Neurologie Rostock Südstadt: Umfassende Versorgung und Expertise

Die Neurologie in Rostock Südstadt bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems. Die Klinik und Poliklinik für Neurologie behandelt akute und chronische Erkrankungen des Gehirns, der Nerven, der Muskeln und Stoffwechseldefekte mit neurologischer Ausprägung sowie Kopfschmerzen. Dafür stehen Spezialambulanzen, eine Tagesklinik und mehrere Stationen, einschließlich einer Intensivstation und einer zertifizierten Stroke Unit (Schlaganfallstation) zur Verfügung. Ein Team aus erfahrenen Ärzten, Psychologen, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Sozialarbeitern steht bereit, um die Patienten bestmöglich zu behandeln und zu unterstützen. Die Klinik bietet umfassende Therapiekonzepte auf modernstem Niveau an und steht dazu mit Kollegen anderer Fachbereiche und Kollegen anderer Kliniken auf nationaler und internationaler Ebene in ständigem wissenschaftlichen Austausch.

Schlaganfallversorgung im Fokus

Ein besonderer Schwerpunkt der Neurologie in Rostock Südstadt liegt auf der Versorgung von Schlaganfallpatienten. Der Schlaganfall ist weltweit und in Deutschland die zweithäufigste Todesursache und eine der häufigsten Ursachen von Behinderung im Erwachsenenalter. Das Journal of Health Monitoring 01/2017 schreibt: „Innerhalb des ersten Jahres nach einem Schlaganfall versterben etwa ein Viertel bis ein Drittel der betroffenen Menschen. Von den überlebenden Personen haben bis zu 40% längerfristig Einschränkungen in den Aktivitäten des täglichen Lebens, zum Beispiel bei der Fortbewegung, der Körperpflege oder dem selbstständigen Ankleiden und Essen. Solche Alltagseinschränkungen erfordern häufig eine pflegerische Versorgung.“ Somit ist eine qualifizierte Diagnostik und Therapie des Schlaganfalls wie auch die Prävention eine wichtige Aufgabe des Gesundheitssystems in Deutschland.

Vorrangiges Ziel einer raschen Diagnostik und der Akuttherapie bei einem Schlaganfall ist es, schlaganfallbedingte Ausfallerscheinungen zu verringern, bleibende Behinderungen und Pflegebedürftigkeit sowie neue Schlaganfälle zu vermeiden. Hierzu stehen spezialisierte Überwachungsstationen, sogenannte „Stroke-Units“ zur Verfügung. Im integrierten Notfallzentrum und auf der Stroke-Unit des KSR erfolgt daher die sofortige Akutdiagnostik bei Verdacht auf Schlaganfall mittels Computertomografie oder Magnetresonanztomografie um ggf. eine systemische Lysetherapie als Akutbehandlung durchzuführen, da diese nur in einem engen Zeitfenster nach Symptombeginn erfolgen kann. Hierbei soll das Blutgerinnsel, welches den Schlaganfall ausgelöst hat, durch eine kurzzeitige, starke Blutverdünnung aufgelöst werden.

Auf der Stroke-Unit stehen vier mit komplettem Monitoring ausgestattete Betten zur engmaschigen Überwachung von Schlaganfallpatient:innen zur Verfügung. Die komplette Diagnostik von kardiovaskulären Risikofaktoren erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen der Kardiologie. Auch gefäßchirurgische oder interventionelle Eingriffe bei Einengungen der hirnversorgenden Schlagadern werden im Klinikum Südstadt Rostock durchgeführt. Durch die enge Kooperation mit der Intensivstation der Klinik für Anästhesie ist auch die Versorgung von intensivpflichtigen Schlaganfallpatient:innen gesichert.

Das multidisziplinäre Team der Stroke-Unit mit speziell ausgebildeten Pflegekräften (Stroke-Nurse), Logopädinnen, Physiotherapeut:innen und Ergotherapeut:innen beginnt mit der frühen Rehabilitation nach Schlaganfall bereits in der Akutphase. Zusammen mit dem Sozialdienst der Klinik wird die Weiterversorgung und ggf. Rehabilitationsbehandlung organisiert.

