Leinöl: Wirkung auf das Nervensystem und umfassende gesundheitliche Vorteile

Leinöl, oft als "flüssiges Gold" bezeichnet, hat sich als ein bemerkenswertes Pflanzenöl etabliert, das eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bietet. Insbesondere seine Wirkung auf das Nervensystem und seine Rolle bei der Vorbeugung verschiedener Krankheiten machen es zu einem wertvollen Bestandteil der Ernährung.

Warum Leinöl so gesund ist: Ein Überblick über die Inhaltsstoffe

Leinöl wird aus Leinsamen gewonnen und ist besonders reich an Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Alpha-Linolensäure (ALA). Mit einem Anteil von bis zu 70 % enthält Leinöl eine bemerkenswert hohe Konzentration dieser essentiellen Fettsäure, die für ihre entzündungshemmenden und herzschützenden Eigenschaften bekannt ist. Darüber hinaus enthält Leinöl Vitamine wie Vitamin A, B1, B2, B6, C, D, E und K sowie Spurenelemente wie Zink, Kalzium und Eisen.

Die vielfältige Wirkung von Leinöl auf die Gesundheit

Herz-Kreislauf-System

Alpha-Linolensäure (ALA) ist eine Omega-3-Fettsäure, die Entzündungen im Körper hemmt und den Blutdruck sowie die Blutfette positiv beeinflusst. Ein regelmäßiger Verzehr von Leinöl kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombosen vorbeugen. Studien haben gezeigt, dass Leinöl das Immunsystem stärkt, Krebs vorbeugen und das Tumorwachstum hemmen kann.

Gehirn und Nervensystem

Der Körper wandelt Alpha-Linolensäure in geringen Mengen in Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) um, die die Herzfunktion unterstützen, die Blutfette stabilisieren und zum Erhalt einer normalen Gehirnfunktion beitragen. Omega-3-Fettsäuren sind für die Gesundheit des Gehirns unerlässlich und können die kognitive Funktion verbessern, das Gedächtnis stärken und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson reduzieren.

Haut und Haare

Leinöl kann äußerlich (aber auch innerlich) zur Hautpflege verwendet werden. Die Omega-3- und 6-Fettsäuren schützen die Haut vor dem Eindringen von Pilzen, Viren und Bakterien und sorgen dafür, dass sie mehr Wasser aufnehmen und speichern kann. Leinöl beruhigt gereizte Haut, mildert Trockenheitsfältchen und kann bei Akne oder Neurodermitis eingesetzt werden. Es tut übrigens nicht nur deiner Haut, sondern auch deinen Haaren gut. Laut der Aussagen mehrerer Hersteller besitzt es sogar zellerneuernde Eigenschaften und unterstützt deine Haut bei der Heilung von Schädigungen und Rissen.

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Multiple Sklerose (MS)

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), bei der sich die körpereigene Abwehr gegen die Schutzhüllen (Myelinscheiden) der Nervenfasern richtet. Leinöl kann bei MS-Patienten eine positive Wirkung entfalten. Die spezielle Kombination von Alpha-Linolen- und Stearidonsäure wirkt zellaufbauend, während DHA die Nervenzellen unterstützt und Gamma-Linolensäure Entzündungen hemmt. Die ALA ist maßgeblich am Aufbau der Zellmembranen beteiligt und somit ein wichtiger Baustein der Nervenzellen.

Weitere Vorteile

  • Diabetes: Studien zeigen, dass Leinöl den Blutzuckerspiegel stabilisieren und das Risiko für Diabetes senken kann.
  • Nieren: Kanadische Studien zeigen: Selbst bei Nierenkranken bessern sich die Nierenwerte, wenn sie regelmäßig Leinöl bekommen.
  • Entzündungen: Leinöl wirkt entzündungshemmend und kann verschiedene Entzündungswerte senken.

Die richtige Anwendung von Leinöl

Beim Kauf sollte kaltgepresstes Öl bevorzugt werden, da bei heißer Pressung wertvolle Nährstoffe verloren gehen. Ideal ist ungefiltertes, bio-zertifiziertes Leinöl. Leinöl hat einen nussigen, leicht bitteren Geschmack und eignet sich hervorragend für die kalte Küche, z.B. in Dressings, Saucen oder pur. Es kann auch in Quark eingerührt oder morgens ins Müsli gegeben werden. Wichtig ist, Leinöl nicht zu erhitzen, da dadurch schädliche Transfettsäuren entstehen können und die wertvollen Omega-3-Fettsäuren zerfallen.

Die „Zentrale für Gesundheit” warnt allerdings davor, Leinöl zu erhitzen, da dadurch schädliche Transfettsäuren entstehen können. Außerdem zerfallen beim Erhitzen die wertvollen Omega-3-Fettsäuren, wodurch das Öl seine gesundheitsfördernde Wirkung verliert. Es spricht jedoch nichts dagegen, Leinöl nach dem Kochen über die warmen Speisen zu geben.

Um die gesundheitlichen Vorteile von Omega-3-Fettsäuren zu nutzen, wird empfohlen, täglich etwa 1-2 Esslöffel Leinöl einzunehmen. Es kann als Salatdressing verwendet, in Smoothies gemischt oder über warme Speisen wie Porridge oder Joghurt gegossen werden.

Lagerung und Haltbarkeit

Leinöl ist relativ leicht verderblich und sollte in dunklen Glasflaschen lichtgeschützt im Kühlschrank aufbewahrt werden. Kaltgepresstes, unraffiniertes Leinöl sollte innerhalb von etwa sechs bis acht Wochen verbraucht werden. Sobald Leinöl fischig oder ranzig schmeckt, sollte es nicht mehr verwendet werden. Zur Verlängerung der Haltbarkeit kann Leinöl auch eingefroren werden.

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Mögliche Nebenwirkungen und Einschränkungen

Mehr als ein Gramm Leinöl pro Tag sollten es aber nicht sein, das bestätigt auch die Gesundheitsforschung BMBF. Grund dafür ist, dass Leinöl in geringen Mengen Blausäure enthält, die bei einer starken Überdosierung zu Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Krämpfen führen kann.

Bei Beachtung der Dosierungsempfehlungen und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sind in der Regel keine Nebenwirkungen durch die Samen vom Lein und seine Zubereitungen zu erwarten.

In folgenden Fällen dürfen Sie die Heilpflanze Lein (Leinsamen, Leinsamenschleim) nicht anwenden:

  • Vermuteter oder bekannter Darmverschluss
  • Vermutete oder bekannte Verengung der Speiseröhre
  • Akute Bauchschmerzen
  • Hormonabhängige Tumoren
  • Anwendung von Medikamenten, welche die Bewegungen (Peristaltik) des Darms hemmen
  • Überempfindlichkeit gegenüber Lein / Leinsamen

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