Welcher Tee hilft bei Krämpfen? Heilpflanzen zur Linderung von Beschwerden

Viele Menschen kennen das Gefühl: Man ist nicht richtig krank, aber auch nicht richtig gesund. Schmerzen plagen einen, aber man möchte ungern zu Tabletten greifen. In solchen Situationen kann ein Heiltee oft eine wohltuende und hilfreiche Alternative sein. Doch welche Inhaltsstoffe sollte eine solche Teemischung enthalten? Welche Pflanzen sind besonders geeignet, und wie kombiniert man verschiedene Pflanzen optimal?

Heilpflanzen in der Frauenheilkunde

Die Kieler Frauenärztin Dr. med. Dorothee Struck führte auf dem Frauenärztlichen Fortbildungskongress FOKO 2016 in Düsseldorf ein Seminar zum Thema „Heilpflanzen in der Frauenheilkunde“ durch. Dabei wurden die Unterschiede zwischen traditioneller Anwendung und moderner, wissenschaftlich orientierter Phytotherapie beleuchtet. Anhand typischer Beschwerden und Krankheiten wurde demonstriert, wann welche Form der Behandlung mit Heilpflanzen sinnvoll ist und wo Selbsthilfe möglich ist.

Heilpflanzen und ihre Wirkung bei Krämpfen

Verschiedene Heilpflanzen können bei Krämpfen unterschiedlicher Art Linderung verschaffen. Hier eine Übersicht einiger wichtiger Pflanzen und ihrer spezifischen Wirkungen:

  • Kamillenblüten: Kamille ist eine hochwirksame Arzneipflanze, die krampflösend wirkt und den Körper bei der Abwehr von Entzündungen unterstützt. Sie hat eine besonders beruhigende Wirkung auf die Magenschleimhaut und ist ein sanfter Schmerzstiller für den Bauch.
  • Melissenkraut: Melisse entfaltet ihre bekannte, entspannende und entkrampfende Wirkung auch bei Menstruationsschmerzen und bei der Rückbildung nach einer Geburt.
  • Pfefferminzblätter: Pfefferminze wirkt entkrampfend und wird mit Erfolg bei Kopfschmerzen eingesetzt, ist aber auch bei schmerzhafter Regelblutung wirksam.
  • Fenchel: Fenchel hat einen krampflösenden Effekt und erleichtert die Verdauung. Er ist für Menschen jeder Altersgruppe geeignet, sogar für die Allerkleinsten.

Spezielle Teemischungen für verschiedene Beschwerden

Es gibt verschiedene Teemischungen, die speziell auf bestimmte Beschwerden abgestimmt sind. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Tees keinen Arztbesuch bei ernsthaften und dauerhaften Beschwerden ersetzen. Bei dauerhaften, schweren Menstruationsschmerzen, einer sehr starken Menstruationsblutung und Schmerzen nach einem gynäkologischen Eingriff oder nach einer Fehlgeburt sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Die hier vorgestellten Tees können jedoch zusätzlich die heilende Veränderung unterstützen.

Die aufgeführten Teemischungen haben jeweils eine Gesamtmenge von 100g. In der Apotheke kann man sich diese Tees anmischen lassen; dort werden die Rezepturen dann aus hochwertigen Arzneipflanzen hergestellt, die nach den Vorschriften des Deutschen Arzneibuches (DAB) ohne Rückstände angebaut, schonend geerntet und gelagert wurden. Zu Hause sollten diese Teemischungen dunkel und trocken aufbewahrt und innerhalb weniger Wochen aufgebraucht werden. Alle hier aufgeführten Tees werden mit kochendem Wasser aufgegossen und müssen 7 Minuten zugedeckt ziehen, damit die ätherischen Öle nicht verdunsten. Sie können danach noch weiter abkühlen, sollten aber zügig getrunken werden, da einige Wirkstoffe abgebaut werden, wenn sie erstmal in Lösung gegangen sind.

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Tee bei schmerzhafter Menstruationsblutung

  • Damiana 40g
  • Frauenmantel 20g
  • Schafgarbe 20g
  • Melisse, Kamille oder Pfefferminze 20g

Ob Melisse, Kamille oder Pfefferminze verwendet werden, hängt von den Vorlieben der Frau ab. Der Tee wird ein bis zwei Monate lang täglich verwendet und danach nur noch bei Bedarf während der Menstruation. Die Terpene, die in Damiana enthalten sind, machen den Tee bitter. Wenn das zu unangenehm ist, kann der Tee auch mit einer geringeren Damiana-Menge angesetzt werden; stattdessen können die anderen Bestandteile höher dosiert werden. Die klassische Maßnahme bei schmerzhafter Monatsblutung ist schon immer die Wärme als Wärmflasche oder Kirschkernkissen. Ob darüber hinaus Ruhe oder ganz im Gegenteil Sport helfen, die Schmerzen zu überwinden, das ist von Frau zu Frau unterschiedlich.

