkt negative Reaktionen. Gehen Sie auf persönliche Vorlieben und Abneigungen ein: Die Beschäftigung sollte Spaß machen. Respektieren Sie die Entscheidung des Demenzerkrankten: Lassen Sie es zu, wenn der Erkrankte nicht selbst aktiv werden möchte, sondern lieber beobachtet. Tolerieren Sie „Fehler“: Schimpfen Sie auf keinen Fall, wenn etwas nicht funktioniert.
Eine gute Inspirationsquelle für geeignete Beschäftigungen sind die Richtlinien des Spitzenverbandes „Bund der Krankenkassen“. Dort wird aufgezählt, was Betreuungskräfte im Rahmen der zusätzlichen Betreuungs- und Entlastungsleistungen mit Pflegebedürftigen unternehmen können.
Kreative Tätigkeiten: Kreative Tätigkeiten sind zugleich eine aktive Betätigung und eine sinnliche Erfahrung. Der Umgang mit unterschiedlichen Materialien aus der Natur oder dem Bastelladen kann Demenzerkrankten viel Freude bereiten. Sie müssen sich dafür nicht unbedingt spannende Bastelideen ausdenken, sondern können auch einfach so etwas Raum für die kreative Betätigung schaffen. Ambitionierte Ziele sind oft sogar kontraproduktiv. Nehmen Sie den Wechsel der Jahreszeiten als Anlass, um passende Dekoration zu basteln. Bringen Sie dafür ein paar Dinge aus der Natur mit (Tannenzapfen, Blumen, Kastanien, usw.). So stellen Sie beim Basteln einen Bezug zur Außenwelt her und fördern gleichzeitig die biografische Erinnerung.
Musikalische Angebote: Musikhören ist für viele Menschen mit Demenz ideal, denn bekannte Schlager aus der Jugendzeit stimulieren fröhliche Erinnerungen und können die Stimmung aufhellen. Bekannte Lieder zu singen, dazu zu musizieren oder den Takt zu schlagen funktioniert selbst dann, wenn der Betroffene nicht mehr sprechen kann. Außerdem stellt sich beim Tanzen und gemeinsamen Singen schnell ein Gemeinschaftsgefühl ein. Der Isolation und dem Rückzug wird so Einhalt geboten. Menschen mit Demenz entwickeln keinen neuen Musikgeschmack, sondern mögen oft besonders gerne die Musik, die sie in ihrer Jugend am liebsten gehört haben. Das weckt oft lebendige Erinnerungen.
Erinnerungsarbeit: Wenn sich Menschen mit Demenz an Beziehungen mit lieben Menschen oder lebensgeschichtliche Ereignisse erinnern, trägt dies zu ihrem Wohlbefinden bei und sie fühlen sich wieder stärker in ihrer Identität. Besonders gut funktioniert das Wecken von Erinnerungen mit Erinnerungsalben. Darin sammeln Sie Fotos und andere Erinnerungsstücke aus dem Leben der demenzerkrankten Person. Stellen Sie als Pflegender oder Angehöriger konkrete Fragen zur Kindheit oder Jugend des Demenzerkrankten. Zum Beispiel zu wichtigen historischen Ereignissen aus dieser Zeit. Ein Erinnerungsalbum sammelt Fotos und Erinnerungsstücke aus dem Leben einer Person mit Demenz. Es dient der Erinnerungspflege und der Beschäftigung, denn es kann immer wieder Freude bereiten, ein solches Album durchzublättern und sich an Ereignisse aus dem eigenen Leben zu erinnern. Mehrere kleine Erinnerungsalben sind meistens sinnvoller als ein großes, das eher überfordert.
Vorlesen: Gerade bei fortschreitender Demenz fällt es vielen Betroffenen schwer, noch selbst zu lesen. Zuhören fördert die Durchblutung im Gehirn. Wenn wir zuhören, erhöht sich die Durchblutung unseres Gehirns. Das haben Studien erwiesen. Vorlesen kann für Menschen mit Demenz genauso aktivierend sein wie Kopfrechnen für einen gesunden Menschen. Manche Demenzerkrankte lesen selbst, andere lassen sich lieber vorlesen. In beiden Fällen eignen sich Bücher mit kurzen, einfachen und vor allem positiven Geschichten. Es gibt etliche Bücher, die speziell für Demenzerkrankte geschrieben werden.
Bewegung: Bewegung regt den Kreislauf an, fördert Sinneserfahrungen und bringt Freude. Deshalb sind Spaziergänge und Ausflüge immer eine sinnvolle Beschäftigung. Chaotische, laute Umgebungen sind ungeeignet, weil sie zu Verwirrung und Stress führen. Ideal sind hingegen Orte, die dem Demenzerkrankten immer schon gefallen haben oder einen biografischen Bezug bieten. Viele Sozialverbände und kirchliche Träger bieten regelmäßige Treffpunkte für Menschen mit Demenz. Wer sich regelmäßig bewegt, kann (weiteren) Schlaganfällen vorbeugen.