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Die Schlaganfallstation (Stroke Unit) der Neurologischen Klinik der Universitätsmedizin Rostock wird seit über 15 Jahren betrieben. Jährlich werden ca. 900 Schlaganfallpatienten stationär behandelt. Das Spektrum umfasst neurovaskuläre Erkrankungen z.B.:

  • Ischämischer Schlaganfall
  • Intrazerebrale Blutung
  • Subarachnoidalblutung
  • Sinus- oder Venenthrombose
  • Dissektion der hirnversorgenden Arterien
  • Vaskulitiden

Die Ausstattung und Leistungen umfassen:

  • 6 Stroke-Unit-Betten, Multimodales Monitoring an allen Plätzen (Blutdruck, EKG, Pulsoxymetrie, Atemfrequenz, Temperatur, ggf. ZVD und arterielle Blutdruckmessung)
  • Engmaschige klinische neurologische und internistische Verlaufskontrollen
  • Durchführung von intravenösen und intraarteriellen Thrombolysen bei akutem ischämischem Schlaganfall
  • Hirndrucktherapie
  • Erweiterte Therapie der Spastik durch Botulinumtoxin
  • Therapie mit Immunsuppressiva / intravenösen Immunglobulinen
  • Frühe adjuvante Behandlung durch Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Neuropsychologie und Dysphagietherapie
  • Ausbildung von Ärzten, Medizinstudenten, Pflegekräften und Physiotherapeuten zur Diagnostik und Therapie von Schlaganfallerkrankungen auf höchstem Niveau
  • Durchführung klinischer Schlaganfallstudien und schlaganfallspezifischer Forschung
  • Bildgebende Diagnostik (MRT, CT), Neurosonologie und Elektrophysiologie in unmittelbarer Nähe zur Station
  • Enge interdisziplinäre Kooperation (u.a. Neuroradiologie, Kardiologie, Gefäßchirurgie, Neurochirurgie, Gerinnungsdienst etc.)

Seit dem 1. März 2023 ist die Neurologische Notaufnahme in der Zentralen Notaufnahme, die Schlaganfallstation (Stroke Unit; Station N2/N2S) und die Neurologische Intensivstation (Station N1) im Universitären Notfallzentrum (UNZ) auf dem Campus Schillingallee zu finden. Alle neurologischen Notfallpatienten werden dann ausschließlich im UNZ erstversorgt. Die räumliche Nähe zu den anderen Fachgebieten ist ein wesentliches Plus für die Patientenversorgung und wird die Abläufe der Akutversorgung neurologischer Patienten maßgeblich verbessern und beschleunigen.

Neurologische Intensivstation

Die Neurologische Intensivstation mit 9 Intensivbetten bietet die umfassende Akutversorgung von Patienten mit sehr schwer verlaufenden neurologischen Erkrankungen. Die Intensivmedizin wird mit einer raschen und differenzierten neurologischen Differentialdiagnostik in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den anderen Kliniken der Universitätsmedizin Rostock verknüpft. Um die bestmögliche Prognose für die Patienten zu sichern, wird die frühzeitige Einleitung einer spezifischen Therapie angestrebt. Da die langfristige Prognose der Patienten auch von der Rehabilitationstherapie abhängt, wird sehr eng mit den Rehabilitationseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern zusammengearbeitet.

Das Erkrankungsspektrum umfasst:

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  • Zerebrovaskuläre Erkrankungen (Ischämischer Schlaganfall, intrakranielle Blutungen; Sinusvenenthrombosen; Vaskulitiden)
  • Koma (unklare Vigilanzstörung)
  • Status epilepticus
  • Erregerbedingte Meningoenzephalitiden
  • Autoimmunbedingte ZNS-Erkrankungen (fulminante Verläufe von Multipler Sklerose, ADEM und Myelitiden; NMDA-Rezeptor-Autoantikörper-Enzephalitiden und andere rheumatische/granulomatöse/autoimmunbedingte neuromuskuläre Erkrankungen; Guillain-Barré-Syndrom/GBS; Myasthenia gravis und Lambert-Eaton-Syndrom; andere beatmungspflichtige Neuro- und Myopathien)
  • Basalganglienerkrankungen (akinetische Krise, malignes neuroleptisches Syndrom)
  • Metabolisch-toxische Erkrankungen (Endokrine, urämische, hepatische, septische Enzephalopathien; Intoxikationen; Wernicke-Enzephalopathie)

