Neurologie am Klinikum Rosenheim: Umfassende Versorgung für die Region

Das RoMed Klinikum Rosenheim stellt mit seinen vielfältigen Angeboten und Kooperationen die neurologische Versorgung in der Region sicher. Von der Akutbehandlung des Schlaganfalls bis zur spezialisierten ambulanten Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose oder Epilepsie bietet das Klinikum ein breites Spektrum an Leistungen. Dabei setzt das RoMed Klinikum auf eine enge Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie dem kbo-Inn-Salzach-Klinikum, um eine optimale und wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten.

RoMed MVZ: Fachärztliche Versorgung an mehreren Standorten

Das RoMed Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) ist mit seinen Filialpraxen in Bad Endorf, Ebersberg, Oberaudorf, Prien am Chiemsee, Rosenheim und Wasserburg am Inn für Patienten da. Viele Praxen bieten bereits die Möglichkeit zur Online-Terminvereinbarung an. Das MVZ umfasst verschiedene Fachrichtungen, darunter Orthopädie und Unfallchirurgie, Neurochirurgie und Kinderchirurgie. Die neue Praxis für Kinderchirurgie unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. med. Christian Knorr bietet ab dem 1. April Operationen für Kinder ab 6 Monaten an, die routinemäßig ambulant durchgeführt werden können.

Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) für neurologische Patienten

Patienten mit Multipler Sklerose (MS), Epilepsie oder verwandten neurologischen Erkrankungen haben in der Region Zugang zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV). Das kbo-Inn-Salzach-Klinikum (kbo-ISK) und das RoMed Klinikum haben dieses strukturierte Versorgungsmodell gemeinsam eingeführt. Die ASV erweitert das bestehende neurologische Versorgungsangebot um eine interdisziplinär organisierte Behandlungsform.

Die Kooperation zwischen dem RoMed Klinikum und dem kbo-Inn-Salzach-Klinikum besteht seit vielen Jahren, insbesondere im neurologischen Bereich. Die ASV intensiviert diese Zusammenarbeit nun strukturell. Beide Partner bringen ihre jeweiligen Behandlungsschwerpunkte ein: Das kbo-ISK bietet psychiatrische und neurologische Kompetenz, während RoMed neurologische Expertise sowie weitere Fachbereiche wie Radiologie, Kardiologie, Urologie und Gynäkologie einbringt.

Im Fokus der ASV stehen Patienten mit Epilepsien aller Formen und Ursachen oder verwandten Anfallserkrankungen sowie Patienten mit Multipler Sklerose und demyelinisierenden Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Die ASV begegnet steigenden Patientenzahlen und komplexen Versorgungsbedarfen durch eine intensive ambulante Behandlung auf Klinikniveau. Die enge Verzahnung verschiedener medizinischer Blickwinkel führt zu schnelleren Entscheidungen, individuelleren Therapien und verbesserter medizinischer Kontinuität.

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Die ASV bietet im Vergleich zur Regelversorgung eine höhere Spezialisierung und engere Abstimmung zwischen den Beteiligten. Patienten profitieren von schnelleren Entscheidungswegen, weniger Doppeluntersuchungen und festen Ansprechpartnern. Neben der medizinischen Behandlung umfasst das Konzept auch Beratung zu psychosozialen Themen wie Beruf, Mobilität oder Familienplanung. Zugang zur ASV erhalten gesetzlich oder privat Versicherte mit gesicherter Diagnose und einer entsprechenden Überweisung durch Haus- oder Facharzt. Das ASV-Team koordiniert die Terminvergabe und weitere Schritte zentral.

Neurologische Klinik am RoMed Klinikum Rosenheim: Leistungsspektrum

Die Neurologische Klinik am RoMed Klinikum Rosenheim führt die Diagnostik und Akuttherapie aller Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems einschließlich neuromuskulärer Erkrankungen durch. Dazu gehören beispielsweise Anfallserkrankungen (Epilepsie), entzündliche Erkrankungen des Nervensystems (Meningitis durch Viren und Bakterien sowie Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose), Erkrankungen der peripheren Nerven (Polyneuropathien), Hirntumorerkrankungen (Chemotherapie bei malignen Geschwülsten), Muskelerkrankungen (wie Polymyositis und erbliche Formen) und degenerative Hirnerkrankungen. Die Diagnostik schlafmedizinischer neurologischer Erkrankungen (z. B. Narkolepsie) erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Schlaflabor der Medizinischen Klinik III.

