Die Parkinson-Krankheit, auch bekannt als Morbus Parkinson oder das Parkinson-Syndrom, ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem das Nervensystem betrifft. Die Erkrankung ist durch den Verlust von Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet, insbesondere in der Substantia nigra, einem Bereich, der für die Produktion von Dopamin verantwortlich ist. Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter, der für die Steuerung von Bewegungen, die Koordination und andere wichtige Funktionen benötigt wird. Ein Mangel an Dopamin führt zu den charakteristischen Symptomen der Parkinson-Krankheit.
Vielfältige Symptome im Überblick
Parkinson hat viele Symptome, die von Patient zu Patient unterschiedlich sein können. Die Erkrankung beginnt oft schleichend und unscheinbar, und viele der frühen Symptome werden zunächst von Angehörigen und Freunden bemerkt und seltener von den Patientinnen und Patienten selbst. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Betroffenen die gleichen Symptome aufweisen und dass die Ausprägung der Symptome im Laufe der Zeit variieren kann.
Motorische Symptome
Motorische Symptome sind ein wesentliches Merkmal der Parkinson-Erkrankung. Ohne das Vorliegen dieser vier Kardinalsymptome wird die Diagnose „Morbus Parkinson“ nicht gestellt. Zu den Hauptsymptomen gehören:
- Tremor (Ruhezittern): Das Zittern ist wohl das bekannteste Parkinson-Syndrom, doch nicht alle Patientinnen und Patienten weisen es auf. Bei etwa der Hälfte aller Betroffenen ist der Ruhetremor das erste deutlich sichtbare Frühsymptom für die Parkinsonerkrankung. Oft setzt es zunächst nur einseitig und im Ruhezustand ein. Das Muskelzittern betrifft zunächst oft nur die Hände. Sind diese leer, beginnen viele Patientinnen und Patienten mit den Fingern zu reiben. Das erinnert an das Zählen von Münzen oder dem Pillendrehen ähnelt (Pillendreher-Phänomen / Pillendreher-Tremor). Später kann sich der Tremor z. B. auch auf den Kopf, Kiefer, Rumpf, die Arme oder die Füße ausdehnen. Gemütsbewegungen der Betroffenen beeinflussen den Ruhetremor sehr stark. Bei seelischem Stress, zum Beispiel durch Auftritte in der Öffentlichkeit (Nervosität), kann sich das Zittern verstärken. Im Schlaf tritt es meist nicht oder seltener auf. Die meisten Menschen verbinden mit der Krankheit vor allem das typische Zittern. Doch nicht alle Betroffenen leiden unter dem sog. Ruhe-Tremor (Parkinson-Tremor). Dieser kann im Verlauf der Krankheit weiter zunehmen und zeigt sich zu Beginn oft nur an den Händen.
- Rigor (Muskelsteifheit): Ebenfalls unwillkürlich, also durch den Willen nicht beeinflussbar, ist die andauernde Muskelspannung (Rigor), die als Steifheitsgefühl in Armen und Beinen erlebt wird. Bewegungen können nur noch mühsam gegen den Widerstand der angespannten Muskulatur ausgeführt werden, wie z.B. die der Arme und Beine. Mediziner sprechen bei diesem Symptom vom so genannten Zahnradphänomen. Denn die Symptome des Rigors werden stärker, wenn eine zweite Person die Gliedmaßen passiv beugt oder streckt, ohne dass die Patientinnen und Patienten selbst diese Bewegung initiieren. Das Zahnradphänomen ermöglicht als typisches Parkinson-Anzeichen eine Methode, um einen Rigor im fortgeschrittenen Stadium zu erkennen. Hierbei versuchen Ärztinnen und Ärzte den Arm der Patientinnen und Patienten zu bewegen, zum Beispiel an Ellenbogen oder Handgelenk. Durch den Rigor ist dies nur ruckartig und in kleinen Abständen möglich, als könnte die Bewegung jeweils nur bis zum Einrasten des Gelenks in der nächsten Kerbe eines imaginären Zahnrads ausgeführt werden. Die Spannung in der Streck- und Beugemuskulatur ist Auslöser für die oft gebeugte und manchmal seitwärts geneigte Haltung vieler Parkinson-Patienten. Schmerzen im Hals- und Schulterbereich, aber auch in den Armen und Beinen können Begleiterscheinungen des Rigors sein.
