Neurochirurgie am Clemenshospital Münster: Ein umfassender Überblick

Die Klinik für Neurochirurgie am Clemenshospital in Münster bietet ein breites Spektrum an neurochirurgischen Leistungen. Das Team um Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. Walter Stummer und dem stellvertretenden Klinikdirektor Prof. Dr. med. Markus Holling, MHBA, FACS, behandelt ein breites Spektrum an Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems.

Schwerpunkte der Klinik

Die Klinik hat sich auf verschiedene Schwerpunkte spezialisiert, um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten. Zu den Hauptschwerpunkten gehören:

  • Schädelbasischirurgie: Behandlung von Tumoren und anderen Erkrankungen der Schädelbasis.
  • Funktionelle Neurochirurgie: Behandlung von Schmerzzuständen und Bewegungsstörungen.
  • Kinderneurochirurgie: Neurochirurgische Versorgung von Kindern.
  • Epilepsiechirurgie: Operative Behandlung von Epilepsie.
  • Hirntumorchirurgie: Behandlung von Tumoren des Gehirns.
  • Wirbelsäulenchirurgie: Operative Versorgung von Erkrankungen der Wirbelsäule.
  • Vaskuläre Neurochirurgie: Behandlung von Gefäßerkrankungen des Gehirns und Rückenmarks.

Das Team

Das Team der Neurochirurgie am Clemenshospital setzt sich aus erfahrenen Fachärzten und engagiertem Pflegepersonal zusammen. Neben dem Klinikdirektor und seinem Stellvertreter gehören zum Team leitende Oberärzte wie Prof. Dr. med. Eric Suero Molina, MBA, FEBNS und Dr. med. Nils Warneke, sowie weitere Oberärzte und Fachärzte. Weiterbildungsassistenten unterstützen das Team und sorgen für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Klinik.

Das Sekretariat, unter anderem mit Sandra Reckmann als Assistentin des Klinikdirektors und Hayguhi Acemyan im Stationssekretariat, sorgt für einen reibungslosen Ablauf und steht Patienten und Zuweisern bei Fragen zur Verfügung. Spezielle Bereiche wie das intraoperative Neuromonitoring und die Elektrophysiologie werden von Özer-Altan Toksöz, B.Sc., und seinem Team geleitet. Prof. Dr. med. Ali Gorji leitet das Epilepsy Research Center. Burkhard Dierkes, B.A., Hanna Gerdener, B.A. und Gyde Glodde, B.Sc. leiten die Stationen.

Behandlungsspektrum

Das Behandlungsspektrum der Neurochirurgischen Klinik umfasst komplexe Eingriffe an Kopf und Gehirn, sowie die operative Versorgung von degenerativen und tumorösen Krankheitsbildern an Wirbelsäule und Rückenmark. Die Klinik bietet eine überregionale Versorgung auf höchstem Niveau und fungiert als Referenzklinik für die exakte Schraubenplatzierung an der Halswirbelsäule.

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Operative Verfahren und Ausstattung

Die operative Behandlung erfolgt unter Einbeziehung modernster Medizintechnik in mikrochirurgischer Arbeitsweise. Zur Planung und Durchführung von Operationen stehen spezielle computergestützte Verfahren zur Verfügung. Die Klinik verfügt über:

  • Modernste Zeiss Operationsmikroskope (fluoreszenzgestützte Resektion maligner Gliome mit 5-ALA, intraoperative Angiographie mit Indocyaningrün)
  • Elektrophysiologisches intraoperatives Monitoring (EMG, NLG, Evozierte Potenziale, CAEP, SSEP, MEP, Phasenumkehr, Kortex-Stimulation)
  • Dopplersonographiegeräte der Hirnblutgefäße (TCD) und der Halsschlagadern, auch intraoperativ
  • Intraoperativer Ultraschall
  • Stereotaxie- und Navigationssystem zur computergestützten millimetergenauen Probeentnahme und Operationsplanung
  • Ultraschallaspirator zur schonenden Entfernung erkrankten Gewebes
  • Endoskopiesystem (Hirnspiegelung) zur schonenden Behandlung von Wasserkopferkrankungen (Hydrocephalus) und Tumoren innerhalb der Hirnwasserräume
  • Endoskopiesystem zur Operation der Hypophyse und Schädelbasis
  • Intensivmonitoring: Hirndruckmessung (Codman), cerebrale Blutflussmessung (CBF Hemedex), Sauerstoffpartialdruck (ptiO2)
  • Video- und Fotoeinheiten zur Überwachung und Dokumentation von Operationen
  • Telekommunikationseinheiten zur Beratung auswärtiger Kliniken bei neurochirurgischen Krankheitsbildern

Spezialsprechstunden

Die Klinik bietet verschiedene Spezialsprechstunden an, um auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen:

  • Neurochirurgisch-endokrinologische Hypophysensprechstunde (Oberarzt Dr. O.
  • Gefäßsprechstunde (Oberarzt Dr. P.
  • Tumor-Sprechstunde / periphere Nerven (Oberarzt Prof. Dr. B.
  • Interdisziplinäre Tumor-Sprechstunde (Dr. G. Dresemann / Oberarzt Prof. Dr. B.
  • Privat/Tumoren/Schädelbasis/Orbita-Sprechstunde (Chefärztin Prof. Dr. U.
  • Allgemein (Oberarzt Dr. R.
  • Kinder (Oberarzt Dr. R.

Die Zuweisung zu den Sprechstunden erfolgt nach den jeweiligen Schwerpunkten:

  • Tumoren: Prof. Dr. U. Schick, Prof. Dr. B.
  • Schädelbasis/Orbita: Prof. Dr. U. Schick, Dr. O.
  • Gefäße/Aneurysmen/Angiome: Prof. Dr. U. Schick, Dr. O. Altabit, Dr. P.
  • Stereotaxie: Prof. Dr. U. Schick, Prof. Dr. B. Brokinkel, Dr. M.
  • Kinder: Prof. Dr. U. Schick, Dr. R. Hahn, M.
  • Hydrocephalus: Dr. M. Achterling, M.
  • Wirbelsäule: Prof. Dr. U. Schick, Dr. R.
  • Schmerz: M.

Qualität und Patientenzufriedenheit

Viele Patienten berichten von positiven Erfahrungen im Clemenshospital. Besonders hervorgehoben werden die Freundlichkeit und Kompetenz des Personals, die ausführliche Aufklärung und die gute Betreuung vor und nach der Operation. Die Patienten fühlen sich gut aufgehoben und als Mensch wahrgenommen.

Ein Patient schildert, dass er nach über 20 Operationen in verschiedenen Kliniken im Clemenshospital die "perfekteste Klinik" kennengelernt habe. Ein anderer Patient lobt die zeitnahe Terminvergabe, die gute Aufklärung und die moderne Ausstattung.

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Es gibt jedoch auch kritische Stimmen. Ein Patient bemängelt eine unzureichende Pflege und Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit den Ärzten. Ein anderer Patient berichtet von Problemen bei der Abrechnung und unnötigen Doppeluntersuchungen.

Die Rolle von Prof. Dr. Uta Schick

Prof. Dr. Uta Schick, Chefärztin der Neurochirurgie am Clemenshospital, ist eine anerkannte Expertin auf ihrem Gebiet. Sie engagiert sich für die Förderung von Frauen in der Chirurgie und betont die Bedeutung von Geduld, Präzision und mentaler Stärke bei Operationen. Ihre Spezialisierung liegt auf Schädelbasismeningeomen und Akustikusneurinomen, wodurch sie ein weit überregionales Einzugsgebiet hat.

