Die Zirbeldrüse: Lage, Funktion und Bedeutung

Wenige Strukturen des menschlichen Gehirns haben die Fantasie so beschäftigt wie das knapp ein Zentimeter große Pinealorgan, das sich ziemlich genau in dessen Mittelpunkt befindet. In seiner Form ähnelt es einem Zapfen (lateinisch: pinea) der Zirbelkiefer, daher auch der deutsche Name Zirbeldrüse. Synonyme wie Epiphyse oder Glandula pinealis sind ebenfalls gebräuchlich. Ihr Name kommt vom lateinischen Glandula pinealis - „Kiefernzapfendrüse“ - und genau so sieht sie auch aus.

Historische Betrachtung der Zirbeldrüse

Während Aberhunderten von Jahren haben sich Mediziner wie Philosophen über die Funktion den Kopf zerbrochen. Der griechische Arzt Herophilos (um 335 bis 280 vor Christus), oft als Vater der Anatomie bezeichnet, hielt das Gebilde für eine Art Schleuse, die den Strom der Gedanken reguliere. Einer der berühmtesten Ärzte der Antike, Claudius Galenus (um 130 bis 200 nach Christus), sah darin bereits eine drüsenartige Struktur. Später, im 17. Jahrhundert, folgerte der französische Philosoph René Descartes (1596 bis 1650), als zentraler Punkt im Gehirn müsse das Pinealorgan die Verbindung sein, an der die Sinnesempfindungen zusammenlaufen und die Seele Kontrolle über den Organismus ausübt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam dann aufgrund anatomischer Vergleiche mit anderen Wirbeltieren die Idee auf, diese Ausstülpung am Dach des Zwischenhirns könne Relikt eines sogenannten dritten Auges sein, des Pinealauges. (Bei einigen Reptilien ist eine mit dem Pinealorgan zusammenhängende Zwischenhirnausstülpung - das Parietalorgan - augenähnlicher ausgebildet, deshalb dort die Bezeichnung Parietalauge.)

Die Zirbeldrüse: Eine endokrine Drüse im Zentrum des Gehirns

Von der Medizin lange nur mehr als funktionsloses Überbleibsel angesehen, wurde das menschliche Pinealorgan erst Mitte unseres Jahrhunderts als Drüse und damit als Struktur mit Funktion quasi wiederentdeckt. Die Zirbeldrüse (auch „drittes Auge“) ist eine kleine Drüse im Gehirn, die vor allem nachts Melatonin bildet - das sogenannte Schlafhormon, das beruhigt, den Schlaf vertieft und deinen inneren Rhythmus synchronisiert. Als Teil des Zwischenhirns nimmt die Zirbeldrüse eine zentrale Position ein und steht in direkter Nachbarschaft zu wichtigen Gefäßen und Recessus.

Die Anatomie der Zirbeldrüse zeigt, dass sie sich im Mittel des Gehirns befindet. Ihre Lage ist an der Hinterwand des dritten Ventrikels, eingebettet im Bereich des Zwischenhirns (Diencephalon). Sie liegt oberhalb der Vierhügelplatte und wölbt sich aus dem dritten Hirnventrikel zwischen den beiden Colliculi superiores des Mittelhirndachs heraus. Zu einem großen Teil ist die Zirbeldrüse von der Pia mater (weiche Hirnhaut) bedeckt. Diese enthält Blutgefäße, die die Drüse versorgen. Direkt hinter der Zirbeldrüse verlaufen die Vena basalis und die Vena magna cerebri.

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Aufbau und Funktion der Zirbeldrüse

Elektronenmikroskopische sowie funktionell ausgerichtete physiologische und biochemische Untersuchungen bewiesen seine außergewöhnliche Entwicklungsgeschichte: einen Formenwandel von einem relativ einfachen Lichtsinnesorgan - wie es das Pinealorgan heutiger Fische, Amphibien und Reptilien noch ist - zu einer von der Netzhaut der Augen gesteuerten Hormondrüse bei Säugern. Sie besteht hauptsächlich aus Pinealozyten, die das Hormon Melatonin produzieren, und Gliazellen, die als Stützgewebe dienen. Die Histologie zeigt eine Unterteilung in Läppchen mit Pinealozyten und Gliazellen. Die Blutversorgung erfolgt über kleine Arterien und Venen, die das Organ mit Blut versorgen.