Ein Arbeitsschwerpunkt der Klinik bilden Hirngefäßerkrankungen (z. B. Schlaganfall). Es wird eine moderne Schlaganfalleinheit mit derzeit 9 Überwachungsbetten betrieben. Dort kann eine medikamentöse Auflösung eines Gefäßverschlusses beim akuten Schlaganfall (Thrombolyse) innerhalb von 4,5 Stunden nach Beginn der Symptome durchgeführt werden. Die Neurologische Klinik am RoMed Klinikum Rosenheim ist seit 2003 Gründungsmitglied des Bayerischen Schlaganfallnetzwerkes TEMPiS.

Schlaganfallversorgung am RoMed Klinikum Rosenheim

In Bayern kommt es pro Jahr zu fast 30.000 Schlaganfällen. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und die häufigste Ursache für eine lebenslange körperliche Behinderung bei älteren Menschen. Bei der Behandlung des Schlaganfalls zählt jede Minute. Der gesamte Prozess der Frühbehandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall ist absolut zeitkritisch. Deshalb ist es wichtig, die Zeit bis zur Aufnahme in der Klinik nach Möglichkeit zu verkürzen. Die Zusammenarbeit zwischen den Rettungsdiensten und den Kliniken ist dabei entscheidend.

Zur Akutversorgung dieser Patienten wurden gemeinsame Standards beschlossen. Ein wesentlicher Teil bildet der Schlaganfallbogen Rosenheim, in dem niedergelegt ist, welche Informationen vom Rettungsdienst erhoben und sofort an die Kliniken weitergeleitet werden sollen. In dem Schlaganfallbogen sind auch Befunde niedergelegt, die dem Rettungsdienst ermöglichen, am Einsatzort einen Schlaganfall besser zu erkennen. Er kann dann sofort mit der nächstgelegenen Stroke Unit Kontakt aufnehmen und die notwendigen Informationen übermitteln.

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Die Neurologische Klinik am RoMed Klinikum Rosenheim betreibt mit ihrer Stroke Unit eine 24/7 zur Verfügung stehende Schlaganfallversorgung. Von aktuell knapp 350 zertifizierten Schlaganfalleinheiten in ganz Deutschland, und mit jährlich ca. 1 000 betreuten Schlaganfallpatienten, stellt sie die größte Einheit in der Region dar. Diagnostik und Therapie sind optimiert hinsichtlich Qualität und schnellster Versorgung um gefährliche Gefäßverschlüsse sofort medikamentös oder mittels Mikrokatheter jederzeit wiederzueröffnen. Denn „Time is Brain“ bzw. „Zeit ist Gehirn“ - jede Minute zählt, um eine bleibende Behinderung zu vermeiden.

Das RoMed Klinikum Rosenheim trägt der Bedeutung der schnellen Schlaganfallversorgung Rechnung, indem es an dem Schlaganfallprojekt "TEMPiS“ teilnimmt, welches vom Bayerischen Sozialministerium und den Krankenkassen unterstützt wird. Patienten mit einem frischen Schlaganfall werden von einem „Schlaganfallteam“ aus speziell geschulten Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten betreut. In der Neurologischen Klinik steht eine Schlaganfalleinheit mit 9 Betten zur Verfügung, wo die Patienten vor allem in den ersten Tagen nach Beginn des Schlaganfalls an Monitoren überwacht werden können. Auf dieser Überwachungseinheit wird bei bestimmten Patienten auch eine Thrombolyse in den ersten Stunden nach Beginn des Schlaganfalls durchgeführt.

Zur besseren Versorgung der Schlaganfallpatienten wird auch Telemedizin, d. h. elektronische Übertragung medizinischer Daten, eingesetzt. Die Schlaganfalleinheit des RoMed Klinikums Rosenheim ist mit den Schlaganfallzentren im Krankenhaus München-Harlaching sowie in der Neurologischen Universitätsklinik Regensburg „vernetzt“. Es können Computertomographiebilder und weitere Untersuchungsergebnisse des Patienten in diese Zentren überspielt und die Therapie in einer „Telekonferenz“ festgelegt werden. Bereits am ersten Tag nach dem Schlaganfall beginnt überdies eine intensive Krankengymnastik, Ergotherapie und Sprachtherapie. Ziel ist es, die nach einem Schlaganfall verbleibende Behinderung so gering wie möglich zu halten.