- Akinese (Bewegungsverlangsamung und -armut): Die Akinese wird als Bewegungsarmut definiert. Ihre Ausprägungen reichen vom verlangsamten Bewegungsablauf (Bradykinese) bis zur deutlich geschwächten Beweglichkeit (Hypokinese). Auch eine plötzliche Blockade der Bewegung (Freezing-Effekt) kann auftreten. Die Akinese verändert auch das Gehen. Es wird schwungloser und auf kleine, kurze Schritte reduziert. Die Arme schwingen nicht mehr mit. Spontanes Umdrehen ist fast nicht mehr möglich. Mitunter ist auch der Bewegungsablauf völlig blockiert. Die Betroffenen nehmen im Frühstadium der Erkrankung eher wahr, dass Arme und Beine sich schwerfälliger bewegen lassen. Vielleicht dauert das Aufstehen oder Hinsetzen plötzlich länger als früher. Dadurch wird mehr Zeit für alltägliche Vorgänge wie Waschen, Anziehen, Einkaufen oder Kochen benötigt, was gerade bei älteren Menschen häufig für eine ganz normale Alterserscheinung gehalten wird. Dauerte es im Frühstadium nur etwas länger, sich hinzustellen, können Bewegungen nun nur noch sehr stark verzögert und gelegentlich auch gar nicht mehr eingeleitet werden. Wurde zunächst nur die Handschrift kleiner, so können Betroffene im Spätstadium vielleicht nicht einmal mehr einen Stift halten.
- Posturale Instabilität (Haltungsinstabilität): Diese Reflexe sind sehr wichtig, um aufrecht zu stehen und zu gehen, sowie die Balance zu halten. Bei einem gesunden Menschen sorgen sie dafür, dass er bei Bewegungen seinen Körper ausbalancieren kann (Ausgleichsbewegungen / Drehbewegungen). Durch die Störung ist es Betroffenen nicht mehr möglich, plötzliche Bewegungen aufzufangen, um so z.B. in dichtem Gedränge schnell auf Rempler oder Hindernisse reagieren zu können. Dies führt wiederum zu einer Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen und einer Sturzneigung. Besonders kritisch, da Parkinson-Patientinnen und Patienten auch an einem erhöhten Osteoporose-Risiko leiden und die Gefahr von Knochenbrüchen so steigt. Die Haltungsinstabilität (posturale Instabilität) tritt meist erst in späteren Stadien der Erkrankung auf. Schon im Jahre 1817 beschrieb James Parkinson die gebeugte Körperhaltung als ein Kennzeichen des Morbus Parkinson. Für eine stark ausgeprägte Rumpfbeugung wird heute der medizinische Begriff Kamptokormie verwendet (griechisch kamptein = beugen, kormos = Rumpf). Die Beugung des Oberkörpers kann nach vorne, aber auch zu einer Seite hin auftreten - man spricht dann auch vom sogenannten Pisa-Syndrom. Außerdem kann statt einer Beugung des gesamten Oberkörpers auch eine starke Beugung des Nackens auftreten. Diese Form der Beugehaltung wird Anterocollis oder „Dropped head“ genannt.
Nicht-motorische Symptome
Neben den motorischen Symptomen können auch nicht-motorische Symptome auftreten, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Zu den häufigsten nicht-motorischen Symptomen gehören:
- Geruchsstörungen: Häufig ist eine Beeinträchtigung des Geruchssinns ein Teil der Krankheit oder tritt im weiteren Krankheitsverlauf auf. Typisch sind Störungen des Geruchssinns (Hyposmie / Anosmie). Ein charakteristisches Frühsymptom der Parkinson-Erkrankung, das oft schon Jahre vor den Bewegungssymptomen auftritt, ist eine Riechstörung. Neun von zehn Patientinnen und Patienten sind davon betroffen. Manchmal ist auch der Geschmackssinn beeinträchtigt, was zur Appetitlosigkeit führt.