Die Zirbeldrüse ist ein wichtiges Organ im hormonellen System. Sie wirkt wie ein Taktgeber: Wenn sie abends Melatonin ausschüttet, wird dein System leiser - Puls sinkt, Gedanken beruhigen sich, dein Körper gleitet in den Schlaf. Spirituell betrachtet ist genau diese Stille der fruchtbare Boden für Einsicht, Intuition und feine Wahrnehmung. Kurz: Guter Schlaf nährt Bewusstsein - und ein bewusster Lebensstil wiederum harmonisiert deinen Schlaf.

Die Zirbeldrüse übernimmt dabei die Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus. Durch die Ausschüttung von Hormonen wie Melatonin übt sie vor der Pubertät eine Hemmung auf die Geschlechtsentwicklung aus.

Die Rolle des Melatonins

Erstmals isoliert und identifiziert wurde das aktive hormonelle Prinzip Ende der fünfziger Jahre. Seit längerem war bekannt, daß Kaulquappen regelrecht zu erbleichen schienen, wenn man sie mit einem Extrakt aus Zirbeldrüsen von Rindern in Berührung brachte: In den Pigmentzellen ihrer Haut ballten sich die ursprünglich weit verteilten dunklen Farbstoffkörnchen (das Melanin) eng zusammen. Mit einem auf diesem Aufhellungseffekt fußenden Testsystem gelang es schließlich 1958 dem Dermatologen Aaron B. Lerner von der Yale-Universität in New Haven (Connecticut), das melaninkonzentrierende Hormon zu isolieren; dazu mußten er und seine Mitarbeiter die Zirbeldrüsen von mehr als 200000 Rindern verarbeiten.

Wenig später wurde das Melatonin, wie er es nannte, chemisch als Indolamin identifiziert und sein Syntheseweg in den herstellenden Zellen aufgeklärt. Er geht von der Aminosäure Tryptophan aus, die aus dem Blut aufgenommen wird, und führt über zwei Zwischenprodukte zum Hormon. Anscheinend wird dieses zum überwiegenden Teil seinerseits ins Blut abgegeben, in geringer Menge vermutlich auch direkt in die Flüssigkeit der dritten Hirnkammer, deren oberer hinterer Wandung sich das Pinealorgan anschmiegt.

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Am aufregendsten aber war schließlich die Entdeckung, daß bei Säugetieren der Melatonin-Gehalt in diesem Organ und im Blut einem strengen Rhythmus folgt, mit hohen Werten in der Nacht und niedrigen am Tag - Licht drosselt die Produktion. Ähnliche tagesperiodische Schwankungen wurden später auch im menschlichen Blutplasma und im Urin nachgewiesen, wobei der Gehalt nachts fünffach höher liegt als am Tag.

Das Auf und Ab ist allerdings nicht einfach bloß eine passive Reaktion auf den täglichen Hell-Dunkel-Wechsel. Hält man nämlich die Versuchstiere über mehrere Tage im Dunkeln, produziert ihr Pinealorgan weiterhin rhythmisch Melatonin, wenngleich nicht mit exakt 24stündiger Periode. Irgend etwas, eine Art innere biologische Uhr, muß also von sich aus einen ungefähr tageszyklischen - circadianen - Rhythmus hervorrufen. Durch Sinneseindrücke aus der Umwelt, insbesondere durch den täglichen Hell-Dunkel-Wechsel unter natürlichen Bedingungen, wird sie lediglich gewissermaßen immer wieder neu auf die richtige Zeit eingestellt.

Bei Säugetieren enthält die auch als Epiphyse bezeichnete Zirbeldrüse kein eigenes Uhrwerk. Zuständig ist vermutlich vielmehr ein übergeordnetes Schrittmachersystem beidseits am Boden des Zwischenhirns direkt über der Kreuzung der beiden Sehnerven. Hier, im suprachiasmatischen Kerngebiet des Hypothalamus, laufen von der Netzhaut der Augen Informationen über die Beleuchtungsverhältnisse ein, die dann diese innere Uhr mit dem äußeren Tag-Nacht-Rhythmus präzise synchronisieren. Über sie wird eine Vielzahl zyklischer Körper- und Gehirnfunktionen gesteuert, darunter offenbar eben auch die Produktionsrhythmik von Melatonin.