Seit kurzem gibt es bei sehr schweren Schlaganfällen, bei denen ein großes Hirngefäß verschlossen ist, eine neue zusätzliche Therapie. Läßt sich ein Gefäß mit der Infusionsbehandlung nicht eröffnen, kann mit Hilfe eines Kathetersystems das Gerinsel mechanisch entfernt werden. Man spricht hier von einer Thrombektomie. Dabei wird über die Leistenarterie ein Katheter bis in die Hirngefäße vorgeschoben, das Blutgerinnsel mit einem Drahtgeflecht (Stent) gefasst und aus dem Gefäßsystem herausgezogen. Da für diese Therapie hochqualifizierte Spezialisten notwendig sind, die eine große Zahl solcher Kathetereingriffe am Gehirn durchführen, beteiligt sich das RoMed Klinikum Rosenheim im Rahmen des TEMPiS-Netzwerkes an einem innovativen Projekt. Für das Netzwerk wird ein Thrombektomie- Notfalldienst aufgebaut. Wenn eine Thrombektomie bei einem schweren Schlaganfall sinnvoll ist, wird ein hochqualifizierter Neurointerventionalist mit einem eigens dafür vorgehaltenen Hubschrauber in die Klinik eingeflogen und der Eingriff kann sofort durchgeführt werden. Man rechnet damit, dass dieses Verfahren für ca. 5 % der Schlaganfallbetroffenen in Frage kommt.

Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie in der Neurologie

In der Logopädie werden Störungen der Sprache, des Sprechens, des Schluckens, des mimischen Ausdrucks sowie Stimmstörungen, die als Folge von akuten oder chronischen neurologischen Erkrankungen auftreten können, diagnostiziert und therapiert. Im Vordergrund der Behandlung steht zu Beginn eine fundierte Diagnostik. Am Anfang der Therapie werden meist adaptive Verfahren angewandt. Das heißt es erfolgt die richtige Kosteinstellung (z. B. passierte Kost), das Andicken von Flüssigkeiten, Einsatz von Trinkhilfen usw., um ein Verschlucken zu vermeiden. Sehr wichtig bei der Nahrungsaufnahme ist eine korrekte Haltung (Sitzen mit aufrechtem Oberkörper). Die Therapiemethoden bei der Behandlung von Schluckstörungen (Dysphagien) richten sich nach dem Allgemeinzustand von Patienten. Je nach Zustand und Fähigkeit zur Mitarbeit werden verschiedene Therapiekonzepte angewandt: z.B. funktionelle Schlucktherapie (restituierende Verfahren, d.h. neuromuskuläre Voraussetzungen für physiologisches Schlucken schaffen, oder kompensatorische Methoden, d.h. Schlucktechniken erlernen); Facio-Orale-Trakt-Therapie (FOTT); Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF) und andere.

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Aphasien (Sprachstörungen), Dysarthrien (Störungen der Sprechmotorik, häufig kombiniert mit Problemen der Stimmgebung und Atmung) stellen eine erhebliche Beeinträchtigung der Kommunikationsfähigkeit dar. Bei der Behandlung von Dysarthrien und Sprechapraxien werden Methoden zur Verbesserung der Verständlichkeit angewendet. Stimmstörungen werden unter Einbeziehung von Haltung, Tonus, Atmung, Phonation und Artikulation therapiert. Insbesondere nach akuten neurologischen Erkrankungen wie dem Schlaganfall sollte so früh wie möglich eine angepasste logopädische Therapie begonnen werden.

Durch die gezielte und unverzüglich angewendete Physiotherapie können Krankheitsverläufe entscheidend zum Positiven beeinflusst werden. Die Therapeuten arbeiten auf den Grundlagen verschiedenster neurophysiologischer Behandlungskonzepte. Ziel ist die Anbahnung und Stimulation verloren gegangener Bewegungsmuster, die Regulierung der Muskelspannung, die Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichtes, die Schmerzreduzierung und die Verbesserung von Kraft und Ausdauer, um die Fähigkeiten zu erhalten die Aufgaben des täglichen Lebens zu bewältigen.

