Das Klinikum Lichtenfels hat sich im Bereich der Neurochirurgie einen Namen gemacht, der weit über die Grenzen Oberfrankens hinausreicht. Dies ist nicht zuletzt dem engagierten Team um erfahrene Fachärzte und modernste Medizintechnik zu verdanken. Der folgende Artikel beleuchtet die Struktur, das Leistungsspektrum und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Neurochirurgie am Klinikum Lichtenfels und zeigt anhand eines konkreten Fallbeispiels, wie Patienten hier optimal versorgt werden.
Struktur und Team der Neurochirurgie
Die Neurochirurgie am Klinikum Lichtenfels ist ein wichtiger Bestandteil der umfassenden medizinischen Versorgung, die das Klinikum bietet. Geleitet wird das Zentrum von Dr. med. Michael Zimmermann, Facharzt für Neurochirurgie. Das Team besteht aus erfahrenen Spezialisten verschiedener Fachrichtungen, darunter:
- Neurochirurgie: Dr. med. Heinz-Georg Bloss (Chefarzt, Facharzt für Neurochirurgie)
- Orthopädie und Unfallchirurgie: Prof. Dr. med. Stefan Piltz (Chefarzt, Facharzt für Chirurgie, Schwerpunktbezeichnung Unfallchirurgie, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie), Dr. med. Alexander Franck (Oberarzt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, stellv. Zentrumsleiter)
- Schmerztherapie: Dr. med. Christoph Sommer (Chefarzt, Facharzt für Anästhesiologie, spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin, spezielle Schmerztherapie)
Diese interdisziplinäre Aufstellung ermöglicht eine umfassende und individuelle Betreuung der Patienten.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Neurochirurgie am Klinikum Lichtenfels ist die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen. Dies zeigt sich besonders deutlich in der interdisziplinären Tumorkonferenz, in der Experten verschiedener Disziplinen gemeinsam die bestmögliche Behandlungsstrategie für jeden einzelnen Patienten erarbeiten.
Fallbeispiel: Johann Dornhöfer - Eine Geschichte von Hoffnung und Genesung
Der Fall von Johann Dornhöfer, einem damals 72-jährigen Bauunternehmer aus Oberfranken, verdeutlicht die hohe Kompetenz und das Engagement des Teams am Klinikum Lichtenfels. Im Oktober 2023 wurde bei ihm im Rahmen einerRoutineuntersuchung beim Hausarzt eine vergrößerte Schilddrüse festgestellt.
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Die Diagnose
Johann Dornhöfer hatte keinerlei Beschwerden - weder Schmerzen noch eine sichtbare Veränderung. Der Kontakt zum Klinikum war schnell hergestellt, und das Team um Prof. Dr. Emilio Domínguez reagierte prompt. Wenige Tage später fand die erste Untersuchung statt - ein CT des Halses zur Abklärung. Dabei wurde auch eine Veränderung an der Halswirbelsäule festgestellt, die metastasenverdächtig war. Weitere bildgebende Verfahren bestätigten den Verdacht: Ausgehend von der Schilddrüse hatten sich in der Halswirbelsäule und auch in der Lunge bereits Metastasen gebildet.
Interdisziplinäre Beratung und Therapie
Der konkrete Fall wurde umgehend von den Experten in der interdisziplinären Tumorkonferenz beraten. Das weitere Vorgehen wurde besprochen. Im Anschluss erfolgte eine Strahlentherapie in Coburg.
Unerwartete Wendung: Hirntumor
Im April 2024 traten plötzlich neue Symptome auf: neurologische Auffälligkeiten waren der Anlass für eine neuerliche MRT-Untersuchung - mit dem Ergebnis: Hirntumor. Wieder war Dr. Bloß zur Stelle.