Sinnesanregung: Neben der Erinnerung ist die Berührung an sich ein unverzichtbarer Bestandteil des menschlichen Lebens. Menschen mit Demenz, die Sie über Worte und Gesten nur noch schwer erreichen können, lassen sich manchmal leichter durch Berührung aktivieren. Sehr bekannt ist auch das „Snoezelen“. Dabei werden gezielt unterschiedliche Sinne aktiviert und stimuliert. Oft haben Demenzerkrankte unruhige Hände, die ständig nach etwas zum Befühlen suchen.
Spiele: Es gibt Spiele, die speziell für Demenzerkrankte entwickelt wurden. Sie sollen gezielt motorische Fähigkeiten trainieren oder den Spaß am Raten und am Gedächtnistraining bei Demenz wecken. Daneben können Sie Ihren demenzerkrankten Angehörigen aber auch mit herkömmlichen Spielen herausfordern und beschäftigen. Am besten eignen sich dazu Spiele, die von Kindheit an vertraut sind, wie Würfelspiele oder Mensch ärgere Dich nicht. Achten Sie darauf, dass das Spielen nicht zu Leistungsdruck führt. Variieren Sie die Spielregeln lieber, als zu konsequent auf deren Einhaltung zu achten und Ihren demenzerkrankten Spielpartner damit zu verunsichern. Lassen Sie sich inspirieren, welche Spiele für die Beschäftigung von Demenzerkrankten besonders geeignet sind. Neben Lego- und Duplo-Steinen, die Kreativität und Konzentrationsfähigkeit fördern, gibt es eine Vielzahl weiterer Spiele und Spielzeuge, die speziell für Demenzerkrankte geeignet sind. Dazu zählen beispielsweise einfache Puzzles mit großen Teilen, die das visuelle Erkennen unterstützen, sowie Gedächtnisspiele, die auf Bilder statt Text setzen, um die Erinnerungsfähigkeit anzusprechen.
Weitere Beispiele für Spiele:
- Memory „Erinnere Dich“: Ein Memory-Spiel mit großen Karten und leicht erkennbaren Motiven. Auf den Karten finden sich bekannte Gegenstände, die - wie bei jedem Memory - paarweise auftreten. Doch das Sammeln ist nur ein Ziel. Genauso wichtig ist, dass die Karten Erinnerungen wecken und so zum Erzählen anregen.
- Einfache Puzzles: Einfache Puzzles mit nur vier Teilen je Motiv machen das Zusammenfügen leicht. Die Motorik wird geübt, ein hübsches Bild entsteht und ganz nebenbei entspannt sich ein Gespräch über damals und heute, über heitere Erinnerungen aus der Familiengeschichte.
- Kartenspiel „Bunte Mischung“: 168 Spielkarten und schon können Sie mit Ihrem demenzerkrankten Angehörigen loslegen: Zu Themen wie „Natur“, „Damals“, „Zu Hause“, „Bewegung“ oder „Rätseln“ werden Fragen gestellt, Lieder gesungen oder Gymnastikübungen gemacht.
- Spiel „Am Tisch sitzen und Geschichten erzählen“: Spielplan und die entsprechenden Karten liefern Impulse für das Gespräch. Es geht um Rätselraten, Wortsammlungen und Redensarten.
- Demenz-Tablets: Immer mehr Anbieter entwickeln spezielle Demenz-Tablets, die auf die Beschäftigung und Aktivierung von Demenzerkrankten ausgerichtet sind.
Tipps für Angehörige
Für viele Angehörige ist es schwierig, ein passendes Geschenk für Ihren Angehörigen mit Demenz zu finden. Viele Spiele für Demenzerkrankte erscheinen in kleiner Auflage und sind dann oft teuer. Doch Sie müssen nicht viel Geld ausgeben, denn Sie können auch selbst Spiele für Demenzerkrankte basteln. Lassen Sie sich dabei am besten von dem Inspirieren, was der Demenzerkrankte gerne macht. Die Person fühlt gerne an Dingen? Die Person löst gerne Puzzle? Dann nehmen Sie Motive mit einem starken biografischen Bezug und machen Sie daraus einfache Puzzle. Die Person singt gern? Dann basteln Sie doch ein persönliches Singbuch mit den Lieblingsliedern der Person.
Im Prinzip sind alle Spiele sinnvoll, die Sinneseindrücke fördern, Freude bereiten und dabei keinen Leistungsdruck erzeugen. Dinge zu entdecken, sich zu erinnern und kleine Herausforderungen zu meistern ist wichtiger als der Wettbewerb um den Sieg. Demenzerkrankten fällt es oft schwer, sich selbst Aufgaben vorzunehmen und diese gezielt zu verfolgen.
Prävention
Einer vaskulären Demenz beugt man vor, indem man einem Schlaganfall vorbeugt. Wer sich regelmäßig bewegt, kann (weiteren) Schlaganfällen vorbeugen. Auch eine gesunde Ernährung, die Vermeidung von Übergewicht, der Verzicht auf Rauchen und ein moderater Alkoholkonsum können das Risiko für eine vaskuläre Demenz senken.
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