Durch die Ergotherapie in der Akutneurologie soll die fehlende Selbstständigkeit wieder erreicht und vorhandene Fähigkeiten erhalten werden. Die Ergotherapeuten haben auch die Zusatzausbildung für Bobath-Therapie. Die Frühmobilisation beginnt bereits auf der Stroke Unit. Wenn der Allgemeinzustand der Patienten stabil ist, kommt ADL (Activities of Daily Living - Alltagskompetenz Training) zum Einsatz. Wesentliche handmotorische Funktionen, wie Feinmotorik, Koordination werden innerhalb der Therapie angebahnt und trainiert.

Neurologische Diagnostik am RoMed Klinikum Rosenheim

Die Neurologische Klinik am RoMed Klinikum Rosenheim bietet ein breites Spektrum an diagnostischen Verfahren zur Abklärung neurologischer Erkrankungen an. Dazu gehören unter anderem:

  • Neurologische Ultraschalldiagnostik: Die neurologische Ultraschalldiagnostik arbeitet im Wesentlichen mit dem Dopplerprinzip. Es beruht auf der Reflexion von Ultraschallwellen an roten Blutkörperchen und macht damit den Blutfluss in den Arterien, die das Gehirn versorgen, sichtbar. Mit modernen Ultraschallgeräten lassen sich sowohl die Schlagadern außerhalb als auch innerhalb des Schädels direkt untersuchen. So lassen sich sowohl Gefäßverkalkungen durch Arteriosklerose als auch Gefäßeinengungen durch andere Ursachen sicher erkennen. Beim frischen Schlaganfall kann somit sofort erkannt werden, ob er durch eine Gefäßengstelle verursacht wurde. So kann frühzeitig eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Da die Ultraschalluntersuchung völlig schmerzlos und ungefährlich ist, kann sie auch gut zu Kontrollen z. B. nach operativer Erweiterung einer Halsschlagader eingesetzt werden. Bei der Behandlung von arteriosklerotischen Einengungen der Halsschlagadern wird eng mit der Klinik für Allgemein-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Hauses zusammengearbeitet.
  • EEG (Elektroenzephalogramm): Schon im letzten Jahrhundert erkannte der Psychiater Hans Berger, dass das Gehirn elektrische Aktivität zeigt und dass man diese aufzeichnen kann. Er ist der Erfinder des EEG (= Elektro-Encephalo-Gramms). Die Aufzeichnung der Hirnströme erfolgt über Elektroden, die mit einem leitfähigen Gel an bestimmten Punkten der Kopfhaut angebracht werden. Krampfpotentiale sind typische EEG-Veränderungen bei Neigung zu epileptischen Anfällen. Hierin liegt die Hauptbedeutung der EEG-Diagnostik. Allerdings ist das EEG häufig zwischen den Krampfanfällen normal. Daher muss es ggf. mehrfach und unter Bedingungen, welche die Krampfbereitschaft erhöhen, wie z. B. Schlafentzug, provoziert werden. Herdbefunde sind Veränderungen der Hirnstromwellen, die v. a. bei Entzündungen oder Tumoren auftreten können. Im EEG-Labor der Neurologischen Klinik werden die EEG-Ableitungen für die Patienten der Neurologischen Klinik und der Kinderklinik des Klinikums durchgeführt.
  • Evozierte Potentiale (AEP, VEP, SEP):
  • Computertomogramm (CT):
  • Magnetresonanztomographie (MRT):

Hirntumorbehandlung am RoMed Klinikum Rosenheim

Hirntumoren sind Geschwülste, die durch überschießendes Wachstum einer Zellart innerhalb des Gehirns entstehen. Die Symptome sind vielfältig und hängen von der betroffenen Hirnregion ab. Am häufigsten sind Kopfschmerzen, epileptische Anfälle und Wesensveränderungen. Zur Diagnose stehen bildgebende Verfahren (CT und MRT) im Vordergrund. Während man umgangssprachlich ganz allgemein von "Hirntumoren" spricht, unterscheidet der Arzt zwischen hirneigenen Tumoren und Metastasen. Metastasen sind Tochtergeschwülste von Tumoren, deren primärer Herd außerhalb des Gehirns entstanden ist. Unter dem Begriff hirneigener Tumor versteht man dagegen eine Geschwulst, die aus entarteten Zellen des Hirngewebes entsteht.