Weitere Heilpflanzen bei verschiedenen Arten von Krämpfen

Neben den bereits genannten Pflanzen gibt es noch weitere Heilpflanzen, die bei verschiedenen Arten von Krämpfen eingesetzt werden können:

  • Cayennepfeffer: Wird zur Behandlung von Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen sowie Juckreiz angewendet.
  • Kiefer: Das ätherische Öl der Kiefer hilft bei entzündeten Atemwegen, Muskel- und Nervenschmerzen.
  • Japanische Minze: Liefert das Minzöl, das etwa bei Blähungen, Atemwegsentzündungen, Muskel- und Nervenschmerzen hilft.

Was tun bei Magenkrämpfen?

Gesellen sich zur Übelkeit und den Bauchschmerzen auch noch Krämpfe hinzu, dann bringen Einreibungen mit Kümmelöl in der Nabelgegend Erleichterung. Die Massagen sollten hierbei kreisförmig und im Uhrzeigersinn erfolgen. Innerlich hilft bei Magenkrämpfen ein Teelöffel mit Kreuzkümmelpulver, dieses Gewürz wird mitunter auch Cumin genannt. Wem alle diese Dinge gar nicht bekommen, dem sei das Fasten empfohlen. Ein Tag Verzicht auf jegliche Nahrung kann der menschliche Körper durchaus verkraften und so bekommt der Magen die Gelegenheit, sich ein wenig auszuruhen. Einige Tassen Tee der oben genannten Kräuter sind für einen Tag genug, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Der Tee kann mit Honig gesüßt werden, der auch bei Magenbeschwerden gut vertragen wird. Eine Wärmflasche oder ein Heizkissen auf den Bauch gelegt, helfen dabei, die Bauchkrämpfe zu lösen und wirken entspannend auf den ganzen Körper.

Bewegung als unterstützende Maßnahme

Bewegung ist ein klassisches Hausmittel zur Linderung von Regelschmerzen. Sportliche Aktivität unterstützt sowohl die Durchblutung des Beckens als auch des gesamten Körpers. Der Kreislauf wird aktiviert und die Muskulatur gelockert. Und nicht zuletzt werden durch körperliche Aktivitäten sogenannte Glückshormone wie Endorphin, Dopamin und Serotonin ausgeschüttet und Stresshormone wie Cortisol abgebaut, was das Wohlbefinden verbessern und die Schmerzempfindung verringern kann. Regelmäßiges Training kann damit auch vorbeugend gegen Menstruationsbeschwerden wirken, sofern die sportliche Aktivität nicht übertrieben wird.

Bewegungsarten wie bestimmte Yoga-Methoden (z. B. Yin Yoga oder Kundalini Yoga), Pilates und Tai-Chi, bei denen das bewusste Atmen im Fokus steht, helfen beim Stressabbau und fördern die Durchblutung. Auch schonend ausgeführtes Ausdauertraining wie Walking, Fahrradfahren oder Schwimmen unterstützen das Herz-Kreislauf-System und damit die Durchblutung. Achten Sie darauf, sich während der Menstruation sportlich nicht komplett zu verausgaben, denn in dieser hormonellen Phase ist es auch wichtig, dem Körper immer wieder Erholung zu gönnen.

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Magenbeschwerden im Vorfeld vermeiden

Treten die Beschwerden oft im Zusammenhang mit der Aufnahme von bestimmten Nahrungsmitteln auf, dann wird einem nichts weiter übrig bleiben, als auf diese in Zukunft weitestgehend zu verzichten. Stress und Ärger zu vermeiden ist nicht nur gut für den Magen, sondern kommt der ganzen Lebensqualität zugute. Empfindliche Naturen sollten immer darauf achten, dass die Bauchgegend bei kaltem Wetter gut geschützt ist und auch die Füße nicht frieren, um Erkältungen der Magen- und Darmgegend vorzubeugen. Im Allgemeinen verschwinden Magenbeschwerden spätestens nach einigen Tagen.

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