Die Informationsschiene vom Auge zum Schrittmachersystem ist dabei noch vergleichsweise simpel. Die Lichtsinneszellen leiten ihre Signale über wei-terverarbeitende Zwischeninstanzen an die nachgeschalteten Ganglienzellen der Netzhaut weiter, die mit ihren langen Fasern den Sehnerv und im Gehirn den Anfang der Sehbahn bilden. Ein Teil der Fasern, der sogenannte retino-hypothalamische Trakt, versorgt das suprachiasmatische Kerngebiet mit den nötigen Informationen.

Von dort aber laufen Befehle auf einem ganz eigentümlichen und komplizierten Instanzenweg zum Ziel: über den Hirnstamm zum Rückenmark, weiter bis zum außerhalb davon gelegenen oberen Halsganglion und dann zurück ins Gehirn zum Pinealorgan. Die vom Halsganglion kommenden Fasern schütten an ihren Endigungen Noradrenalin aus. Der Überträgerstoff besetzt spezielle molekulare Rezeptoren auf der Zellmembran der Pinealzellen, bringt dadurch im Zellinneren eine Reaktionskaskade in Gang und steuert so das Schlüsselenzym der Melatonin-Synthese, die N-Acetyltransferase.

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Da Beleuchtung der Netzhaut letztlich die Nervenzellen in den oberen Halsganglien hemmt, sinkt dadurch die Aktivität des Enzyms in den Pinealzellen dramatisch ab; entsprechend weniger an Melatonin wird produziert und freigesetzt. Schlagend bemerkbar macht sich dies im Tierexperiment, wenn man während der Nacht kurzfristig Licht einschaltet: Die sonst hohe Melatonin-Ausschüttung geht dann abrupt zurück.

Während dieser Effekt bei vielen Säugetierarten auftritt, schien der Mensch unempfindlich für derartige Lichteinflüsse zu sein. Erst 1980 vermochten Alfred J. Lewy und seine Mitarbeiter am Nationalen Institut für seelische Gesundheit in Bethesda (Maryland) nachzuweisen, daß auch beim Menschen eine abrupte Unterdrückung der hormonellen Aktivität möglich ist - freilich erst mit Kunstlicht einer Beleuchtungsstärke von 2500 Lux; bei den meisten Arten von Versuchstieren reichte wesentlich weniger. (Zum Vergleich: Eine normale Innenraumbeleuchtung erreicht höchstens 500 Lux, und im Freien herrschen bei bewölktem Himmel in Nordeuropa rund 10000 Lux.) Später stellte sich bei peniblen Messungen heraus, daß auch geringe Intensitäten, etwa normale Raumbeleuchtung von nur rund 100 Lux, einen Effekt haben können.

Die Entdeckung, daß die Melatonin-Synthese des Menschen gleichfalls lichtabhängig ist, bot einen Erklärungsansatz für den dann Anfang der achtziger Jahre erkannten therapeutischen Nutzen von Licht bei sogenannter Winterdepression. Zu viel oder zu lange ausgeschüttetes Melatonin scheint, wie weitere Forschungen ergaben, bei dieser affektiven Störung mitzuspielen. Beispielsweise können orale Gaben eine bestehende Depression verschlimmern.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß nicht nur das Pinealorgan das Hormon rhythmisch bildet, wie man in den letzten Jahren herausgefunden hat. Über die Enzyme dafür verfügen auch andere Strukturen, vornehmlich die Netzhaut des Auges; sie tragen aber nur unwesentlich zu dem im Blut kreisenden Melatonin bei. In der Netzhaut von Wirbeltieren dient die rhythmische Synthese vermutlich dazu, die Regeneration der Sehpigment enthaltenden Außenglieder der Lichtsinneszellen zu steuern, ebenso die Hell- und Dunkelanpassung beim Sehen und die Freisetzung bestimmter Überträgerstoffe. Das Hormon hat hier also lokale Aufgaben.

Die Suche nach dem Wirkort von Melatonin

Eine Möglichkeit, den Wirkort eines Moleküls zu identifizieren, besteht darin, es radioaktiv zu markieren. Gewebe mit passenden molekularen Rezeptoren werden es binden und sich anhand der Strahlung verraten: Ein Schnittpräparat eines solchen Gewebes schwärzt einen aufgebrachten Röntgenfilm an entsprechenden Stellen. Die radioaktive Markierung darf freilich das freie Molekül weder in seiner Andockfähigkeit beeinträchtigen noch es Fehlbindungen eingehen lassen.