Die unterschiedlichen Hirntumoren unterscheiden sich untereinander bezüglich verschiedener Merkmale. Auch die Prognose der Tumorerkrankungen des Gehirns ist sehr unterschiedlich. Die neuropathologische Begutachtung einer Probe des Tumorgewebes unter dem Mikroskop hat die wichtige Funktion, den Tumortyp zu bestimmen. Dadurch kann dann eine Aussage über den gut- bzw. bösartigen Charakter des Tumors gemacht werden. Die verbreitetste Hirntumoreinteilung wurde ursprünglich von der Weltgesundheitsorganisation (WHO-Klassifikation) vorgeschlagen.

Am Anfang der Diagnostik steht immer die Anamnese und sowohl die allgemeine körperliche als auch die neurologische Untersuchung. Ferner kommt den bildgebenden Schnittbildverfahren (CT, MRT) eine herausragende Bedeutung zu.

Die Therapieplanung zur Behandlung eines Hirntumors erfordert die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Neurochirurgen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Neurologen und Onkologen. Die Therapie wird durch die Art und den Grad der Bösartigkeit bestimmt. Wie bei anderen Tumorerkrankungen auch, zeichnet es sich ab, dass sich die besten Resultate durch eine Kombination verschiedener Behandlungsverfahren erzielen lassen.

Neben der kurativen Therapie, also der Absicht, den Patienten völlig und auf Dauer von seinem Tumor zu heilen, gibt es noch einen palliativen Therapieansatz. Ist demnach eine Heilung nach heutigen Kenntnissen nicht möglich, kann eine weniger radikale Behandlung dennoch sinnvoll sein. Sie beabsichtigt, dem Patienten die Erkrankung zu erleichtern und das rasche Fortschreiten der Erkrankung, soweit wie möglich, einzudämmen. Auch die palliative Therapie erfordert die Zusammenarbeit verschiedener ärztlicher Disziplinen.

Maligne Gliome sind schnellwachsende Tumoren, die vom Hirngewebe selbst ausgehen. Auch wenn sie operativ soweit entfernt werden konnten, dass sie mit den üblichen Methoden nicht mehr darstellbar sind, muss ohne Nachbehandlung ein rasches Wiederauftreten befürchtet werden. Neben der Strahlentherapie konnte in großen Studien gezeigt werden, dass eine zusätzliche, dem Zustand des Patienten angepasste Chemotherapie die Behandlungsergebnisse verbessert. Durch sorgfältige und langfristige Überprüfung der Behandlungsergebnisse, Wirkungen und Nebenwirkungen nach wissenschaftlich international anerkannten Methoden soll die Behandlung auch weiterhin optimiert werden.

Die Chemotherapie beginnt möglichst parallel zur Bestrahlung und wird zunächst für ein halbes Jahr mit regelmäßigen Nachuntersuchungen durchgeführt. Dann wird abhängig von der Nachuntersuchung das weitere Vorgehen festgelegt. Zytostatika sind zellwachstumshemmende Substanzen. Sie nutzen den Unterschied zwischen rasch wachsenden Tumorzellen und den nur langsam wachsenden, gesunden Körperzellen aus. Da sich Tumorzellen in ihrem Stoffwechsel nicht grundsätzlich von gesunden Zellen unterscheiden, können die für Tumorzellen giftigen Substanzen auch für die normalen Körperzellen schädlich sein. Da es noch keine Substanzen gibt, die ausschließlich Tumorzellen schädigen, muss man bei allen Zytostatika mit einer Verschlechterung des Blutbildes (d. h. einer Abnahme der Anzahl der Blutzellen) rechnen. Dies bedingt eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte und kann (selten) eine Blutungsneigung zur Folge haben. Haarausfall ist häufig, aber nicht zwangsläufig und kann sich stets zurückbilden. Viele der zytostatischen Substanzen reizen entweder direkt das Brechzentrum oder den Magen-Darmtrakt, so dass Übelkeit und evtl. Erbrechen an den Tagen der Anwendung der Substanzen auftreten können, aber durch die modernen Begleitmedikamente meist verhindert werden.