Erfolgreiche Operation und Genesung
„Wir konnten den Tumor vollständig entfernen. Komplexe Fälle wie dieser zeigen, wie wichtig die enge Zusammenarbeit aller Fachabteilungen ist“, erläutert der Neurochirurg. Heute, rund anderthalb Jahre nach der Erstdiagnose, ist Johann Dornhöfer wieder aktiv im Familienbetrieb und blickt optimistisch in die Zukunft. Die Anstrengungen aller Beteiligten um die Gesundheit des Patienten haben sich gelohnt: Johann Dornhöfer ist inzwischen tumorfrei, auch wenn er sich noch in Behandlung befindet. Regelmäßig nimmt Johann Dornhöfer zudem Nachsorgetermine am Sana-Klinikum Lichtenfels wahr.
Dankbarkeit und Wertschätzung
„Ich habe mich in jeder Phase sicher und gut aufgehoben gefühlt“, sagt der Patient rückblickend. „Die Zusammenarbeit der Ärztinnen und Ärzte, das Pflegepersonal, die Organisation - das war einfach top." Prof. Domínguez ergänzt: „Solche Fälle zeigen, wie wichtig Früherkennung und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind."
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Die Bedeutung von Früherkennung und Vernetzung
Auch wenn der Genesungsprozess von Johann Dornhöfer noch nicht vollständig abgeschlossen ist, zeigt seine Erfahrung, wie moderne Medizin, menschliche Zuwendung und eine gut funktionierende Vernetzung den entscheidenden Unterschied ausmachen können.
Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS)
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Patientenversorgung am Klinikum Lichtenfels ist die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). AMTS ist die Gesamtheit der Maßnahmen zur Gewährleistung eines optimalen Medikationsprozesses mit dem Ziel, Medikationsfehler und damit vermeidbare Risiken für Patientinnen und Patienten bei der Arzneimitteltherapie zu verringern.
Maßnahmen zur Förderung der AMTS
Die Instrumente und Maßnahmen zur Förderung der Arzneimitteltherapiesicherheit werden mit Fokus auf den typischen Ablauf des Medikationsprozesses bei der stationären Patientenversorgung dargestellt. Eine Besonderheit des Medikationsprozesses im stationären Umfeld stellt das Überleitungsmanagement bei Aufnahme und Entlassung dar. Die im Folgenden gelisteten Instrumente und Maßnahmen adressieren Strukturelemente, z.B. besondere EDV-Ausstattung und Arbeitsmaterialien, sowie Prozessaspekte, wie Arbeitsbeschreibungen für besonders risikobehaftete Prozessschritte bzw. Konzepte zur Sicherung typischer Risikosituationen. Zusätzlich können bewährte Maßnahmen zur Vermeidung von bzw. zum Lernen aus Medikationsfehlern angegeben werden. Das Krankenhaus stellt hier dar, mit welchen Aspekten es sich bereits auseinandergesetzt bzw. welche Maßnahmen es konkret umgesetzt hat. Die folgenden Aspekte können, gegebenenfalls unter Verwendung von Freitextfeldern, dargestellt werden:
- Aufnahme ins Krankenhaus, inklusive Anamnese: Dargestellt werden können Instrumente und Maßnahmen zur Ermittlung der bisherigen Medikation (Arzneimittelanamnese), der anschließenden klinischen Bewertung und der Umstellung auf die im Krankenhaus verfügbare Medikation (Hausliste), sowie zur Dokumentation, sowohl der ursprünglichen Medikation der Patientin oder des Patienten als auch der für die Krankenhausbehandlung angepassten Medikation.