Erst seit etwa zehn Jahren hat man mit Melatonin, das mit Jod-125 markiert ist, eine Sonde, die sich mit hoher Spezifität an den Hormonrezeptor heftet. Bei der Erprobung am Rattengehirn zeigten sich auf dem Autoradiogramm sehr scharf umgrenzte geschwärzte Regionen: das suprachiasmatische Kerngebiet im Hypothalamus und der Trichterlappen der Hypophyse, der Hirnanhangdrüse. Später wurden mit verbesserter Methodik weitere rezeptortragende Areale identifiziert, darunter Kleinhirn, Thalamus (ein wichtiges Umschaltzentrum in der Seitenwand des Zwischenhirns) und Hirnstamm sowie eben auch die Netzhaut.

Ein Durchbruch gelang der Gruppe um Steven Reppert am General Hospital der Harvard Medical School in Boston (Massachusetts) Mitte der neunziger Jahre mit der Klonierung einer Familie von Melatoninrezeptor-Genen. Aus der Abfolge ihrer Bausteine ließ sich der Aufbau der Proteinstruktur des Rezeptors ableiten; und damit hat man nun die Grundlage, um gezielt Moleküle zu entwickeln, die sich ebenfalls an den Rezeptor binden und ihn entweder anregen oder blockieren. Solche Agonisten beziehungsweise Antagonisten sind außer als potentielle Medikamente auch als wissenschaftliche Werkzeuge bedeutsam. All dies dürfte die Aufklärung der in vielem noch rätselhaften Funktion von Melatonin bei der Spezies Mensch vorantreiben.

Weitere Funktionen und therapeutische Nutzung von Melatonin

Hautaufhellend wirkt das Zirbeldrüsenhormon bei Säugern jedenfalls nicht. Zu seinen bestbelegten rezeptorvermittelten physiologischen Aufgaben gehören die Regulation jener Prozesse im Fortpflanzungszyklus, die bei einigen Säugetieren wie dem Hamster von jahreszeitlichen Schwankungen der Tag-Nacht-Länge abhängen. An saisonalen Veränderungen von Körpergewicht und Verhalten ist es ebenfalls beteiligt. (Die im Wechsel der Jahreszeiten länger oder kürzer werdende Dunkelphase schlägt sich ja ebenfalls im nächtlichen Muster der Melatonin-Ausschüttung nieder.)

Das Hormon kann außerdem in Verbindung mit der Umgebungsbeleuchtung circadiane Rhythmen von Säugern synchronisieren. Dies hat man beim Menschen genutzt, um den Jet-lag nach Fernflügen mit erheblichen Zeitverschiebungen schneller zu beheben; die innere Uhr wird dann rascher auf die andere Zeitzone eingestellt. Mit einem ähnlichen Prinzip sucht man bestimmte Schlaf-Wach-Störungen zu behandeln.

Für irgendeinen anderen therapeutischen Nutzen des Hormons gibt es - so die Verlautbarung der Europäischen Pineal-Gesellschaft im März 1996 angesichts übertriebener Versprechungen - bislang keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege. Die vor kurzem beschriebene Fähigkeit von Melatonin, als Radikalfänger zu wirken und damit potentiell gefährliche und das Altern beschleunigende Reaktionen im Organismus zu verhindern, ist erst bei enorm hohen Dosen zu beobachten. Und sein vermeintlicher Verjüngungseffekt beruht auf der - unbewiesenen - Annahme, Alterserscheinungen seien Sekundärfolgen der mit den Jahren nachlassenden Melatonin-Synthese der Zirbeldrüse.

Das Pinealorgan als drittes Auge bei niederen Wirbeltieren

Anders als bei Säugern ist das Pinealorgan von wechselwarmen Wirbeltieren wie Fischen, Amphibien und Reptilien direkt lichtempfindlich: Es nimmt Licht über eigene speziell ausgebildete Zellen wahr und setzt diese Informationen in hormonelle wie auch neuronale Antworten um.

Der Verdacht, daß dies zumindest bei manchen Wirbeltierarten so sei, bestand zwar aufgrund mikroskopischer Untersuchungen schon länger; doch erst 1962 konnten Eberhard Dodt und seine Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für physiologische und klinische Forschung in Bad Nauheim mittels feiner Elektroden nachweisen, daß gewisse Zellen des Pinealorgans niederer Wirbeltiere auf Belichtung mit einer Veränderung ihrer elektrischen Aktivität antworten. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, lassen sich bei fast allen Fischen, Amphibien und Reptilien Belichtungspotentiale ableiten, die den elektrischen Summenpotentialen des Auges, dem Elektroretinogramm, oder auch den Potentialen von einzelnen Sinnes- oder Nervenzellen der Netzhaut ausgesprochen ähneln.