An der Neurologischen Klinik des RoMed Klinikums Rosenheim werden im stationären Rahmen Chemotherapien zur Behandlung maligner Erkrankungen durchgeführt. Seit neuestem besteht für Mitglieder bestimmter Krankenkassen auch die Möglichkeit einer ambulanten Behandlung über eine Institutsermächtigung des Klinikums. Vor kurzem wurde ein so genanntes neuroonkologisches Konsil etabliert. Dort wird in einer regelmäßigen gemeinsamen Konferenz von Neurologen, Strahlentherapeuten, Neurochirurgen und Onkologen individuell für jeden Patienten mit einem Hirntumor eine Therapieplanung nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen vorgenommen. Diese stützt sich auf Operation, Bestrahlung und Chemotherapie einzeln oder in Kombination.

Behandlung von Verletzungen des peripheren Nervensystems

Die mikrochirurgischen Operationstechniken, welche bei der Behandlung der komplexen Handverletzungen zur Anwendung kommen, werden auch in der Therapie von Verletzungen und chronischen Schädigungen des peripheren Nervensystems benötigt. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie ergänzt die operative Behandlung von Nervenverletzungen und Folgezuständen nach Nervendurchtrennung an der oberen und unteren Extremität das Angebot des Bereiches Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie der Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. Operationen des peripheren Nervensystems z. B. Nervennähte, Nervenrevisionen, Nervenbefreiungen ( Neurolysen ) inklusive der Operationen der peripheren Nervenkompressionsschäden ( sog. Karpaltunnelsyndrom u. ä.

Chefarztwechsel in der Neurologischen Klinik

Ein neuer Wind weht durch die Gänge des RoMed Klinikums Rosenheim: Privatdozent Dr. Joji Kuramatsu tritt die Stelle des Chefarztes der Neurologie an. Geboren und aufgewachsen in München, hat er sein medizinisches Handwerk sowohl in Deutschland an der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen, als auch in Japan an der Tsukuba University und in den USA, an der Washington University in St. Louis - einer der renommiertesten Amerikanischen medizinischen Fakultäten - perfektioniert. „Meine internationale Erfahrung hilft mir sehr dabei exzellente von nicht so guten Strukturen zu unterscheiden. Nur so gelingt es präzise Verbesserungen anzustoßen; gemäß dem RoMed Motto, die medizinisch am besten versorgte Region in Deutschland zu werden‘.

PD Dr. Kuramatsu wirkte zuletzt als leitender Oberarzt an der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen und hat dort maßgeblich klinisch und wissenschaftlich die Schlaganfallversorgung verbessert und durch diverse wegweisende Studien die aktuellen Leitlinien mitgeprägt. Insbesondere auf seinem Spezialgebiet der neurologischen Intensivmedizin - 2011 promovierte er zu einem der schwerwiegendsten Krankheitsbildern, der Hirnblutung bzw. dem sogenannten hämorrhagischen Schlaganfall - wurde er für die beste Habilitation der medizinischen Fakultät geehrt. „Mit Herrn Dr. Kuramatsu haben wir nicht nur einen exzellenten Fachmann gewonnen, sondern auch einen leidenschaftlichen Verfechter der Neurologie“, erklärt der Ärztliche Direktor, PD Dr. Andreas Bauer.

Zukunftspläne der Neurologischen Klinik

Das RoMed Klinikum hat in den letzten Jahren die Weichen gestellt, um zukünftig eine allumfassende Versorgung von Erkrankungen des Gehirns zu ermöglichen. PD Dr. Kuramatsu sieht den zukünftigen neurologischen Behandlungsschwerpunkt in zwei wesentlichen Säulen: Erstens in die Akutversorgung - gerade beim Schlaganfall zählt jede Minute - und dementsprechend spielt hierbei das gesamte Behandlungsteam eine entscheidende Rolle. Das Team besteht nicht nur aus Neurologen, sondern die Rettungskette beginnt direkt beim Patienten vor Ort mit dem Rettungsdienst, der für den schnellsten Transport in unsere Notaufnahme sorgt. Im Klinikum ziehen dann alle Berufs- und Fachgruppen an einem Strang, um das verschlossene Blutgefäß wieder zu eröffnen und anschließend eine optimale Überwachung und Genesung zu gewährleisten. Die zweite Säule muss die Last des demographischen Wandels für das Gesundheitssystem aufgreifen.