- Schlafstörungen: Schlafstörungen wie z. B. lebhaftes Träumen oder eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung sind weitere Anzeichen, die mit der Parkinson-Erkrankung in Verbindung gebracht werden können. Eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung, da Patientinnen und Patienten im Schlaf Bewegungen aus ihren Träumen ausführen. Ebenso können Parkinson-Patientinnen und Patienten am Tage sehr müde sein. Schlafstörungen treten in allen Stadien der Parkinson-Erkrankung und bei der Mehrzahl der Betroffenen auf. Da es allerdings verschiedene Ursachen für das Auftreten von Schlafstörungen bei Parkinson gibt, ist eine gezielte Behandlung nur nach sorgfältiger Analyse der Symptome und der Begleitumstände möglich. Dieses Problem kann sowohl durch nächtliche Schlafstörungen als auch durch bestimmte Medikamente hervorgerufen werden. Vermehrte Müdigkeit, die bei einer Ein- und Umstellung der Parkinson-Medikamente eintritt, kann sich nach einigen Tagen bis zu wenigen Wochen unter regelmäßiger Einnahme bessern. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen Sie Ihre Ärztinnen und Ärzte informieren. Möglicherweise gibt es hierbei Unterschiede zwischen verschiedenen Dopaminagonisten, so dass bei Tagesmüdigkeit ein Wechsel des Präparates mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzte besprochen werden kann. Bei allen nächtlichen Ein- und Durchschlafproblemen sollten regelmäßige Zeiten für das Zubettgehen eingehalten und tagsüber Mittagsschlaf und Nickerchen vermieden werden.
- Tagesmüdigkeit: Ebenso können Parkinson-Patientinnen und Patienten am Tage sehr müde sein.
- Verdauungsprobleme: Eine häufige Begleiterscheinung sind Verstopfungen. Man geht davon aus, dass auch die Darmtätigkeit von den steifen Muskeln beeinträchtigt ist.
- Depressionen und Verhaltensänderungen: Depressive Verstimmungen werden zu handfesten Depressionen und kleine Veränderungen der Persönlichkeit zu einer manifesten Impulskontrolle, die zu erheblichen Wesensveränderungen führen kann, vor allem zu Aggression und Sturheit. Bereits am Anfang der Parkinson-Krankheit können zudem leichte kognitive Einschränkungen bestehen, also beispielsweise Probleme, sich an Dinge zu erinnern. Im Verlauf können sich diese dann deutlich verschlechtern. Leider begünstigt das wiederum schwere Begleiterkrankungen, die häufig zusammen mit einer Parkinson-Krankheit auftreten: Depressionen, Angststörungen und Demenz. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität stark. Die meisten Persönlichkeitsveränderungen im Zusammenhang mit Parkinson sind durch eine verminderte Fähigkeit zur Impulskontrolle gekennzeichnet.
- Schmerzen: Die mitunter schmerzhaften Muskelversteifungen werden oft als rheumatische Beschwerden fehlinterpretiert. In den meisten Fällen manifestieren sich diese in der Schulter-Arm- bzw. in der Becken-Oberschenkel-Region. Die Kraft der Muskeln bleibt dabei voll erhalten. Körpernahe Muskeln (Schultern, Arme, Oberschenkel) sind von der Muskelsteifigkeit meistens stärker betroffen als körperferne Muskelgruppen (z.B.
- Sialorrhoe (unkontrollierter Speichelfluss): Die eingeschränkte Schluckfähigkeit führt dazu, dass Parkinson-Patienten einen Teil des Speichels nicht mehr schlucken können. Dieser Kontrollverlust über den eigenen Speichel nennt sich Sialorrhoe. Der Speichel läuft aus dem Mund und behindert die Betroffenen beim Sprechen.
- Gehemmte Sprechmuskeln (Monotone Flüsterstimme): Durch die Akinese (Bewegungsarmut) ist auch die Sprech- und Atem-Muskulatur beeinträchtigt. Das Sprechen und richtige Artikulieren von Worten bereitet den Betroffenen Schwierigkeiten. Dadurch wird die Stimme leise und tonlos, wie eine Flüsterstimme.
- Gehemmte Gesichtsmuskeln (Maskengesicht): Infolge der Bewegungsarmut verliert das Gesicht an Ausdruck. Die gehemmten Gesichtsmuskeln können sich nicht mehr der jeweiligen Situation anpassen und es wird schwer, Emotionen zu zeigen. Dadurch wirkt das Gesicht wie eine Maske. Diese verminderte Mimik wird häufig fälschlicherweise als schlechte oder depressive Stimmung gedeutet.
Weitere Symptome
- Verkleinerte Handschrift: Die geschwächte Beweglichkeit der Arme und Hände und das Parkinson-Zittern hat Auswirkungen auf die Schrift. Die Buchstaben werden kleiner, die Schrift zittriger. Dieses Symptom kann, je nach Ausprägung, Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen haben, da die Schrift plötzlich nicht mehr lesbar ist.