Wirbelsäulenchirurgie und Zertifizierung der DWG

Die Klinik für Neurochirurgie ist von der Deutschen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie (DWG) zertifiziert. Zu den Kriterien der DWG gehören unter anderem eine 24-Stunden-Versorgung, spezielle diagnostische und therapeutische Einrichtungen sowie eine bestimmte Anzahl von Fachärzten und Wirbelsäulen-Operationen.

Forschung

Die Klinik für Neurochirurgie betreibt aktive Forschung in den Bereichen "Virtual and Augmented Reality for Biomedical Computer Vision" und "Wirbelsäule".

Zugang zur Klinik

Die Klinik für Neurochirurgie befindet sich am Clemenshospital in Münster. Aufgrund von Baumaßnahmen rund um die Waldeyerstraße kann es zu Umleitungen zum Parkhaus Zahnklinik kommen.

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Für eine Sprechstunde werden folgende Unterlagen benötigt:

  • Einweisung bzw. Überweisung
  • Versichertenkarte
  • Arztbriefe
  • Befunde von Nervenmessungen, falls vorhanden
  • Befunde vom Augenarzt
  • Aktueller Medikamentenplan
  • Röntgenaufnahmen, CT-Bilder
  • Aktuelle Blutwerte / Laborbefunde
  • ggf. Hormonstatus
  • EKG-Befunde (bei manifesten Herzerkrankungen)

Vor einer stationären Aufnahme sollten gerinnungshemmende Arzneimittel in Rücksprache mit dem Hausarzt abgesetzt werden.

Fazit

Die Neurochirurgie am Clemenshospital Münster bietet ein breites Spektrum an hochspezialisierten Leistungen. Das erfahrene Team, die moderne Ausstattung und die verschiedenen Spezialsprechstunden gewährleisten eine umfassende und individuelle Patientenversorgung. Trotz einiger kritischer Stimmen überwiegen die positiven Erfahrungen der Patienten, die die Freundlichkeit, Kompetenz und gute Betreuung des Personals hervorheben.

Ergänzende Informationen zu neuropathischen Schmerzen und Trigeminusneuralgie

Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik liegt auch auf der Behandlung neuropathischer Schmerzen, wie der Trigeminusneuralgie. Die Trigeminusneuralgie ist ein Beispiel für ein neurovaskuläres Kompressionssyndrom, bei dem der Trigeminusnerv durch eine Arterie komprimiert wird.

Trigeminusneuralgie: Ursachen und Symptome

Die Trigeminusneuralgie betrifft den V. Hirnnerven, den N. trigeminus, der für die sensible Versorgung des Gesichts und die motorische Versorgung der Kaumuskeln zuständig ist. Der Nerv teilt sich in drei Äste auf: N. ophthalmicus (V1), N. maxillaris (V2) und N. mandibularis (V3), die jeweils Stirn- und Augenareal, Wangenareal und Kiefergegend versorgen.

Klinisches Merkmal der Trigeminusneuralgie ist ein blitzartig einschießender, elektrisierender Schmerz, der durch Kau- und Mundbewegungen, Rasieren oder Luftzug ausgelöst werden kann.

Therapie der Trigeminusneuralgie

Zunächst wird die Trigeminusneuralgie medikamentös behandelt, vor allem mit Antiepilepsie-Medikamenten, die die Nervenzellmembran stabilisieren und krankhafte Nervenimpulse hemmen. Auch Antidepressiva und Opiate können zum Einsatz kommen.

Wenn die medikamentöse Behandlung nicht ausreicht, stehen neurochirurgische Behandlungsoptionen zur Verfügung:

  • Operation nach Jannetta (mikrovaskuläre Dekompression): Hierbei wird ein Kunststoff-Schwämmchen oder Tefloninterponat zwischen den Nerv und die komprimierende Arterie eingelegt.
  • Perkutane Thermokoagulation des Ganglion gasseri: Hierbei wird ein Kernzentrum des Trigeminusnerven thermisch verödet.

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