Das MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg ist ein neurologisches Zentrum für stationäre, ambulante und medizinisch-berufliche Rehabilitation. Die Klinik behandelt Frauen und Männer ab 18 Jahren mit neurologischen Erkrankungen. Dabei werden der aktuelle Wissensstand der Rehabilitationsmedizin und das Teilhabekonzept der ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) berücksichtigt. Die Rehaklinik ist eine Modelleinrichtung, die mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung und des Sozialministeriums Sachsen-Anhalt errichtet wurde und arbeitet eng mit Kooperationspartnern sowie dem An-Institut für Neurorehabilitation zusammen.
Kooperation mit der Universitätsmedizin Magdeburg
Die Universitätsmedizin Magdeburg und die MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg haben eine umfassende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen zu optimieren. Die Partnerschaft kombiniert die medizinische Maximalversorgung und international renommierte Forschung der Universitätsmedizin Magdeburg mit der phasenübergreifenden neurologischen Rehabilitationskompetenz des NRZ Magdeburg. Die Kooperation ermöglicht eine enge Verzahnung von Akutmedizin und neurologischer Rehabilitation. Fachärztliche Beratung und Teleradiologie, einschließlich spezialisierter neuroradiologischer Leistungen, ermöglichen schnellere Diagnosen und maßgeschneiderte Therapiepläne. Die Zusammenarbeit startet mit einem Pilotprojekt in der Teleradiologie und soll in den kommenden Jahren auf weitere Bereiche ausgeweitet werden.
Behandlungsgebiete
Im NRZ Magdeburg liegt der Fokus auf der Wiedererlangung der Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben. Um die Therapieziele der neurologischen Rehabilitation zu erreichen, werden in den unterschiedlichen therapeutischen Bereichen neueste Erkenntnisse aus der neurowissenschaftlichen Forschung genutzt.
Zu den Schwerpunkten gehören:
- Neurologische Frühreha: Für Patienten mit schweren Hirnschädigungen, um eine erfolgreiche Rehabilitation zu ermöglichen.
- Botulinumtoxin-Ambulanz: Zur Therapie von Krankheiten.
- Reha nach Corona: Medizinische Rehabilitation nach einer Covid-19-Erkrankung.
- Parkinson-Krankheit: Eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die durch einen Mangel an Dopamin verursacht wird.
- Schlaganfall: Eine komplexe Erkrankung, die unterschiedliche Ursachen haben kann und individuelle Therapieansätze erfordert.
- Koma / Wachkoma: Neurologische Reha für Koma und Wachkoma Patienten.
- Multiple Sklerose (MS): Eine chronische Erkrankung, bei der die Myelinscheiden der Nervenfasern angegriffen werden.
- Restless Legs Syndrom: Eine Erkrankung des Nervensystems, die durch einen unkontrollierbaren Bewegungsdrang in den Beinen gekennzeichnet ist.
- Epilepsie: Eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die sich in Form von epileptischen Anfällen äußert.
- Neurodegenerative Erkrankungen: Behandlung von Demenz, Parkinson oder Huntington.
- Polyneuropathie: Betrifft das periphere Nervensystem und kann Folge einer bereits bestehenden Erkrankung sein.
- Hirntumor: Seltene Tumorerkrankungen.
Phasen der neurologischen Rehabilitation
Die neurologische Rehabilitation im NRZ Magdeburg orientiert sich an einem Phasenmodell:
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- Phase A: Akutphase: Sicherung lebenswichtiger Körperfunktionen.
- Phase B: Frührehabilitation: Intensivmedizinische Betreuung zur Stabilisierung von Herz, Kreislauf und Atmung.
- Phase C: Postprimäre Rehabilitation: Wiedergewinnen von Alltagsfähigkeiten und Förderung der Beweglichkeit.
- Phase D: Anschlussheilbehandlung (AHB): Steigerung der Alltagsfähigkeiten, um eine weitgehende Selbstständigkeit zu ermöglichen.
- Phase E: Soziale und berufliche Wiedereingliederung: Maßnahmen zur Wiedereingliederung bei weitgehender Selbstständigkeit.
- Phase F: Zustandserhaltende Pflege: Dauerhafte Hilfe aufgrund fehlender Rückbildungstendenz.
Erfahrungen und Bewertungen
Die Erfahrungen mit dem NRZ Magdeburg sind gemischt. Einige Patienten und Angehörige berichten von positiven Erfahrungen mit den Therapien, Therapeuten und Ärzten, während andere deutliche Kritik äußern.