Bei Fischen liegt das Pinealorgan als kleines Bläschen zwischen den jeweils paarigen Aufwölbungen von Endhirn und Mittelhirndach (dem primären Sehzentrum der Nicht-Säuger). Mit dem Gehirn verbindet es ein Stiel aus zahlreichen Nervenfasern. Über dem Bereich findet sich bei vielen Fischen, aber auch bei vielen Amphibien und Reptilien, ein sogenanntes Pinealfenster: eine Ausbildung des Schädels, die Licht besser durchscheinen läßt. Zwar gelangt unseren Messungen zufolge nur maximal ein Zehntel des jeweils auffallenden Lichts bis zu den sensiblen Strukturen; der Rest wird absorbiert oder reflektiert. Doch für ein Lichtsinnesorgan, dessen Arbeitsbereich - wie sich dann herausstellte - durch Hell-Dunkel-Adaptation viele Zehnerpotenzen von Lichtintensitäten überspannt, ist eine solche Verlustrate vernachlässigbar.

Eine unserer Versuchstierarten ist die aus kommerzieller Fischzucht leicht erhältliche Regenbogenforelle. Ihr höchstens zwei Millimeter großes pineales Endbläschen umfaßt verschiedene Zellen, von denen die lichtempfindlichen die größte Population bilden. Genau wie die Zapfen und Stäbchen der Augennetzhaut (die wie das Pinealorgan eine Ausstülpung des Zwischenhirns ist) haben diese Photorezeptorzellen ein Außenglied aus zahlreichen Membraneinfaltungen, die wie gestapelte Scheibchen aussehen und die Sehpigmente tragen. Die dichte Packung der Sehmoleküle in solch seriellen Membranschichten erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß ein Photon auf seinem Weg durch das Außenglied aufgefangen wird. Während allerdings die Stäbchen der Netzhaut einen Stapel von bis zu 1000 Scheibchen enthalten, sind es bei…

Erkrankungen und Störungen der Zirbeldrüse

Zu den wichtigsten Erkrankungen zählen Tumoren (gut- und bösartig), sogenannte Pinealistumoren, sowie Pinealiszysten. Pinealiszysten sind meist unauffällig und verursachen in der Regel keine Symptome, können aber bei Größenzunahme zu Raumforderungssymptomen wie Kopfschmerzen oder Sehstörungen führen. Tumoren der Zirbeldrüse können ebenfalls Druck auf benachbarte Strukturen ausüben und Symptome wie das Parinaud-Syndrom oder Hydrozephalus verursachen.

Gutartige Pinealiszysten treten sehr häufig auf und sind weitgehend asymptomatisch. Die genaue Ursache für die Bildung solcher Zysten ist nach wie vor unbekannt. Bei gut einem Viertel der erwachsenen Bevölkerung lassen sich zystische Läsionen der Zirbeldrüse nachweisen. Obwohl die Zysten in jedem Alter vorkommen, sind vor allem ältere Menschen betroffen. Bei Frauen vergrößern sich die Zysten im Laufe des Lebens, bevor sie wieder schrumpfen.

Wenn ein Pinealistumor Druck auf die Vierhügelplatte ausübt, kommt es zum sogenannten Parinaud-Syndrom. Noch seltener ist das Pinealoblastom, ein bösartiger Tumor mit rascher Proliferation (Vermehrung und Wachstum von Zellen bzw. Gewebe). Im Bereich der Zirbeldrüse bilden sich oft Zysten. Bildet sich eine Pinealiszyste in der Nähe eines Aquädukts, das die Hirnwasserkammern miteinander verbindet, kann es zu Abflussstörungen des Liquors (Flüssigkeit) kommen, die einen Verschlusshydrozephalus (Hydrocephalus occlusus) nach sich ziehen.

Bei anhaltenden Schlaf- oder Hormonproblemen kann eine Fehlfunktion der Zirbeldrüse vorliegen. In solchen Fällen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Was beeinträchtigt die Funktion der Zirbeldrüse?