- Freezing (Gangblockaden): Bei Parkinson-Patientinnen und Patienten sind im Verlauf der Krankheit häufig Beweglichkeit und Gang zunehmend beeinträchtigt - die Schritte werden kleiner, langsamer und die Füße halten beim Gehen länger Bodenkontakt. Das Wort „Freezing“ haben ursprünglich englischsprachige Patientinnen und Patienten benutzt, um ihre Gangstörung zu beschreiben, bei der sie mitten in einer Bewegung „einfrieren“. Im Deutschen sprechen Betroffene häufig vom „Festkleben am Boden“, vom „Trippeln“ und davon, nicht von der Stelle zu kommen. Diese Umschreibungen fassen das zentrale Problem der Gangstörung bei Morbus Parkinson recht genau zusammen. Freezing bezeichnet eine plötzlich auftretende, vorübergehende Störung des Ganges. Insgesamt 60-80% aller Menschen mit Parkinson leiden unter solchen Gangblockierungen. Die Gangstörung kann in sehr unterschiedlichen Situationen auftreten: während Wendebewegungen, beim Losgehen (sogenannte Ampelsituation), in räumlicher Enge (wie in einem Türdurchgang) oder nach längerem Sitzen oder Stehen (wenn beispielsweise das Telefon in einiger Entfernung klingelt). Freezing beeinträchtigt die Selbstständigkeit der Betroffenen stark, reduziert die Lebensqualität und stellt durch die erhöhte Sturzgefahr eine Bedrohung der körperlichen Gesundheit dar.
Diagnose und Differenzialdiagnose
Die Diagnose der Parkinson-Krankheit ist komplex und erfordert eine sorgfältige Anamnese, neurologische Untersuchung und gegebenenfalls weitere diagnostische Tests.
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Anamnese und neurologische Untersuchung
Der Arzt wird detaillierte Fragen zur medizinischen Vorgeschichte und den Symptomen stellen. Der Arzt führt eine umfassende Untersuchung durch, um typische Parkinson-Symptome zu erkennen.
L-Dopa-Test
In vielen Fällen kann der Arzt die Diagnose Parkinson bestätigen, wenn die Symptome auf die Behandlung mit Parkinson-spezifischen Medikamenten, insbesondere Levodopa, ansprechen. Der sogenannte L-Dopa-Test kann beispielsweise im Rahmen der Diagnostik eines Parkinson-Syndroms eingesetzt werden. Hierfür wird zunächst die Symptomschwere erfasst. Dann wird eine schnell wirksame Form von L-Dopa verabreicht und die Symptome werden erneut erfasst. Wenn sich die Symptome um mindestens 30 Prozent verbessert haben, deutet dies auf ein idiopathisches Parkinson-Syndrom hin. Wichtig ist allerdings, dass das alleinige Testergebnis noch keine gesicherte Parkinson-Diagnose bedeutet.
Bildgebende Verfahren
Da es keine spezifischen Tests gibt, die einen direkten Nachweis für Parkinson geben können, schließt der Arzt andere mögliche Ursachen für die Symptome aus, wie zum Beispiel einen Schlaganfall, Medikamentennebenwirkungen oder andere neurodegenerative Erkrankungen. Die DAT-Scan Untersuchung, auch bekannt als Dopamintransporter-Scan, ist eine spezielle bildgebende Untersuchung, die in der Diagnose von Parkinson und anderen Bewegungsstörungen verwendet wird. Ein DAT-Scan wird typischerweise durchgeführt, um die Diagnose von Parkinson zu bestätigen.
Differenzialdiagnose
Es ist wichtig, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome wie Parkinson verursachen können. Der Begriff „Parkinsonoid“ bezieht sich auf einen Zustand oder eine Gruppe von Symptomen, die denen der Parkinson-Krankheit ähneln, aber durch andere Ursachen bedingt sind.