Positive Aspekte:
- Engagierte Therapeuten: Viele Bewertungen loben das Engagement und die Kompetenz der Therapeuten. Einige Patienten berichten von erfolgreichen Therapien und Fortschritten.
- Freundliches Personal: Einige Bewertungen heben die Freundlichkeit des Personals hervor, insbesondere der Empfangsdamen, Schwestern und Therapeuten.
- Gute medizinische Betreuung: Einige Patienten sind mit der medizinischen Betreuung durch die Ärzte zufrieden.
- Umfassende Kooperationsvereinbarung: Die Kooperation mit der Universitätsmedizin Magdeburg wird als Vorteil für die Patientenversorgung gesehen.
Negative Aspekte:
- Mangelnde Kommunikation und Information: Mehrere Angehörige bemängeln die mangelnde Kommunikation und Information über den Verlauf der Behandlung, Verlegungen und auftretende Erkrankungen.
- Unfreundliches Personal: Einige Bewertungen berichten von unfreundlichem und patzigem Verhalten des Pflegepersonals.
- Sprachbarrieren: Es wird kritisiert, dass ausländische Mitarbeiter und Fachärzte oft wenig von den Berichten der Patienten oder Angehörigen verstehen.
- Mangelnde Individualisierung der Therapie: Einige Patienten bemängeln, dass die Therapien nicht ausreichend auf die individuellen Bedürfnisse und Erkrankungen abgestimmt sind.
- Hygienemängel und Baufälligkeit: Einige Bewertungen weisen auf Hygienemängel und den sanierungsbedürftigen Zustand des Objektes hin.
- Organisationsmängel: Es wird kritisiert, dass die Organisation nicht reibungslos abläuft und es an klaren Plänen mangelt.
- Mangelnde Berücksichtigung der Patientenbedürfnisse: Einige Angehörige berichten, dass die Bedürfnisse der Patienten, insbesondere bei Sprach- und Verständigungsschwierigkeiten, nicht ausreichend berücksichtigt werden.
- Kritik an Entlassung und Transport: Die Art und Weise der Entlassung und der Transport der Patienten werden in einigen Fällen kritisiert.
Detaillierte Kritikpunkte:
- Eine Ergotherapeutin äußerte Bedenken hinsichtlich der Therapie ihrer Mutter, die nach einem Schlaganfall weder sprechen noch lesen konnte. Sie bemängelte, dass der Therapieplan für ihre Mutter nicht lesbar war und die Therapieräume nicht gefunden wurden. Zudem seien die Logopäden zu hoch angesetzt gewesen und die Ergotherapeuten hätten keine ausreichende Orientierungshilfe gegeben.
- Ein Angehöriger kritisierte, dass seine Mutter nach kleineren Hirninfarkten falsch in Reha-Maßnahmen eingegliedert wurde und ihre Schmerzen und Probleme nicht wahrgenommen wurden. Die Diabetes-Behandlung sei mangelhaft gewesen und die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Patienten und Angehörigen habe nicht funktioniert.
- Ein anderer Angehöriger bemängelte, dass seine Mutter nach einem Schlaganfall kaum behandelt wurde und der Arzt unfreundlich gewesen sei. Er kritisierte, dass er keine Informationen über die Behandlung erhielt und der Entlassungsbericht nicht dem tatsächlichen Zustand seiner Mutter entsprach.
- Ein Patient der Tagesklinik bemängelte die unfreundliche Urlaubsvertretung der Schwester und die unangemessene Bemerkung einer Ärztin bezüglich der Therapiezeiten.
- Ein anderer Patient kritisierte die hohen Kosten für das Internet, die veralteten Zimmer und die mangelnde Hygiene. Zudem sei er zum Blutdruckmessen geschickt worden, obwohl sein Blutdruck sehr hoch war und keine angemessene Reaktion erfolgte.
- Ein Angehöriger berichtete, dass seine Mutter nach einem Schlaganfall in der Reha mit Corona angesteckt wurde und letztendlich verstarb. Er kritisierte, dass sie dehydriert und mit Fieber auf die Intensivstation kam und dort in Narkose gelegt wurde.
- Ein anderer Angehöriger kritisierte die unfreundlichen Schwestern und unfähigen Ärzte. Er bemängelte, dass die Therapien nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet waren und auf Beschwerden nicht reagiert wurde.
- Eine Angehörige kritisierte, dass ihre Mutter nach einem Schlaganfall wieder per Magensonde ernährt wurde, obwohl sie bereits trinken und breiige Kost essen konnte. Sie bemängelte die wenigen Fortschritte, die Rota-Viren auf der Station und die Schmerzen ihrer Mutter.
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