Vomex bei Parkinson: Anwendung, Wechselwirkungen und Alternativen

Die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Parkinson-Patienten stellt eine besondere Herausforderung dar. Dieser Artikel beleuchtet die Anwendung von Vomex (Dimenhydrinat) in diesem Zusammenhang, betrachtet mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und diskutiert alternative Therapieansätze.

Was ist Vomex (Dimenhydrinat)?

Dimenhydrinat ist ein Antiemetikum, das zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt wird, insbesondere bei Reisekrankheit. Es besteht aus den zwei Wirkstoffen Diphenhydramin und 8-Chlortheophyllin. Dimenhydrinat wird nach oraler und rektaler Gabe gut resorbiert und zerfällt im Blut in seine Bestandteile. Diphenhydramin unterliegt einem ausgeprägten First-Pass-Metabolismus in der Leber und wird rasch aus dem Blut ins Gewebe verteilt. Der Abbau erfolgt in der Leber, die Elimination hauptsächlich renal in metabolisierter Form.

Anwendung von Vomex bei Parkinson

Bei Parkinson-Patienten kann es aufgrund der Erkrankung selbst oder als Nebenwirkung von Medikamenten zu Übelkeit und Erbrechen kommen. In solchen Fällen kann Dimenhydrinat zur Linderung der Symptome eingesetzt werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Dimenhydrinat anticholinerge Eigenschaften besitzt, die bei Parkinson-Patienten unerwünschte Wirkungen verstärken können.

Mögliche Wechselwirkungen von Vomex mit Parkinson-Medikamenten

Die gleichzeitige Anwendung von Dimenhydrinat und anderen Medikamenten erfordert besondere Vorsicht, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Dies gilt insbesondere für Parkinson-Patienten, die bereits eine Vielzahl von Medikamenten einnehmen.

Anticholinergika

Die Kombination von Dimenhydrinat mit anderen anticholinerg wirkenden Stoffen kann zu lebensbedrohlicher Darmlähmung, Harnverhalt oder einer Erhöhung des Augeninnendruckes führen. Zu diesen Stoffen gehören beispielsweise Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer).

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QT-Intervall verlängernde Arzneimittel

Die gleichzeitige Anwendung von Dimenhydrinat mit QT-Intervall verlängernden Arzneimitteln sollte vermieden werden, da dies das Risiko von Herzrhythmusstörungen erhöhen kann.

Alkohol

Alkohol kann die Wirkung von Dimenhydrinat in nicht vorhersehbarer Weise verändern und verstärken. Daher sollte während der Behandlung mit Dimenhydrinat auf Alkoholkonsum verzichtet werden.

L-Dopa

Es gibt keine direkten Hinweise darauf, dass Dimenhydrinat die Aufnahme von L-Dopa beeinflusst. Allerdings sollte bei der Einnahme von L-Dopa-Präparaten auf bestimmte Nahrungsmittel geachtet werden, um eine optimale Wirkung zu gewährleisten. So ist die Einnahme L-Dopa-haltiger Medikamente mit Milch, Molke, Quark und Joghurt wegen dem hohen Eiweißgehalt nicht optimal, da Eiweiße aus der Nahrung die Aufnahme von L-Dopa im Dünndarm behindern können.

Gegenanzeigen und Warnhinweise

Dimenhydrinat darf während der letzten Schwangerschaftswochen wegen möglicher Auslösung vorzeitiger Uteruskontraktionen nicht angewendet werden. Es geht in geringen Mengen in die Muttermilch über, wobei bisher keine langfristigen, negativen Auswirkungen auf Säuglinge beschrieben wurden.

Aufgrund seiner sedierenden Wirkung kann Dimenhydrinat die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

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Alternativen zu Vomex bei Parkinson

Aufgrund der potenziellen Wechselwirkungen und Nebenwirkungen von Dimenhydrinat sollten bei Parkinson-Patienten alternative Antiemetika in Betracht gezogen werden.

Domperidon

Domperidon ist ein Dopamin-Antagonist, der die Magenentleerung beschleunigt und Übelkeit reduziert. Im Gegensatz zu anderen Dopamin-Antagonisten passiert Domperidon die Blut-Hirn-Schranke kaum und hat daher weniger Auswirkungen auf die Parkinson-Symptome. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Domperidon das QT-Intervall verlängern kann und daher nicht bei Patienten mit entsprechenden Vorerkrankungen eingesetzt werden sollte. Amantadin darf nicht mit Domperidon kombiniert werden, da es ebenfalls eine Leitungsstörung am Herzen hervorrufen kann (QT-Strecken-Verlängerung).

Ondansetron

Ondansetron ist ein Serotonin-Antagonist, der Übelkeit und Erbrechen wirksam reduzieren kann. Es hat weniger anticholinerge Nebenwirkungen als Dimenhydrinat und ist daher möglicherweise besser geeignet für Parkinson-Patienten.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

In einigen Fällen können auch nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Akupunktur, Ingwer oder Entspannungstechniken zur Linderung von Übelkeit beitragen.

Besonderheiten bei der Medikamenteneinnahme bei Parkinson

Parkinson-Patienten weisen einige Besonderheiten auf, die bei der Einnahme von Medikamenten berücksichtigt werden müssen.

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Schluckstörungen

Schluckstörungen sind ein häufiges Problem bei Parkinson-Patienten und können die Einnahme von Medikamenten erschweren. Bei Schluckstörungen sollten Medikamente mit ausreichend Flüssigkeit (mindestens 200 ml) eingenommen werden. Bei ausgeprägten Schluckstörungen kann das Andicken des Wassers mit in der Apotheke erhältlichen Dickungsmitteln helfen. In einigen Fällen ist die Versorgung mit einer Magensonde (PEG) erforderlich.

Magenentleerungsstörungen

Die Magenentleerung kann bei Parkinson-Patienten verlangsamt sein, was die Aufnahme von Medikamenten beeinflussen kann. Eine raschere Aufnahme kann durch die Verabreichung von Medikamenten in gelöster Form oder durch die Anregung der Magentätigkeit mit Domperidon erreicht werden.

Eiweißreiche Ernährung

Eiweiße aus der Nahrung können die Aufnahme von L-Dopa im Dünndarm behindern. Daher sollte die Einnahme von L-Dopa-Präparaten mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit erfolgen.

Verstopfung

Parkinson-Patienten leiden häufig unter Verstopfung, was die Ausscheidung von Medikamenten beeinflussen kann. Macrogol Beutel haben sich in der Behandlung der Parkinson-bedingten Verstopfung bewährt, Interaktionen sind nicht bekannt.

Medikamente, die bei Parkinson vermieden werden sollten

Einige Medikamente sollten bei Parkinson-Patienten vermieden werden, da sie die Symptome verschlimmern oder unerwünschte Wechselwirkungen verursachen können.

Neuroleptika

Neuroleptika können die Dopamin-Bindungsstellen im Gehirn besetzen und dadurch die Aufnahme von Dopamin einschränken oder verhindern. Daher sind alle Vertreter dieser Wirkstoffgruppe bei Parkinson kontraindiziert, mit Ausnahme von Clozapin und Quetiapin.

Metoclopramid

Metoclopramid ist ein Dopamin-Antagonist, der die Parkinson-Symptome verstärken kann. Daher sollte Metoclopramid bei Parkinson-Patienten vermieden werden.

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