Famulatur in der Neurologie Innsbruck: Erfahrungsbericht und Einblicke

Einblick in die Neurologie der Universitätsklinik Innsbruck gewinnen? Dieser Artikel bietet einen umfassenden Erfahrungsbericht über Famulaturen in der Neurologie in Innsbruck, mit detaillierten Informationen über den Tagesablauf, die verschiedenen Stationen und Ambulanzen sowie Tipps zur optimalen Gestaltung der Famulatur.

Famulatur Neurologie 6: Neuroimmunologie und -onkologie

Die Neurologie 6 ist eine spezialisierte Station mit Fokus auf Neuroimmunologie und -onkologie. Mit nur sechs Betten ist sie überschaubar und bietet eine familiäre Atmosphäre. Das Team besteht aus zwei Fachärzt*innen und einem Assistenz- oder Turnusarzt. Die Stimmung auf der Station wird als sehr positiv beschrieben, und die Zusammenarbeit mit dem Pflegepersonal funktioniert reibungslos.

Tagesablauf auf Station 6

Der Tagesablauf während der Famulatur ist meist ähnlich strukturiert:

  • Morgenbesprechung: Um 8:00 Uhr findet eine Morgenbesprechung statt, an der alle Neurologen des Hauses teilnehmen. Hier werden neu aufgenommene Patient*innen und interessante Fälle besprochen. Besonders empfehlenswert sind die Dienstags- und Donnerstags-Termine, da dort interessante Referate über neue Forschungserkenntnisse in der Neurologie gehalten werden. Es reicht auch, wenn man um 8:15 auf der Station ist.
  • Visite: Die Visite beginnt meist nach der Morgenbesprechung und dauert in der Regel nur 10-15 Minuten, da die Station sehr klein ist.
  • Aufgaben: Zu den Hauptaufgaben während der Famulatur gehört die Aufnahme von Patient*innen, die man eigenständig durchführen kann. Dies umfasst die Anamnese, das Erstellen einer Medikamentenkurve, das Legen eines Zugangs, die Blutabnahme und die neurologische Untersuchung. Es wird empfohlen, sich im Vorfeld mit der neurologischen Untersuchung vertraut zu machen, insbesondere im Hinblick auf spezifische Aspekte bei Erkrankungen wie Multipler Sklerose (MS).
  • Weitere Tätigkeiten: Es besteht die Möglichkeit, die Schwestern nach Blutabnahmen zu fragen, um diese Fähigkeit zu üben. Nachmittags ist auf der Station meist weniger los, daher empfiehlt es sich, die Zeit für andere Aktivitäten zu nutzen.

Ambulanzen und Spezialsprechstunden

Eine Oberärztin nimmt Famulantinnen gerne montags oder donnerstags mit in die MS-Ambulanz. Um die Nachmittage abwechslungsreicher zu gestalten, kann man die Oberärztinnen fragen, ob man sie in andere Ambulanzen begleiten darf. Dies ist in der Regel möglich und bietet die Gelegenheit, interessante Fälle in der Hirntumor-, Kopfschmerz-, Muskel- und Parkinson-Ambulanz kennenzulernen. In der Migräne-Sprechstunde kann man sogar selbst Gespräche führen und Kopfschmerzanamnesen erheben. Besonders eindrücklich ist die Parkinson-Ambulanz, wo man die verschiedenen klinischen Untersuchungsbefunde (Rigor etc.) selbst erfahren kann. Nach Absprache ist es auch möglich, einen Tag im Neuro-Labor zu verbringen und Liquorbefunde zu beurteilen.

Jeden Freitag Nachmittag kann man mit ins Tumorboard gehen, wo die weitere Vorgehensweise für die neuroonkologischen Patienten diskutiert wird. Ansonsten ist nachmittags nicht mehr viel zu tun und man kann meistens früher nach Hause.

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Empfehlung

Insgesamt bietet die Famulatur auf der Neurologie 6 einen guten Überblick über verschiedene Bereiche der Neurologie. Allerdings sollte man sich aktiv um die Gestaltung der Nachmittage kümmern, da auf der Station selbst nicht immer viel zu tun ist. Die Oberärzte auf der Station sind wirklich sehr nett, nehmen einen auch mit in die Ambulanz und erklären auf nachfragen auch gerne einige Sachen. Wer also in eine neurologische Station reinschnuppern möchte dem kann ich eine 2 wöchige Famulatur (länger wäre wahrscheinlich langweilig) auf der Station empfehlen.