Die Ausstattung umfasst:

  • 8 Intensivbetten
  • Routinemonitoring und erweitertes intensivmedizinisches Monitoring
  • Neurophysiologisches Monitoring (Dauer-EEG, BISS-Monitoring, intrakranielle Druckmessung)
  • Liquordiagnostik
  • Elektrophysiologische Diagnostik (EEG, NLG, EMG, EPs)
  • Neurosonologie
  • Moderne CT- und MRT-Bildgebung (inclusive PET und SPECT)
  • Interventionelle Neuroradiologie
  • Hämofiltrationen (Plasmapherese)
  • Intravaskuläre und Oberflächenhypothermie
  • Hirntoddiagnostik
  • Logopädie, Dysphagiediagnostik und -therapie
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Intensivierte Spastiktherapie inclusive intrathekaler und intramuskulärer Applikation von Medikamenten (z.B. Baclofenpumpe, Botulinumtoxintherapie)
  • Beantragung von Rehabilitation, Einleitung von gesetzlicher Betreuung, Organisation der Nachbehandlung durch ambulante Pflege, Heimbeatmung, Hilfs- und Heilmittel)

Spezialambulanzen und Poliklinik

Neben der stationären Versorgung bietet die Neurologie in Rostock Südstadt auch Spezialambulanzen in der Poliklinik an. Für die Vorstellung benötigen Sie einen Überweisungsschein eines niedergelassenen Neurologen oder Nervenarztes.

Die Spezialambulanzen umfassen:

  • Ambulanzen für Bewegungsstörungen und Tiefe Hirnstimulation
  • Ambulanz für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose
  • Neurologische Gefäß- und Ultraschalldiagnostik
  • Ambulanz für Botulinumtoxin
  • Ambulanz für Motoneuronerkrankungen/ALS
  • Ambulanz für neurogenetische und Stoffwechsel- Erkrankungen
  • Ambulanz für Neurologische Schlafstörungen
  • Ambulanz für Musiker und darstellende Künstler

Neben den Spezialambulanzen besteht der allgemeine Poliklinikbetrieb.

Erweiterung der Wirbelsäulenchirurgie

Die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie hat sich zum 1. Juli 2021 mit zwei erfahrenen Neurochirurgen verstärkt. Mit dem neuen Leitenden Oberarzt für Wirbelsäulenchirurgie, Dr. Sascha Mann, sowie mit dem Oberarzt für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie, Augusto E. Corestein, können Patienten am Klinikum Südstadt jetzt das komplette Behandlungsspektrum in diesem wichtigen medizinischen Bereich in Anspruch nehmen. Dazu zählen insbesondere Deformationen und Krebserkrankungen an der Wirbelsäule, die Notfallmedizin bei schweren Unfällen sowie die Schmerztherapie.

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Die rechtzeitige Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen kann chronischen Leiden vorbeugen und in vielen Fällen extreme, dauerhafte Schädigungen verhindern. Das ist auch der entscheidende Ansatz der beiden Neurochirurgen Dr. Sascha Mann und Augusto E. Corestein, die seit Juli zum Team der Südstadtklinik gehören.

Dr. Sascha Mann (49) ist Facharzt für Neurochirurgie und neuer Leiter der Abteilung Wirbelsäulenchirurgie in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie. Der Mediziner war bis 2020 an der Universitätsmedizin Rostock und dort verantwortlich für komplexe Wirbelsäuleneingriffe, die Schädelbasischirurgie und die Ausbildung von Assistenz- und Jungfachärzten. Augusto E. Corestein (44), ein gebürtiger Argentinier, ist ebenfalls Facharzt für Neurochirurgie und wirkte von 2004 bis 2018 an der Universitätsmedizin Rostock.