RoMed Kliniken: Mehr als nur ein Krankenhaus

Die RoMed Kliniken stellen die medizinische Versorgung von Stadt und Landkreis Rosenheim sicher. Rund um die Uhr sind sie für alle Menschen da. Zum RoMed Verbund gehören das Klinikum Rosenheim, die Kliniken Bad Aibling, Prien am Chiemsee und Wasserburg am Inn sowie das MVZ mit seinem Standort Rosenheim und insgesamt 22 Facharztpraxen. Mit aktuell rund 4.000 Mitarbeitenden zählt RoMed zu den größten Arbeitgebern des Landkreises. Mit insgesamt sechs RoMed-eigenen Berufsfachschulen in Rosenheim und Wasserburg sowie in der Zusammenarbeit mit der TH Rosenheim bieten sie die Möglichkeit für eine fundierte und ortsnahe Ausbildung.

Im Qualitätsmanagement sind sie verantwortlich für die Sicherheit der Prozesse und messen die Qualität der Leistungen. Für sie bedeutet Qualität mehr als nur das Erfüllen gesetzlicher Vorgaben, ihre Motivation ist in der Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit begründet. Die Krankenhaushygiene verfolgt das Ziel, die Gesundheit des Menschen zu schützen und zu fördern. Hierbei kommt der Erkennung von Infektionen und Infektionsrisiken eine entscheidende Bedeutung zu. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, dem Auftreten von nosokomialen (d.h.

Um auch in Zukunft die bestmögliche medizinische Versorgung zu bieten, führen sie derzeit an allen Standorten umfangreiche Baumaßnahmen durch. Am größten Standort, dem RoMed Klinikum Rosenheim, investieren sie erfolgreich in ressourcenschonende, nachhaltige Maßnahmen. Ob als Berufsstarter, als Familienmensch, als Work-Life-Balancer sowie mit Karriere-Wunsch. Bei RoMed ist man richtig.

Veranstaltungen und Aktionen der RoMed Kliniken

Die RoMed Kliniken bieten regelmäßig Veranstaltungen und Aktionen für die Bevölkerung an. Dazu gehören beispielsweise:

  • Wasserburger Expertentouren: Nachdem die Wasserburger Expertentouren in den letzten Jahren einen so positiven Anklang gefunden haben, möchten sie auch in diesem Jahr daran festhalten und mit einem abwechslungsreichen Programm das Interesse wecken. Begegnen, lernen, erleben, ausprobieren!
  • Tag der Berufsorientierung: Im Oktober 2025 öffneten sie die Türen des RoMed Klinikums Rosenheim für rund 100 SchülerInnen von 10. Klassen der Mittel und Realschulen aus der Region - für einen ganz besonderen Tag der Berufsorientierung.
  • Vorträge zur Schmerztherapie: Ein Krankenhausaufenthalt ist für viele mit Unsicherheit verbunden. Doch moderne Medizin geht heute weit über das reine Operieren hinaus. An diesem Nachmittag stellt Ihnen Dr. med. Dele Iversen innovative Ansätze moderner Schmerztherapie jenseits klassischer Schmerzmittel vor.
  • Adipositaszentrum Bad Aibling: Das Adipositaszentrum in Bad Aibling ist der Partner in der Region, wenn es um langfristige Gewichtsabnahme und Verbesserungen Ihrer Gesundheit geht. Dr. med. Ulrike Kolar-Michaelis und Dr. med.
  • Patientenverfügung & Co.: Die Patientenverfügung ist in der Praxis noch lange nicht angekommen. Da hapert es einerseits an medizinisch und rechtlich sinnvollen Texten, andererseits an der Rechtskenntnis der Behandlerseite ebenso wie der PatientInnenseite. Medizinisch und rechtlich korrekte Textvorlagen - eine leicht zu lösende Herausforderung.
  • Aktion Wohnungen für KollegInnen: Um KollegInnen in der Region aktiv bei der Wohnungssuche zu unterstützen, haben sie eine Aktion ins Leben gerufen, bei der VermieterInnen freie Wohnungen melden können.

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