Verlauf und Stadien
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass Parkinson von Mensch zu Mensch unterschiedlich verläuft. Wann, wo und wie stark ausgeprägt Symptome im Verlauf der Erkrankung auftreten, variiert stark. Dennoch gibt es einige typische motorische Symptome, die aber erst im Spätstadium der Erkrankung deutlich sichtbar werden, vor allem für Außenstehende. Zum Beispiel der schlurfende Gang mit sehr kleinen Schritten, stark verlangsamte Bewegungen und eine gebeugte Körperhaltung, sowie das Zittern der Hände oder anderer Gliedmaßen im Ruhezustand. Früher sprachen Ärzte auch von den sogenannten Parkinson-Trias: Akinese, Rigor und Tremor. Symptome im Frühstadium sind hingegen eher unspezifisch und deuten erst in ihrer Häufung und Kombination auf einen beginnenden Parkinson hin. Die folgenden Beispiele sollen dabei helfen, die Symptomatik vor allem im Verhältnis zum Krankheitsverlauf von Früh- bis Endstadium besser zu verstehen. Natürlich können in einigen Fällen genannte Symptome auch gar nicht, früher, später oder mehr bzw. weniger stark ausgeprägt auftreten. Die Parkinson-Krankheit ist eine in den meisten Fällen langsam fortschreitende Erkrankung, die motorische, aber auch nicht motorische Symptome beinhaltet. Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung. Experten unterteilen die Krankheit in fünf Stadien - je nach Stärke und Ausprägung der Symptome. Im ersten Stadium haben die Betroffenen nur milde Symptome, ihr tägliches Leben ist kaum eingeschränkt. Im fünften Stadium sind sie stark pflegebedürftig. Wie schnell der Krankheitsverlauf voranschreitet, ist individuell sehr unterschiedlich und lässt sich nicht zu Beginn der Erkrankung vorhersagen.
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Behandlungsmöglichkeiten
Auch wenn die Forschung sich intensiv mit der Krankheit beschäftigt, ist Parkinson bisher nicht heilbar. Dank der wissenschaftlichen Erkenntnisse und Fortschritte, die in den letzten Jahrzehnten gemacht wurden, können die Symptome heute aber teilweise gelindert werden. Die Lebenserwartung wird so durch Parkinson normalerweise nicht mehr beeinträchtigt.
Medikamentöse Therapie
Die Behandlung beruht meist auf Medikamenten, die den Mangel an Dopamin ausgleichen, aber auch Hirnschrittmacher oder am Körper getragene Medikamenten-Pumpen können zum Einsatz kommen. Das älteste medikamentöse Therapieprinzip ist es, Dopamin zuzuführen - also den Botenstoff, der bei Parkinson-Betroffenen nicht mehr in ausreichender Menge vom Körper produziert wird. Das Mittel Levodopa ist bereits seit den frühen 70er Jahren zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung zugelassen. Es verbessert die typischen Parkinson-Symptome wie das Zittern, die verlangsamten Bewegungen und die Steifheit der Muskeln.
Tiefe Hirnstimulation
In einigen Fällen macht auch ein Eingriff am Gehirn Sinn. Bei der tiefen Hirnstimulation (THS) werden Elektroden ins Gehirn eingesetzt. Durch elektrische Impulse können so bestimmte Hirnregionen positiv beeinflusst werden. In Studien hat sich gezeigt, dass auf eine früh durchgeführte THS vor allem jüngere Betroffene gut ansprechen. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die tiefe Hirnstimulation, also das Einsetzen eines Hirnschrittmachers. Die tiefe Hirnstimulation wird bereits seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführt. Der Schrittmacher muss allerdings in einer Operation eingesetzt werden: Dem Patienten werden in einem chirurgischen Eingriff Elektroden in das Gehirn implantiert. Durch elektrische Stimulation dieser Elektroden werden dann die Parkinsonsymptome unterbunden.
Nicht-medikamentöse Therapien
Die medikamentöse Behandlung wird bei Parkinson um verschiedene Therapien ergänzt. Leben mit Parkinson kann auch heißen: je nach Erfordernis regelmäßig Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie in Anspruch zu nehmen. Damit können gute Erfolge in Sachen Erhalt der Lebensqualität erzielt werden. Bewegungsübungen können einzelne Parkinson-Symptome lindern und bei der Therapie unterstützen.
Leben mit Parkinson
Die Diagnose Parkinson stellt Patienten und Angehörige zunächst vor viele Herausforderungen und Fragen: Was bedeutet das genau für mich und uns? Sportliche Betätigung, Reisen, Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und der Arbeit werden, je nach individueller Symptomatik, sogar ausdrücklich empfohlen. Es ist wichtig, die Kommunikation über die Erkrankung mit der Familie und dem Partner/der Partnerin zu suchen. Die Parkinson-Erkrankung ist eine in den meisten Fällen langsam fortschreitende Erkrankung, die motorische, aber auch nicht motorische Symptome beinhaltet.
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