Famulatur in der MZA Notfallambulanz Neuro

Eine weitere Möglichkeit, neurologische Erfahrungen in Innsbruck zu sammeln, ist eine Famulatur in der MZA Notfallambulanz Neuro. Hier herrscht eine gute Kommunikation und Stimmung im Ärzte- und Pflegeteam.

Tagesablauf in der Notfallambulanz

Der Tagesablauf in der Notfallambulanz beginnt mit der Morgenbesprechung um 8:00 Uhr im Hörsaal II der FKK. Dienstags und donnerstags gibt es zusätzlich einen interessanten Vortrag über aktuell laufende Studien. Anschließend geht es zurück in die Notfallambulanz.

Aufgaben in der Notfallambulanz

Die Aufgaben in der Notfallambulanz sind vielfältig und abwechslungsreich. Man darf Patienten selbstständig aufnehmen, Anamnesegespräche führen, neurologische Status erheben und die Ergebnisse mit den Ärztinnen besprechen. Weitere Aufgaben sind das Legen von Leitungen, das Anhängen von Infusionen und die Befundung von EKGs. Zudem gibt es täglich eine Fortbildung, die von den Ärztinnen der MZA Notfallambulanz für Innere Medizin gehalten wird und einen Einblick in dieses Fachgebiet ermöglicht. Gelegentlich gibt es auch Heli-Einsätze, die besonders spannend sind.

Empfehlung

Die Famulatur in der MZA Notfallambulanz Neuro bietet einen umfassenden Einblick in die Neurologie und ermöglicht es, viele praktische Erfahrungen zu sammeln. Es wird empfohlen, die Famulatur während des Semesters zu absolvieren, da es im Sommer aufgrund der KPJ-Plätze schwierig sein kann, einen Platz zu bekommen. Da die Notfallambulanz mit drei Kojen nicht sehr groß ist, ist es von Vorteil, wenn man die einzige Famulant*in dort ist.

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Allgemeine Tipps für eine Famulatur in Innsbruck

Bewerbung und Zusage

Es empfiehlt sich, sich etwa vier Monate vor Beginn der Famulatur bei verschiedenen Kliniken zu bewerben. Da im Februar Semesterferien in Innsbruck sind, ist es einfacher, eine Zusage für den März zu erhalten. Es kann vorkommen, dass Kliniken vorschlagen, den Famulaturbeginn um einige Wochen zu verschieben, da sie dann wieder freie Plätze haben.

Unterkunft

Die Zimmersuche kann sich als schwierig gestalten, da viele Heime nur ganze Kalendermonate oder Semesterweise vermieten. Es empfiehlt sich, sich frühzeitig um eine Unterkunft zu kümmern und verschiedene Optionen zu prüfen. Eine freundliche Unterstützung bei der Zimmersuche kann man beim Hausmeister der Akademikerhilfe finden.

Freizeitgestaltung

Innsbruck bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Neben den sportlichen Aktivitäten gibt es auch kulturelle Angebote und eine lebendige Studentenszene. Die Stadt ist überschaubar und familiär, was sie zu einem angenehmen Ort für eine Famulatur macht.

Famulatur im Ausland: Eine Bereicherung für den Karriereweg

Eine Famulatur im Ausland, wie beispielsweise in Innsbruck, ist eine gute Möglichkeit, den Horizont zu erweitern und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Es ist ratsam, sich frühzeitig zu bewerben, besonders wenn man in beliebten Städten wie Zürich oder Wien famulieren möchte. In Innsbruck ist es etwas einfacher, einen Platz zu bekommen.

Eigeninitiative ist gefragt

Auch in Innsbruck ist Eigeninitiative gefragt. Es ist wichtig, sich aktiv einzubringen, Fragen zu stellen und sich für die verschiedenen Bereiche der Neurologie zu interessieren. Wenn man Interesse an dem Fach hat, kann man bei einer Famulatur in Innsbruck viel lernen.

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