- Medikationsprozess im Krankenhaus: Im vorliegenden Rahmen wird beispielhaft von folgenden Teilprozessen ausgegangen: Arzneimittelanamnese - Verordnung - Patienteninformation - Arzneimittelabgabe - Arzneimittelanwendung - Dokumentation - Therapieüberwachung - Ergebnisbewertung. Dargestellt werden können hierzu Instrumente und Maßnahmen zur sicheren Arzneimittelverordnung, z. B. bezüglich Leserlichkeit, Eindeutigkeit und Vollständigkeit der Dokumentation, aber auch bezüglich Anwendungsgebiet, Wirksamkeit, Nutzen-Risiko-Verhältnis, Verträglichkeit (inklusive potentieller Kontraindikationen, Wechselwirkungen u. Ä.) und Ressourcenabwägungen. Außerdem können Angaben zur Unterstützung einer zuverlässigen Arzneimittelbestellung, -abgabe und -anwendung bzw. -verabreichung gemacht werden.
- Entlassung: Dargestellt werden können insbesondere die Maßnahmen der Krankenhäuser, die sicherstellen, dass eine strukturierte und sichere Weitergabe von Informationen zur Arzneimitteltherapie an weiterbehandelnde Ärztinnen und Ärzte sowie die angemessene Ausstattung der Patientinnen und Patienten mit Arzneimittelinformationen, Medikationsplan und Medikamenten bzw.
Konkrete Maßnahmen zur AMTS
Konkret setzt das Klinikum Lichtenfels auf folgende Maßnahmen zur AMTS:
- Elektronische Unterstützung des Aufnahme- und Anamnese-Prozesses (z. B. Möglichkeit einer elektronischen Verordnung, d. h. strukturierte Eingabe von Wirkstoff (oder Präparatename), Form, Dosis, Dosisfrequenz
- Bereitstellung eines oder mehrerer elektronischer Arzneimittelinformationssysteme (z. B. Anwendung von gebrauchsfertigen Arzneimitteln bzw.
- Vorhandensein von elektronischen Systemen zur Entscheidungsunterstützung (z.B. Meona®, Rpdoc®, AIDKlinik®, ID Medics® bzw.
- Versorgung der Patientinnen und Patienten mit patientenindividuell abgepackten Arzneimitteln durch die Krankenhausapotheke (z.B.
- Spezielle AMTS-Visiten (z. B.
- Aushändigung von arzneimittelbezogenen Informationen für die Weiterbehandlung und Anschlussversorgung der Patientin oder des Patienten im Rahmen eines (ggf.
- Vorhandensein adressatengerechter und themenspezifischer Informationsmaterialien für Patientinnen und Patienten zur ATMS z. B.
Prävention von Gewalt und Missbrauch
Gemäß § 4 Absatz 2 der Qualitätsmanagement-Richtlinie haben Einrichtungen die Prävention von und Intervention bei Gewalt und Missbrauch als Teil des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements vorzusehen. Ziel ist es, Missbrauch und Gewalt insbesondere gegenüber vulnerablen Patientengruppen, wie beispielsweise Kindern und Jugendlichen oder hilfsbedürftigen Personen, vorzubeugen, zu erkennen, adäquat darauf zu reagieren und auch innerhalb der Einrichtung zu verhindern. Das jeweilige Vorgehen wird an Einrichtungsgröße, Leistungsspektrum und den Patientinnen und Patienten ausgerichtet, um so passgenaue Lösungen zur Sensibilisierung der Teams sowie weitere geeignete vorbeugende und intervenierende Maßnahmen festzulegen. Dies können u. a. Gemäß § 4 Absatz 2 in Verbindung mit Teil B Abschnitt I § 1 der Qualitätsmanagement-Richtlinie haben sich Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche versorgen, gezielt mit der Prävention von und Intervention bei (sexueller) Gewalt und Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen zu befassen (Risiko- und Gefährdungsanalyse) und - der Größe und Organisationsform der Einrichtung entsprechend - konkrete Schritte und Maßnahmen abzuleiten (Schutzkonzept).
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Ausbildung am Klinikum Lichtenfels
Das Klinikum Lichtenfels engagiert sich auch in der Ausbildung von Nachwuchskräften. Die theoretische Ausbildung findet in der am Klinikum angegliederten BFS für Pflege bzw. BFS für Krankenpflege statt.
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