Das Rückenmark ist ein wesentlicher Bestandteil des zentralen Nervensystems, der eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Informationen zwischen Gehirn und Körper spielt. Aufgrund seiner Bedeutung und Empfindlichkeit verfügt der Körper über verschiedene Schutzmechanismen, um das Rückenmark vor Verletzungen zu schützen. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Schutzmechanismen, die das Rückenmark umgeben, und geht auf Erkrankungen ein, die seine Funktion beeinträchtigen können.
Das Rückenmark: Ein Überblick
Das Rückenmark ist ein schlauchförmiger Strang aus Nervengewebe, der sich im Wirbelkanal der Wirbelsäule befindet. Es erstreckt sich vom ersten Halsnerv bis etwa zum zweiten Lendenwirbel. Das Rückenmark besteht hauptsächlich aus Nervenzellen, die die graue Substanz bilden, und Nervenfasern, die die weiße Substanz bilden.
Die Nervenfasern treten als 31 paarige Spinalnerven aus dem Rückenmark aus und verlassen den Wirbelkanal durch die Zwischenwirbellöcher. Im Querschnitt ähnelt die graue Substanz einem Schmetterling. Die Hinterhörner nehmen Fasern der Spinalnerven auf, die Informationen zum Gehirn transportieren, wie z. B. Empfindungen von Wärme, Kälte, Vibration, Schmerz und Tiefensensibilität. Die Vorderhörner senden Nervenfasern aus, die die Skelettmuskulatur innervieren und Befehle für bewusste und reflexartige Bewegungen an die Muskeln weiterleiten.
Schutzmechanismen des Rückenmarks
Das Rückenmark ist durch eine Kombination aus knöchernen Strukturen, Membranen und Flüssigkeit geschützt:
Die Wirbelsäule
Die Wirbelsäule (Columna vertebralis) erstreckt sich vom Kopf bis zum Becken und dient als Stütze für den Körper. Sie ermöglicht eine aufrechte Körperhaltung und flexible Bewegungen. Die Wirbel bestehen aus dem Wirbelkörper und den Wirbelbögen, die einen knöchernen Schutz für das Rückenmark bilden. Von den Wirbelbögen gehen Knochenfortsätze ab, die die Wirbelsäule stabilisieren und Ansatzpunkte für Muskeln und Sehnen bilden.
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Rückenmarkshäute
Das Rückenmark ist von drei schützenden Membranen, den Rückenmarkshäuten, umhüllt:
- Dura mater spinalis: Die äußere, harte Rückenmarkshaut.
- Arachnoidea spinalis: Die mittlere Spinnwebhaut.
- Pia mater spinalis: Die innere, weiche Rückenmarkshaut, die direkt am Rückenmark anliegt.
Zwischen der Arachnoidea und der Pia mater befindet sich der Subarachnoidalraum, der mit Liquor cerebrospinalis gefüllt ist.
Liquor cerebrospinalis
Der Liquor cerebrospinalis ist eine klare Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt. Er dient als Stoßdämpfer und schützt das Nervengewebe vor Verletzungen. Der Liquor transportiert auch Nährstoffe und entfernt Abfallprodukte aus dem Gehirn und Rückenmark.
Erkrankungen, die das Rückenmark beeinträchtigen können
Trotz der vorhandenen Schutzmechanismen kann das Rückenmark durch verschiedene Faktoren geschädigt werden:
Spinalkanalstenose
Die Spinalkanalstenose ist eine Verengung des Wirbelkanals, die Druck auf das Rückenmark und die Nervenwurzeln ausüben kann. Dies kann zu Schmerzen, Taubheit, Brennen und in schweren Fällen zu Lähmungen führen. Die Ursachen für eine Spinalkanalstenose sind meist degenerative Prozesse wie Knochenanbauten oder verdickte Bänder.
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Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der Gallertkern (Nucleus pulposus) einer Bandscheibe durch den Faserring (Anulus fibrosus) austritt und auf Nervenwurzeln drückt. Dies kann zu starken Schmerzen, Taubheit und Muskelschwäche führen.
Osteoporose
Osteoporose ist eine Erkrankung, die zu einer Abnahme der Knochendichte und -qualität führt. Dies kann die Wirbelkörper schwächen und anfälliger für Brüche machen. Ein Wirbelkörperbruch kann das Rückenmark schädigen und zu Schmerzen, Funktionsstörungen und Beweglichkeitseinschränkungen führen.
Wirbelkörperbrüche
Wirbelkörperbrüche können durch Traumata, Osteoporose oder Tumore verursacht werden. Sie können zu Schmerzen, Instabilität der Wirbelsäule und Schädigung des Rückenmarks führen.
Entzündliche Erkrankungen
Entzündliche Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS) oder transverse Myelitis können das Rückenmark schädigen und zu einer Vielzahl von neurologischen Symptomen führen.
Tumore
Tumore im Rückenmark oder in der Wirbelsäule können Druck auf das Rückenmark ausüben und seine Funktion beeinträchtigen.
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Verletzungen
Verletzungen des Rückenmarks, z. B. durch Frakturen der Wirbelsäule, können zu Querschnittslähmung führen.
Neuromodulation
Bei der Neuromodulation sendet ein kleines, unter der Haut liegendes Gerät elektrische Impulse an das Rückenmark. So können Rückenschmerzen gelindert werden.
Das Failed-Back-Surgery-Syndrom
Das Failed-Back-Surgery-Syndrom ist ein lumbaler Rückenschmerz im unteren Rücken mit unbekannter Ursache, der trotz einer Operation andauert oder nach einer Wirbelsäule-Operation erstmalig auftritt.
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