Am Südstadtklinikum sind bereits im Juli die ersten Patienten erfolgreich mit einem neuen Verfahren operiert worden. Mittels einer minimalinvasiven Schnitttechnik und ohne Öffnung des Rückenmarkskanals (Spinalkanals) setzen die Wirbelsäulenspezialisten spezielle 3D-Titandruck-Bandscheibenplatzhalter, sogenannte Cages, ein. Die Cages zur Wirbelsäulenstabilisierung werden vor der Operation exakt vermessen und können somit individuell angefertigt werden. Weitere Schwerpunkte sind minimalinvasive und muskelschonende Zugänge zur Wirbelsäule sowie bewegungserhaltende Verfahren wie beispielsweise die Implantation von Bandscheibenendoprothesen zur Sicherstellung der normalen Wirbelsäulenfunktionen.

Wirbelsäulenerkrankungen werden zwischen degenerativen, entzündlichen und unfallbedingten Erkrankungen unterschieden. Bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen kommt es zu Veränderungen an Muskeln, Bändern, Wirbelgelenken, Wirbelkörpern und Bandscheiben, die dann eine Einengung des Spinalkanals zur Folge haben. Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen umfassen Entzündungen der Bandscheiben und Wirbelkörper und können wie Unfälle zu Fehlstellungen der Wirbelsäule führen. Der Bandscheibenvorfall ist eine der häufigsten und sicher bekanntesten Wirbelsäulenerkrankungen. Bandscheiben funktionieren wie ein Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. An der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie werden Unfallverletzungen und die damit verbundenen Folgen behandelt. Außerdem werden degenerative Erkrankungen des gesamten Stütz- und Bewegungsapparates (Knochen, Muskeln und Gelenke) therapiert. Besondere Schwerpunkte der Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie sind der Gelenkersatz aller großen Gelenke (Endoprothetik), die operative Behandlung von Knochenbrüchen (Osteosynthese) und die Spiegelung sämtlicher Gelenke (Arthroskopie).

Forschung und Lehre

Um neurologische Erkrankungen besser verstehen und behandeln zu können, ist die Forschung ein wichtiger Baustein der Arbeit der Neurologie in Rostock Südstadt. Die Schwerpunkte liegen dabei neben der Erforschung von Krankheitsmechanismen und innovativen Therapiestrategien bei Multipler Sklerose sowie zerebro-vaskulären und neurodegenerativen Erkrankungen (Parkinson-Erkrankung, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und fronto-temporalen Demenzen) auf modernen bildgebenden Verfahren in der Neurologie (Sonographie, funktionelle Bildgebung des Gehirns). Dabei wird im Netzwerk des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) gearbeitet.

Zur Aus- und Weiterbildung von jungen, aber auch erfahrenen Ärzten werden regelmäßig Vortragsveranstaltungen, Workshops und Hospitationen angeboten. Die Klinik freut sich über klinisch und wissenschaftlich interessierte Studierende, die gerne in die klinischen und wissenschaftlichen Arbeitsgruppen aufgenommen werden.

Kontaktdaten und wichtige Anlaufstellen

Klinik und Poliklinik für Neurologie

  • Direktor: Prof. Dr. med. Alexander Storch
    • Telefon: 0381 494 9511
    • Fax: 0381 494 9512
    • E-Mail: direktion.neurologie{bei}med.uni-rostock.de
  • Stellv. Klinikdirektor: Prof. Dr. med. Uwe Walter (Standortleiter Campus Gehlsheimer Strasse)
    • Telefon: 0381 494 9696
    • Fax: 0381 494 4759
    • E-Mail: uwe.walter{bei}med.uni-rostock.de
  • Leitender Oberarzt: Prof. Dr. med. Matthias Wittstock (Standortleiter Campus Schillingallee)
    • Telefon: 0381 494 4791
    • Fax: 0381 494 686 4791
    • E-Mail: matthias.wittstock{bei}med.uni-rostock.de
  • Sekretariat der Klinik für Innere Medizin: +49 (0)381 4401 - 5200
  • Anmeldung durch Rettungsdienst: +49 (0)381 4401 - 4444

Wichtige Standorte:

  • Universitäres Notfallzentrum (UNZ), Campus Schillingallee: Neurologische Notaufnahme, Schlaganfallstation (Stroke Unit; Station N2/N2S), Neurologische Intensivstation (Station N1)
  • Zentrum für Nervenheilkunde, Campus Gehlsdorf: Normalstationen (Stationen N3 und N4), Tagesklinik, alle Ambulanzen der Poliklinik für Neurologie, neurologische Forschung und Lehre mit den Sektionen der Klinik

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