Wie schon kurz angesprochen, ist Dunkelheit ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, dass die Zirbeldrüse Serotonin in Melatonin umwandelt. Ebenfalls schlecht dafür, dass die Zirbeldrüse ihre Aufgaben optimal wahrnehmen kann, sind mangelndes Sonnenlicht sowie eine unzureichende Nachtruhe.

Darüber hinaus besteht eine große Gefahr dafür, dass die Zirbeldrüse verkalkt und deshalb irgendwann nicht mehr einwandfrei funktionieren kann. Zu Verkalkungen der Zirbeldrüse kann es u. a. durch raffinierten Zucker, Alkohol, Tabak, Hormone oder auch Quecksilber kommen. Zudem geht von Fluorid eine erhöhte Gefahr für das kleine endokrine Organ aus. Wir nehmen Fluorid über unsere Nahrung z. B. durch angereichertes Speisesalz oder Mineralwasser sowie durch Zahnpasta auf.

Maßnahmen zum Schutz der Zirbeldrüse

  • Meiden Sie konsequent Fluoride. Achte auf fluoridfreie Zahnpasta und filtere dein Leitungswasser.
  • Unterstütze effektiv Deine körpereigene Entgiftung.
  • Entlasten Sie Ihre Leber mit Präparaten wie Mariendistel, Löwenzahnwurzel, Curcuperin, und Bitterstoffen wie Bitterstern o.ä.
  • Führen Sie eine Darmreinigung durch. Dies ist eine ausgezeichnete Massnahme, um möglichst viele Toxine auszuleiten und somit die Leber wirkungsvoll zu entlasten.
  • Nehmen Sie als Nahrungsergänzung die Chlorella-Alge ein. Sie ist hervorragend zur Ausleitung von Schwermetallen geeignet.
  • Trinken Sie täglich 2 bis 2,5 Liter gutes Quellwasser, damit ein grosser Teil der gelösten Toxine auch über die Nieren ausgeschieden werden kann.
  • Das Einatmen von ätherischen Neroliöl regt die Zirbeldrüsenfunktion an.
  • Gehen Sie möglichst täglich für 15 Minuten in die Sonne, denn das Sonnenlicht aktiviert die Drüse.
  • Singen Sie so oft es geht, da die so erzeugten Schwingungen die Drüse stimulieren.
  • Atmen Sie während Ihrer Meditation tief und bewusst. Konzentrieren Sie sich dabei auf den Bereich Ihrer Stirn, der zwischen beiden Augen liegt - das so genannte dritte Auge.
  • Achte auf eine gute Schlafumgebung wie einen abgedunkelten Raum und meide die Benutzung von technischen Geräten wie das Smartphone, Tablets, Computer und TV-Geräte.
  • Führe gezielt Nährstoffe wie Magnesium, aber vor allem auch Bor (Borax) zu.

Generell empfiehlt sich eine gesunde und ausgewogene Ernährung, um die Zirbeldrüse zu aktivieren. In Expertenkreisen empfiehlt man in diesem Zusammenhang auf vegetarische Nahrungsmittel zurückzugreifen, welche zu 100 Prozent aus biologischem Anbau stammen. 70 % der Nahrung sollte aus Gemüse, Wildkräutern und Salat bestehen. Ein sehr kleiner Anteil davon auch aus Obst. Darüber hinaus wird auch ein möglichst stabiler Schlaf-Wach-Rhythmus zur Gesunderhaltung der Zirbeldrüse empfohlen.

Die Zirbeldrüse und ihre spirituelle Bedeutung

Aus spiritueller Sicht repräsentiert die Zirbeldrüse den energetischen Sitz des 6. Chakras Ajna, welcher sich zwischen den Augenbrauen unmittelbar über der Nasenwurzel befindet. In diesem Zusammenhang ist auch die Rede vom dritten Auge oder auch dem Scheitelauge bzw. Stirnauge. Der französische Philosoph René Descartes bezeichnete die Zirbeldrüse als Sitz der Seele. Laut Chakrenlehre werden hier das Bewusstsein erweitert und die sensitive Wahrnehmung gesteigert. Man sagt dem unsichtbaren Auge auch übersinnliche Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder Hellsehen nach. Eine besondere Bedeutung wurde der Zirbeldrüse aber nicht nur in der altindischen Chakrenlehre zuteil, sondern bereits im alten Ägypten, wo man mit ihr Kraft und Heilung verband.

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